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Ein Fall zu viel

Ein Fall zu viel

Titel: Ein Fall zu viel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Scharenberg
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Rückkehr zu Hause erreicht. Ein Wunder, dass er es so oft versucht hat.«
    Pielkötter bemerkte, dass sie in einem sehr verächtlichen Tonfall von ihrem Verwandten gesprochen hatte. Inzwischen hörte es sich so an, als ob Petra Ochtrup weinen würde. Obwohl es ihm schwer fiel, keine Fragen zu stellen, wartete er ab, bis sie sich wieder etwas gefangen hatte.
    »Eigentlich ging es Lukas gar nicht darum, mich zu informieren«, schluchzte sie plötzlich. »Der wollte nur den Schlüssel. Das Haus ist das Einzige, was den interessiert. Christiane ist dem seit Langem ...« Den Rest konnte Pielkötter nicht mehr verstehen. Die Finger seiner Rechten trommelten auf einen Aktenordner, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Leise zählte er vor sich hin. »Haben Sie den Schlüssel denn schon abgegeben?«, fragte er, als er bei zehn angekommen war.
    »Nein, nein. Ich bin jetzt gerade im Haus. Irgendwie wollte ich nicht, dass er als Erster nach Christianes Tod ihr Reich betritt. Das wäre für mich so eine Art Entweihung gewesen, besonders da …«, Petra Ochtrup stockte. »Also, ich halte ihn für verdächtig. So, nun ist es heraus. Dabei haben wir uns in den ersten Jahren recht gut verstanden.«
    »Weshalb?«, fragte Pielkötter hellhörig.
    »Ich glaube, mein Schwager steckt hinter dem Unfall, selbst wenn er Christiane nicht selbst angefahren hat. Das war auch ein Grund, warum ich unbedingt vor ihm in dem Haus sein wollte. Er sollte keine Gelegenheit bekommen, irgendwelche Beweise zu vernichten.«
    Mit einem seltsamen Ton stieß Pielkötter die Luft aus, die er unwillkürlich angehalten hatte. »Nach welchen Beweisen haben Sie denn gesucht?«, fragte er schließlich gespannt.
    »Keine Ahnung. Aber jetzt, wo ich sie gefunden hab, ist das ja auch nicht mehr so wichtig.« Pielkötter traute kaum seinen Ohren. Da Petra Ochtrup erneut zu weinen begonnen hatte, war ihr letzter Satz schlecht zu verstehen gewesen.
    »Ich habe den Zettel im Briefkasten entdeckt«, fuhr sie zu seinem Erstaunen plötzlich mit fester Stimme fort. »Christiane hat darauf geschrieben: Hilfe, ich werde bedroht! Mit Datum, Uhrzeit und Unterschrift.«
    »Sind Sie denn ganz sicher, dass der Hilferuf von Ihrer Schwester stammt?«
    »Es ist eindeutig ihre Schrift. Zudem ist es so ein Tick von ihr, Datum und die Uhrzeit zu notieren. Das hat sie sich wohl in der Spedition angewöhnt. Vielleicht ist das wichtig bei der telefonischen Annahme von Aufträgen oder so.«
    »Welches Datum hat sie denn genau notiert?«
    »18. April, also ihr Todestag, 22.35 Uhr.«
    Während Petra Ochtrup erneut weinte, überlegte Pielkötter, ob er gleich zu ihr fahren sollte, um den Zettel persönlich in Augenschein zu nehmen. Nach kurzem Zögern entschied er sich dagegen. Die Frau musste so schnell wie möglich fort. Wenn ihr Schwager wirklich etwas mit dem Unfall zu tun hatte, befand sich die Dame womöglich in Gefahr.
    »Bitte stecken Sie den Zettel ein und verlassen Sie damit sofort das Haus, gehen Sie unter Menschen, bleiben Sie nicht allein«, sagte Pielkötter, während er auf das Display mit ihrer Handynummer starrte. »Wenn Sie nicht in der Verfassung sind, mit dem Auto zu fahren, setzen Sie sich ins nächste Lokal. Ansonsten kommen Sie zu mir ins Präsidium.«
    »Das Café Limper wäre mir lieber«, erwiderte sie schnell. »An der Mülheimer, nicht weit von hier.«
    »Falls Sie Ihren Schwager unterwegs sehen, steigen Sie auf keinen Fall in sein Auto ein. Lassen Sie das Handy eingeschaltet und halten Sie mich auf dem Laufenden, was Sie gerade tun.«
    Petra Ochtrup seufzte laut. »Okay. Den Zettel habe ich eingesteckt. Ich gehe jetzt los.«
    Als Pielkötter das Zuschlagen einer Tür vernahm, atmete er unwillkürlich auf.
    »Hallo, sind Sie noch dran?«, fragte er, während er eilig sein Büro verließ.
    »Ja, ja, ich gehe jetzt den Gehweg entlang in Richtung Mülheimer Straße.«
    Obwohl Lukas Altenkämper ja nicht wissen konnte, was seine Schwägerin gefunden hatte, würde Pielkötter sich erst besser fühlen, sobald sie in seiner Obhut war. »Welchen Wagen fährt Ihr Schwager?«, fragte er, hauptsächlich um mit ihr Kontakt zu halten.
    »Einen schwarzen BMW. Genauer weiß ich es nicht.«
    Inzwischen hatte Pielkötter den Dienstwagen erreicht und schwang sich für sein Körpervolumen erstaunlich schnell hinter das Steuer. »Hören Sie? Ich fahre jetzt los und bin in circa zehn Minuten bei Ihnen.«
    »Das darf nicht wahr sein!«, wimmerte Petra Ochtrup ängstlich. »Ich glaub, das

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