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Ein Fall für zwei (German Edition)

Ein Fall für zwei (German Edition)

Titel: Ein Fall für zwei (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Liholm
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können.”
    “Dann sollten Cassandra und Sie am besten selbst die Wurzeln für eine traditionsreiche Familie legen”, schlug Clint vor und hob prostend sein Glas.
    Laura blieb nach außen hin kühl und gelassen, während sie auch das Glas hob. Aber Peters Worte hatten sie nachdenklich gemacht. Er hatte sich alles selbst aufgebaut und ahnte nicht, wie erdrückend Familientraditionen sein konnten. Nichts, was sie bislang in ihrem Leben gemacht hatte, war für ihre Mutter gut genug gewesen.
    Als sie verkündet hatte, sie wolle Polizistin werden, hatte ihre Mutter ihr mit Enterbung gedroht. Dann hatte ihr Onkel Alfred sich in ihren Job eingemischt. Flüchtig sah sie zu Clint. Seine Familie hatte ihm das Leben in Two Horse Junction bestimmt nie erschwert.
    Lächelnd strich Cassandra sich eine Strähne ihres pechschwarzen Haars zurück. “Sie und Ihr Mann sind offensichtlich ganz unterschiedlich. Verzeihen Sie mir die Neugier, aber wie haben Sie beide sich denn kennengelernt?”
    Da spürte Laura Clints Hand an ihrer, und sie war regelrecht gebannt vor Schreck, als er ihre Hand an seine Lippen hob und die Finger küsste, genau wie Peter es zuvor bei seiner Frau getan hatte. Sie verkrampfte die Zehen in den Schuhen. Atme! sagte sie sich, um nicht blau anzulaufen.
    Bewundernd sah Clint sie an und wandte sich dann an Cassandra. Wieder fiel ihm die Strähne in die Stirn, und nur mühsam widerstand Laura der Versuchung, sie ihm nach hinten zu streichen.
    “Es war auf einer Kreuzfahrt”, fing er an zu erzählen und lächelte Cassandra versonnen an.
    Laura wünschte, dieses Lächeln würde ihr gelten.
    “Ich war bei einem Rodeo von einem Stier abgeworfen worden, und mein Arzt meinte, ich solle Urlaub machen und ausspannen. Also habe ich meine Mutter auf eine Kreuzfahrt eingeladen. Das hatte sie sich schon immer gewünscht. Beim Dinner hatten wir das Glück, am selben Tisch wie Laura zu sitzen. Sobald ich dieses wunderschöne Wesen sah, wusste ich, dass sie die Frau fürs Leben ist.” Er beugte sich zu ihr, und als ihr klar wurde, dass er sie hier – vor allen Leuten – küssen wollte, drehte sie den Kopf leicht zur Seite, sodass er nur ihre Wange berührte.
    Sie nahm seine Hand, mit der er sanft über ihr Haar strich, und drückte sie sehr fest, hoffend, dass ihr Blick dabei für Außenstehende bewundernd aussah. “Bei mir hat es etwas länger gedauert, bis ich mich für diesen Kerl erwärmen konnte.” Sein Atem streifte ihren Hals und sie erbebte am ganzen Körper. Langsam, aber nachdrücklich presste sie seine Hand auf den Tisch und hoffte, er möge diesen Hinweis verstehen und sie nicht weiter berühren.
    Er zuckte mit den Schultern. “Jedenfalls habe ich ihr den Hof gemacht und sie für mich gewonnen. Noch vor Ende der Kreuzfahrt waren wir verlobt.”
    “Das war etwas überstürzt, aber er hat mir schlichtweg den Kopf verdreht.” Laura gab ihrer Stimme einen hingerissenen Klang. “Und jetzt leben wir abwechselnd auf Clints Ranch in Texas und in unserem Stadthaus in Boston. Solange ich Clint und den kleinen Petey bei mir habe, fühle ich mich überall zu Hause.”
    “Wie romantisch!” Cassandra strich ihrem Mann über die Hand. “Ich fürchte, unsere Geschichte ist bei Weitem nicht so romantisch. Peter hat Daddys Firma aufgekauft, und dabei haben wir uns getroffen.”
    “Sie war der beste Teil des Deals.” Zärtlich sah Peter ihr in die Augen.
    Cassandra lächelte, aber dieses Lächeln erreichte nicht ihre Augen, und Laura war überzeugt, einen Schwachpunkt von Peter entdeckt zu haben. Es gefiel seiner Frau nicht, als Trophäe betrachtet zu werden.
    Vielleicht sollte sie sich mit Cassandra anfreunden. So könnte sie möglicherweise etwas über Peters Geschäftspartner erfahren. Sicher wusste Cassandra weit mehr über Peters Geschäfte, als er dachte.
    Was weiß ich eigentlich über Clint? fragte sich Laura. Sie sah zu ihm und dachte an die bevorstehende Nacht, die sie wieder nur eine Wand von ihm getrennt verbringen würde. Schlief er vielleicht nackt? Was würde er tun, wenn sie sich zu ihm aufs Sofa legte?
    Doch eigentlich wusste sie genau, was er tun würde. Er mochte sie nicht. Bestimmt würde er ganz höflich so tun, als habe sie mit ihrem Verführungsversuch nur einen Scherz machen wollen, und sie dann mit einem herzlichen Lächeln zurück ins Schlafzimmer schicken. Ein echter Cowboy und Gentleman.
    Es war entnervend, mit diesem aufregenden Cowboy zusammenarbeiten zu müssen. Wann immer er sie

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