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Ein Fall für Nummer 28

Ein Fall für Nummer 28

Titel: Ein Fall für Nummer 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Klages
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Donnerschloss
    Bummbrett hasste es, abgeduscht zu werden, und machte ein Riesentheater. Nadeshda brauchte eine Ewigkeit, bis sie ihn halbwegs
     sauber hatte. Sie rubbelte ihm gerade mit dem Handtuch das Fell trocken, da klingelten Gogo und Poli-Kala, um sie abzuholen.
    Nadeshda schmierte sich rasch eine Scheibe Brot und schnappte sich ihre Taschenlampe. »Wir können los! Wir müssen nur noch
     Bummbrett wieder bei Opa Bahrenfeld abgeben.« Sie wollte so schnell wie möglich zurück zu dem geheimen unterirdischen Gang.
    Doch Poli-Kala weigerte sich mitzukommen. »Ich gehe da nicht wieder hin. Da gibt es bestimmt fiese Gespenster und Monsterspinnen
     und glitschige Fledermäuse! Da gehe ich lieber zu Opa Bahrenfeld und spiele mit Bummbrett Friseur.«
    Nadeshda und Gogo sahen sich an. Wenn Poli-Kala nicht mitwollte: umso besser!
    Gogo redete eindringlich auf seine kleine Schwester ein: »Aber, Poli, du musst uns versprechen: zu keinem Menschen ein Wort!
     Nicht einen Pieps! Piratenehrenwort!«
    »Piratenehrenwort!«, wiederholte Poli-Kala ernsthaft. Verschwörerisch hielt sie sich den Finger auf den Mund.
    Nadeshda und Gogo brachten Poli-Kala und Bummbrett zu Opa Bahrenfeld und machten sich auf den Weg zum Elbhang. Sie rannten
     um die Wette den Todeshügel hinunter. Unten angekommen, schauten sie sich immer wieder um, ob sie auch nicht beobachtet wurden.
     Endlich waren keine Jogger, keine Mütter mit Kinderwagen und keine Hundebesitzer mehr in Sicht.
    »Alles klar!«, sagte Nadeshda. Sie bogen vom Weg ab, schlugen sich in die Büsche und stiegen den Elbhang hinauf. Bei dem Brombeergestrüpp
     mit dem Durchschlupf angekommen, stellten sie beruhigt fest, dass alles noch so aussah, wie sie es verlassen hatten. Sie räumten
     Zweige, Efeu und Hopfenranken beiseite und krochen durch die Öffnung. Feuchte Kälte umfing sie, als sie den gemauerten Gang
     betraten. Sie schalteten ihre Taschenlampen ein.
    »Supertoll gruselig, was?«, flüsterte Gogo begeistert.
    »Ja, klasse!«, flüsterte Nadeshda zurück.
    Sie leuchtete mit ihrer Taschenlampe an den Wänden entlang und starrte in den spärlichen Lichtkegel.Sie musste an das denken, was Poli-Kala gesagt hatte. Gab es hier nicht vielleicht doch irgendwelche fetten Spinnen? Sie fröstelte
     kurz und zog die Schultern hoch.
    Aber je weiter sie gingen, umso besser gefiel ihr das Abenteuer. Hatte sie sich etwa eben noch vor Spinnen gefürchtet? Jetzt
     platzte sie fast vor Neugier, was sie hier alles entdecken würden! Der Gang schien jedoch kein Ende zu nehmen.
    Plötzlich verschwand Gogo hinter einer Biegung. Kurz darauf fluchte er laut auf. Was war passiert? Nadeshda folgte ihm eilig.
     Doch sie kam nicht weit. Sie prallte gegen etwas warmes Weiches. Es war Gogos Rücken. Gogo war direkt hinter der Biegung des
     Ganges stehen geblieben.
    »Was soll das?«, fragte Nadeshda vorwurfsvoll und rieb sich die schmerzende Nase.
    Gogo deutete vor sich in die Dunkelheit. Sie standen vor einer Wand. Hier war der Gang zu Ende.
    »Aber das kann doch nicht sein!«, rief Nadeshda wütend. War das Abenteuer etwa schon wieder zu Ende?
    Mit ihren Taschenlampen leuchteten sie die Wand ab. Da stellten sie fest, dass es sich gar nicht um eine Wand handelte. Sie
     standen vor einer großen hölzernen Tür, die mit einem riesigen schweren Riegel verschlossen war.
    »Was wohl dahinter ist?«, murmelte Gogo.
    »Da haben bestimmt Seeräuber früher ihre Schätzeversteckt«, sagte Nadeshda. Sie versuchte, den Riegel beiseitezuschieben. Dabei hielt sie ihre Taschenlampe so, dass der Lichtkegel
     nach unten gerichtet war. Da sah sie auf dem Boden etwas Weißes aufblitzen. Was war denn das? Ein Stück Papier? Nadeshda hob
     es auf und leuchtete mit ihrer Taschenlampe darauf.
    Gogo linste ihr über die Schulter. »Nur ein Stück altes Zeitungspapier«, bemerkte er. »Geh mal weg da, Nadeshda, lass mich
     mal ran.« Er drängelte sich an ihr vorbei. Mühsam schob er den großen Riegel beiseite und drückte die Türklinke herunter.
     »Hey, die ist ja gar nicht verschlossen!« Gogo stieß die Tür einen Spaltbreit auf.
    Doch Nadeshda starrte weiter auf den Schnipsel. Ihr stockte der Atem. »Gogo, warte. Bleib hier!«, raunte sie ihm zu. »Es stimmt
     nicht, dass seit hundert Jahren niemand mehr hier gewesen ist! Hier!« Sie hielt ihm das Papier hin. In der Ecke stand ein
     Datum. Es war von gestern.
    »Oh«, war alles, was Gogo herausbrachte. Erschrocken schauten sie sich an.
    »Los, lass uns abhauen!«,

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