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Ein Fall für Kay Scarpetta

Ein Fall für Kay Scarpetta

Titel: Ein Fall für Kay Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Schlimmes. Sie rief selbst die Polizei, sagte, sie hätte sich den Kopf ange schlagen, ihr wäre ein wenig schwindlig. Ein Krankenwagen wurde gerufen. Sie wurde ein paar Stunden lang in der Notaufnahme behalten, zur Beobachtung, zum Röntgen. Es war nichts."
    "Wurde sie in einer Schicht behandelt, in der Lori Petersen Dienst hatte?"
    "Das ist das Beste daran, vielleicht der einzige Treffer bis jetzt. Ich habe mit dem Verwalter geredet. Lori Petersen hatte in dieser Nacht Dienst. Ich überprüfe gerade alle Leute, die auch dort gewesen sein könnten, Pfleger, andere Ärzte und so. Nichts bis jetzt, außer dem verrückten Gedanken, daß die beiden Frauen sich begegnet sein könnten, ohne eine Ahnung davon zu haben, daß Sie und ich in dieser Minute über den Mord an ihnen reden würden."
    Der Gedanke durchfuhr mich wie ein Schock. "Was ist mit Matt Petersen? Gibt es irgendeine Möglichkeit, daß er in jener Nacht im Krankenhaus gewesen ist, vielleicht um seine Frau zu besuchen?"
    Marino antwortete: "Er sagt, er war in Charlottesville. Es war ein Mittwoch, zwischen halb zehn und zehn Uhr abends."
    Das Krankenhaus könnte tatsächlich eine Verbindung sein, dachte ich. Jeder, der dort arbeitet und Zugang zu den Akten hat, konnte Lori Petersen gekannt und auch Brenda Steppe gesehen haben, deren Adresse auf ihrem Erste-Hilfe-Schein stand. Ich sagte zu Marino, daß jeder, der in der Nacht in der Notaufnahme gearbeitet hat, überprüft werden sollte.
    "Das sind etwa fünftausend Leute", erwiderte er. "Und soviel wir wissen, könnte der Kerl, der es ihr besorgt hat, auch in jener Nacht dort behandelt worden sein. Das ziehe ich also auch in Betracht, und es sieht nicht besonders vielversprechend aus im Moment. Die Hälfte der Leute, die in der Schicht behandelt wurden, waren Frauen. Die andere Hälfte waren entweder alte Opas, die einen Herzan fall erlitten hatten, oder ein paar junge Männer, die besoffen in ihre Autos gestiegen waren. Sie sind entweder krepiert oder liegen immer noch im Koma, während wir hier reden. Viele kamen und gingen und, unter uns, die Datenverwaltung in diesem Laden stinkt. Ich werde nie erfahren, wer alles von der Straße hereingekommen ist. Möglicherweise ist der Kerl irgend so ein Typ, der von Krankenhaus zu Krankenhaus wandert und nach Opfern sucht -Krankenschwestern, junge Frauen mit kleinen Problemen." Er zuckte mit den Achseln. "Vielleicht liefert er Blumen und kommt so in die Krankenhäuser."
    "Sie haben das schon zweimal erwähnt", meinte ich. "Die Sache mit den Blumenlieferungen."
    Noch ein Achselzucken. "Hey! Bevor ich Bulle wurde, habe ich eine Weile lang Blumen ausgefahren, okay? Die meisten Blumen werden Frauen geschickt. Wenn ich auf der Suche nach weiblichen Opfern wäre, würde ich Blumen ausfahren."
    Es tat mir leid, daß ich gefragt hatte.
    "So habe ich übrigens meine Frau kennengelernt. Lieferte ihr ein Sweetheart Special aus, ein nettes Arrangement aus roten und weißen Nelken und ein paar roten Rosen. Von einem Kerl, mit dem sie sich damals traf. Schließlich war sie von mir mehr beeindruckt als von den Blumen. Das war in Jersey, ein paar Jahre bevor ich nach New York gezogen bin und bei der Kriminalpolizei anfing."
    Ich überlegte ernsthaft, nie wieder Blumenlieferungen anzunehmen.
    "Es ist nur etwas, was mir einfällt. Wer immer er ist, er hat irgend etwas laufen. Irgend etwas, was ihn mit Frauen zusammenbringt. Das ist es, ganz simpel."
    Wir fuhren an der Eastland Mall vorbei und bogen rechts ab. Bald waren wir aus dem gröbsten Verkehr heraus und bewegten uns durch Brookfield Heights, The Heights, wie es allgemein genannt wurde. Die Siedlung ist auf einer Anhöhe gelegen, die man fast als Hügel bezeichnen konnte. Es ist einer der älteren Teile der Stadt und wurde in den letzten zehn Jahren immer mehr von jungen Geschäftsleuten übernommen. Die Straßen sind mit Reihenhäusern gesäumt, manche von ihnen verfallen oder sind mit Brettern vernagelt, die meisten jedoch sind wunderschön restauriert, mit verschnörkelten schmiedeeisernen Balkongeländern und farbigen Fenstern. Nur ein paar Straßenzüge weiter nördlich geht The Heights in eine üble Pennergegend über; noch ein paar Straßenzüge weiter unten liegen etliche staatliche Bauprojekte.
    "Einige von diesen Hütten hier werden für hunderttausend und mehr gehandelt", sagte Marino, als er den Wagen auf Schrittgeschwindigkeit abbremste. "Ich würde nicht eine davon nehmen, auch wenn man sie mir schenken würde. Ich

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