Ein Fall für zwei (German Edition)
er durfte nicht einmal ahnen, wie sehr sie ihn begehrte. Eher würden Cowboys sich in Männergruppen treffen, um gemeinsam das Weinen zu lernen, als dass Laura ihre Sehnsucht nach Clint Marshall zugab.
Sie hatte Erfolg im Beruf, und trotz der Gerüchte, die sie von Boston bis hierher verfolgt hatten, fingen ihre Kollegen allmählich an, sie zu respektieren. Wenn sie jetzt während ihres Undercover-Einsatzes etwas mit Clint anfing, würde sie diesen Respekt wieder verlieren. Sei froh, dachte sie, dass Clint dich abstoßend findet.
Es war viel sicherer, sich über den Hund zu unterhalten. “Sweetums hat in letzter Zeit viel durchgemacht, und der Tod ihres früheren Frauchens hat ihr einen Schock versetzt. Der Tierpsychologe sagt, dass sie wieder zu bellen anfängt, wenn sie mit dem Trauern fertig ist.”
“Ein Psychologe für Hunde?” Lachend schüttelte Clint den Kopf.
Als er einen anderen Gang einlegte, wünschte Laura, seine Hand läge auf ihrem Bein.
“Wir leben wirklich in sehr verschiedenen Welten, Prinzessin.” Er tätschelte Sweetums den Kopf, und hastig sah Laura weg, weil seine Hand dabei so dicht an ihren Schenkel kam.
“Wie haben Sie diese Einbruchserie eigentlich aufgeklärt?”, fragte er unvermittelt. “Den Fall hatten sich ein Jahr lang alle im Revier gegenseitig zugeschoben, bevor Sie ihn übernahmen.”
“Captain Clark hat mir sämtliche Kleindelikte übertragen, Einbrüche in kleine Geschäfte und Handtaschendiebstähle. Ich ging durch einige Pfandleihhäuser, um nach Dingen aus den gestohlenen Handtaschen zu suchen. Normalerweise nehmen die Diebe nur das Geld und schmeißen die Tasche weg, aber ich trieb tatsächlich ein paar der Sachen auf, die vor über einem Jahr gestohlen worden waren. Daraus schloss ich, dass der Dieb in der Nähe leben musste und sich Zeit ließ, bevor er die Gegenstände verkaufte.”
“Der Dieb war also geduldig und er wohnte in der Nähe. Wie weiter?”
Laura spürte seinen Blick, aber sie sah starr aus dem Fenster. “Ich hatte den Eindruck, dass der Dieb nicht hauptberuflich stahl, da er so lange wartete, bis er seine Beute zu Geld machte. Deshalb fragte ich mich, wer durch seine Arbeit regelmäßig in viele Geschäfte und Büros kam, um herauszufinden, was es wo zu stehlen gab. Als ich gerade in einem der Pfandleihhäuser war, kam der Angestellte der Firma, die die Wasserspender immer auffüllt.”
“Und daraus schlossen Sie, dass der Dieb der Mann sei, der die Wasserspender auffüllt?”
“Zumindest jemand wie er.” Laura war sehr stolz gewesen, einen Fall aufzuklären, an dem sich schon so viele die Zähne ausgebissen hatten. Selbst Clark hatte ihr widerwillig zugestanden, gute Arbeit geleistet zu haben. “Mir wurde klar, dass ich den Dieb vor mir hatte, als er sich eingehend nach den vielen Einbrüchen in der Gegend erkundigte. Der Mann wollte über sich selbst reden. Da ich jedoch keinerlei Beweise hatte, blieb ich ihm eine Woche lang auf den Fersen und erwischte ihn dann, als er in ein Maklerbüro einbrach. Dort habe ich ihn gestellt.”
“Eine Woche Beschattung? So etwas würde Captain Clark nie genehmigen.”
“Ich habe es in meiner freien Zeit gemacht.”
Clint hielt vor dem “Chicago Regal”, einem der elegantesten und ältesten Hotels der Stadt. Die meisten der Zimmer waren momentan für die Gäste der York-Chandler-Hochzeit reserviert. Er drehte sich zu Laura. “Ihre Entschlossenheit kann uns bei diesem Fall nur nützlich sein.”
Laura, die überrascht war, wie schnell die Fahrt vergangen war, stieg aus, schnappte sich Sweetums und sah zu Clint, der seine Reisetaschen vom Rücksitz wuchtete. Ein Page lud das Gepäck auf eine Karre und ein anderer junger Mann fuhr den Wagen in die Garage.
“Wow, Süße, der Kasten sieht aber klasse aus.” Clint legte ihr einen Arm um die Schultern, und Laura wurde es schlagartig bedeutend wärmer.
Clints Nähe brachte sie einmal mehr aus der Fassung. Seit sie ihn vor einem halben Jahr zum ersten Mal gesehen hatte, war er der Star ihrer erotischen Träume. Immer wieder ertappte sie sich dabei, dass sie auf seine muskulösen Arme starrte oder auf seine kräftigen Hände. Sogar seine unverkrampfte Art im Umgang mit den Kollegen bewunderte sie, und wenn er sprach, schmolz sie förmlich dahin.
“Entspann dich, Prinzessin”, flüsterte er ihr zu. “Wir sind ein glückliches Paar, die Erfüllung der Wunschvorstellung von Peter Monroe. Da müssen wir wahnsinnig verliebt wirken.”
“In meinen
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