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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Klages
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nur ein bisschen verstecken. Eben war er noch da und jetzt ist er einfach weg!«
    »Der muss doch hier irgendwo sein«, beruhigte Gogo seine kleine Schwester. »So ein Hund kann sich doch nicht einfach in Luft
     auflösen.«
    Immer wieder riefen sie Bummbretts Namen. Sie lauschten, warteten. Nichts.
    Schließlich wurde die Sache auch Nadeshda unheimlich. »Ich kann unmöglich ohne Bummbrett nach Hause kommen. Was soll ich denn
     Opa Bahrenfeld sagen?«, jammerte sie.
    Sie starrten wortlos auf das hohe Brombeergestrüpp vor ihnen, das dicht mit Hopfen überwuchert war. Selbst für einen Hund
     wie Bummbrett wäre es unmöglich, dort hindurchzukommen.
    »Wir klettern ein Stück weiter hoch!«, schlug Gogo schließlich vor. »Bummbrett ist sicherlich irgendwo da oben!«
    »Wartet mal!«, rief Nadeshda plötzlich. Sie hatte eine Stelle in der Brombeerhecke entdeckt, an der Zweige und Äste übereinandergeschichtet
     lagen. Efeu und Hopfenranken war wie zur Tarnung darübergelegt. Es sah aus, als wenn sich dahinter ein Durchschlupf befand.
    Nadeshda trat neugierig näher. Tatsächlich: In der Brombeerhecke war ein Loch! Es war so groß, dass selbst ein Erwachsener
     geduckt gut hindurchgepasst hätte.
    »Wahnsinn! Das sieht so aus, als könnte man sich hier eine Super-Höhle bauen!«, rief Gogo verdutzt.
    »Psst, sei doch mal still!«, pfiff Nadeshda ihn an. Sie meinte, etwas gehört zu haben. Nun hörten es auch die anderen. Ganz
     dumpf und wie aus weiter Ferne vernahmen sie ein leises Bellen. Das war eindeutig Bummbrett!
    In Windeseile begannen sie die Zweige, Äste, Efeu- und Hopfenranken beiseitezuschaffen. Als der Einstieg groß genug war, krabbelte
     Nadeshda hinein. »Warte, Bummbrett, ich komme!«
    Doch was war das? Nadeshda kniff die Augen zusammen. Rechts, links und über ihr konnte sie Mauersteine erkennen. Das sah aus,
     als wenn ein Gang mitten in den Elbhang hineinführte! Bummbretts Bellen wurdelauter. Kurz darauf kam ein struppiges Etwas aus dem Dunkel herausgeschossen.
    »Bummbrett!« Nadeshda atmete erleichtert auf. Dann schaute sie ihn genauer an. »Wie siehst du denn aus?! Komm mir bloß nicht
     zu nahe!« Bummbrett triefte vor Dreck. Er hatte feuchte Erde im Fell und stank nach alten Fußballsocken. Er sprang an Nadeshda
     vorbei aus dem Gestrüpp heraus und wurde ebenso begeistert wie angeekelt von Gogo und Poli-Kala begrüßt.
    »Poli, nimm Bummbrett an die Leine und pass auf, dass er nicht wieder abhaut!«, rief Nadeshda und so beiläufig wie möglich
     fügte sie hinzu: »Ach, Gogo, komm doch mal eben her, ich muss dir kurz was zeigen.«
    »Irre!«, flüsterte Gogo, als er dicht neben Nadeshda am Eingang zu dem Gang stand und ins Dunkel starrte. »Ich wette, hier
     ist seit hundert Jahren niemand mehr gewesen.«
    Sie begutachteten den Gang. So weit sie sehen konnten, lagen weder Schutt noch Steine herum. »Die Wände scheinen stabil zu
     sein«, sagte Nadeshda. »Wahrscheinlich endet der Gang im Küchenschrank einer Räuberhöhle!«, flüsterte sie und kicherte vor
     Aufregung.
    »Nein, ich wette, der Gang endet genau dort, wo früher das Donnerschloss gestanden hat!«, vermutete Gogo.
    »Was flüstert ihr denn da?«, rief Poli-Kala von der anderen Seite des Gestrüpps. »Ist da etwas Spannendes?«
    Noch ehe Nadeshda oder Gogo sie daran hindern konnte, war Poli-Kala bereits bei ihnen. Sie drängelte sich zwischen Nadeshda
     und Gogo und guckte neugierig, was es zu sehen gab.
    »Meinst du, da gibt es irgendwelche uralten Schätze?«, erkundigte Nadeshda sich bei Poli und deutete in den Gang.
    Poli-Kala bekam große ängstliche Augen. Ihr Mund zitterte. »Wollt ihr da rein? Das ist ganz schön dunkel!« Sie schob ihre
     Hand in die ihres großen Bruders und sah nicht so aus, als würde sie gern in finsteren unterirdischen Gängen auf Schatzsuche
     gehen. »Ich habe Hunger! Können wir jetzt nach Hause gehen?«
    »Poli hat recht. Ohne Taschenlampe hat es keinen Sinn«, sagte Gogo zu Nadeshda. »Lass uns Taschenlampen holen und nachher
     wiederkommen.«
    Bevor sie gingen, schichteten sie Äste, Efeu und Hopfenranken wieder sorgsam vor die Öffnung im Brombeergestrüpp. Dann rannten
     sie nach Hause.
    Ziemlich außer Atem bogen sie in die Brunnenstraße ein.

Radomski
    Schon von Weitem sahen sie Fiede, der noch immer auf den Treppenstufen zum Eingang von Nummer 28 saß.
    Gogo und Poli-Kala verschwanden schnell im Restaurant ihrer Eltern. Nadeshda wollte sich auf Zehenspitzen an Fiede

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