Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
zumindest über die, mit
denen er sich bis jetzt in Verbindung setzen konnte .«
    Der Sheriff hatte diesen
unangenehmen selbstzufriedenen Ausdruck im Gesicht, den er immer bekam, wenn er
jemanden hereinlegen wollte.
    »Wir haben —«, er fuhr mit dem
Finger über die Rücken der Schnellhefter, während er zählte, »- vierzehn Unterlagen
über vierzehn Frauen, und das einzige, was sie gemeinsam haben, ist ihre durch
das Büro des Klubs einsamer Herzen arrangierte Verabredung mit Stern — .
Stimmt’s ?«
    »Stimmt«, sagte ich vorsichtig.
    Er schüttelte triumphierend den
Kopf. »Es stimmt nur halb, Wheeler. Es gibt noch einen Faktor, den neun von
ihnen gemeinsam haben. Diese neun haben sich außerdem mit einem Burschen namens
George Crocker verabredet .«
    »Aber nicht Patty Keller«,
sagte ich. »Sie hatte nur eine Verabredung, und die war mit Harvey Stern
getroffen worden .«
    Lavers kramte in seiner Brusttasche
nach einer Zigarre, änderte dann seine Absicht und nahm statt
dessen seine Pfeife und den Tabaksbeutel aus der obersten
Schreibtischschublade. Das gefiel mir gar nicht — es bedeutete, daß er begann,
nachsichtige Gefühle zu hegen, und das wiederum bedeutete fast immer, daß er
mich bereits hereingelegt hatte.
    »Vielleicht«, sagte er, während
er den Pfeifenkopf in den Tabaksbeutel vergrub.
    »Was meinen Sie mit
>vielleicht< ?« sagte ich kalt. »Das ist eine
feststehende Tatsache .«
    »Nur, wenn Sie sich mit
Sicherheit auf die Unterlagen verlassen können«, sagte er mit für meinen
Geschmack zu penetranter Logik. »Nur wenn diese Unterlagen von den Arkrights immer mit Akkuratesse geführt worden sind.
Vielleicht hat Patty
Keller eine Verabredung mit diesem Crocker gehabt — nach der mit Stern — , aber aus irgendeinem triftigen Grund wurde das nicht in
ihrem Bogen vermerkt.«
    »Möglich«, sagte ich düster.
»Warum werfen wir nicht einen Blick in Crockers Personalbogen und sehen, ob uns
das irgendwie weiterbringt ?«
    »Ich habe extra einen
Streifenwagen hingeschickt, um den Personalbogen abzuholen«, brummte Lavers . »Ich habe Arkright angerufen und ihm gesagt, meine Leute kämen, um Crockers Unterlagen abzuholen,
und er machte einen großen Wirbel: seine Frau habe vor, die Kleinigkeit von
zehn Millionen Dollar als Schadenersatz einzuklagen — Hausfriedensbruch oder
solchen Quatsch. Ich erklärte, das läge alles bei ihm — entweder rückte er die
Unterlagen freiwillig heraus oder wir verschafften sie uns mit Hilfe einer
richterlichen Verfügung .«
    Der Sheriff grinste teuflisch.
»Außerdem teilte ich ihm mit, daß ich, wenn er mir solche Schwierigkeiten
machte und ich wegen einer einzigen kleinen Unterlage die Unterschrift eines
Richters einholen müsse, dafür sorgen würde, daß ein ganzes Aufgebot an
Reportern mitkäme, wenn ich anrückte, um seinen Klub zu durchsuchen.«
    »Sie sind wirklich raffiniert,
Sheriff«, sagte ich kalt. »Wo ist also George Crockers Personalbogen ?«
    »Eine gute Frage«, brummte er.
»Er ist aus der Kartei verschwunden .«
    »Wer hat das gesagt ?«
    »Zunächst als erster Arkright . Die Jungens haben mir erzählt, er habe wie ein
Hysteriker im Büro umhergefuhrwerkt. Sie glaubten ihm natürlich nicht, und er
forderte sie auf, das gesamte Büro zu durchsuchen. Das taten sie auch gründlichst , aber sie fanden keinerlei Unterlagen, auf
denen Crockers Name stand .«
    »Glauben Sie, daß Arkright sie entweder versteckt oder vernichtet hat ?«
    Lavers zuckte die breiten Schultern.
» Arkright — seine Frau — die Empfangsdame — eine
unbekannte Größe namens X. — Ich weiß ebensoviel oder sowenig wie Sie, Wheeler .«
    Eine Wolke dichten Rauchs aus
seiner Pfeife schwebte auf mich zu und ein kurzes Schnüffeln bestätigte meinen
schlimmsten Verdacht. »Warum versuchen Sie’s nicht mal mit Tabak in Ihrer
Pfeife ?« sagte ich und erstickte beinahe. »Trennen Sie
sich von diesem Zeug, das die Müllabfuhr bei Ihnen abzuladen pflegt .«
    Das Telefon klingelte, und Lavers ergriff mit einem vagen Ausdruck der Enttäuschung
den Hörer — vielleicht hatte er eine schlagende Antwort für mich in petto
gehabt.
    »County Sheriff«, sagte er und
brummte dann mürrisch: »Ja, der ist da .«
    Er schob mir das Telefon
herüber. Ich hievte mich aus meinem Stuhl, um ihm den Hörer abzunehmen und
sagte: »Wheeler .«
    »Hier ist Harvey Stern,
Lieutenant«, sagte eine erregte Stimme in mein Ohr. »Ich — ich habe mir das,
was Sie gesagt haben, durch den Kopf gehenlassen.

Weitere Kostenlose Bücher