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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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»Du wirst feststellen, das man das nicht so leicht verlernt.«
    Er zog sie an sich und begann sich mit ihr zu drehen und musste sofort wieder daran denken, wie gut sie doch zusammenpassten, wie herrlich es war, dass sie so groß war, ihre
Beine so lang. Mit ihr in seinen Armen wurde der Walzer zu einem tiefgreifenden einzigartigen Vergnügen.
    Clarice fühlte es auch und genoss es, so meisterhaft von ihm geführt zu werden, einer Kraft unterworfen zu sein, die sie umfing und wesentlich größer als ihre eigene war und trotzdem nicht bedrohlich wirkte.
    Sie sah ihm ins Gesicht, während sie über das Parkett wirbelten und es sich anfühlte, als lösten sich die anderen Tänzer um sie herum in Luft auf. Sie musterte seine klar geschnittenen, fast streng wirkenden Züge und fragte sich, warum. Warum war es mit ihm so ganz anders?
    Nie zuvor hatte sie es gemocht, gehalten zu werden, das Gefühl, kontrolliert zu werden. Seine warme stählerne Kraft, die sie um sich spürte, konnte sie, wenn er es wollte, einengen, sie einfangen und festhalten, aber sie hatte keine Angst, dass er es tun würde.
    Sie waren Liebhaber und Geliebte, und wenn sie sich nicht bedroht fühlte, wenn er sie unter sich hielt oder vor sich, warum sollte sie dann hier auf einmal Angst davor haben? Stattdessen wurde die wunderbare Schrittfolge des Tanzes zu einem weiteren Element ihres Liebesspiels, zu einer neuen Landschaft, in der sie ihre körperliche und sinnliche Verbindung erforschen konnten.
    Diese Verbindung materalisierte sich in der Hitze seiner Hand, die schwer auf ihrem Rücken lag, in der Kraft seiner Finger, die ihre hielten und sie durch die schwungvollen Drehungen führten, darin, wie er sie unbeirrbar an den umherwirbelnden Tänzer vorbeileitete. Ihre Schenkel berührten sich, waldgrüner Seidensatin, der leise raschelte, wenn ihre Röcke ihn zärtlich streichelten, dann wieder zurückglitten. In seinen Armen fühlte sie sich lebendiger als jemals zuvor, war sich ihres Körpers ungemein bewusst, wie ihre Brüste seinen Rock berührten. War berauscht von seinem verheißungsvollen muskulösen
Körper, so nahe an ihrem, sie versank in der verlockenden Hitze seiner Augen.
    Eine Hitze, die in ihnen beiden aufwallte, sie beide ausfüllte.
    Die Musik wurde leiser, dann erstarb sie. Gemeinsam mit den anderen Tänzern kamen sie wirbelnd zum Stehen. Sie musste nicht reden, lächelte ihn nur an, und er erkannte in ihrem Blick ihre Leidenschaft.
    Und sie sah, wie er mit seinen goldgrünen Augen diese Leidenschaft erwiderte. Dann senkten sich seine Lider, während er ihre Hand an seine Lippen hob und sie küsste. Dann öffnete er die Augen wieder, und sie sahen einander an.
    Einen Moment lang waren sie allein im Saal.
    Allmählich kehrte die Wirklichkeit zurück und mit ihr die Geräuschkulisse. Ihr Lächeln vertiefte sich, als er sich ihre Hand auf den Arm legte.
    »Das ist der erste echte Walzer, den ich getanzt habe.«
    Er sagte darauf nichts, lächelte nur zufrieden.
    Sie machten sich wieder auf den Weg zur Tür  – und erblickten Moira, die mit offenem Mund dastand, neben ihr zwei junge Mädchen, die sie ebenso verblüfft anstarrten.
    Kühl und hochmütig neigte Clarice den Kopf, ohne langsamer zu werden. Jack betrachtete die drei Damen flüchtig, dann folgte er ihrem Beispiel. Sobald sie sich wieder unter die große Gästemenge gemischt hatten, murmelte er:
    »Wer waren die beiden anderen?«
    »Das sind meine Halbschwestern. Die mit den dunkleren Haaren ist Hilda, die andere Mildred.«
    »Sie hatten nicht damit gerechnet, dich in so einer Umgebung zu treffen.«
    »Nein.« Sie stiegen die Treppe hinab. »Bedenkt man meine abgefangenen Briefe an Alton, muss Moira gewusst haben, dass ich jedes Jahr nach London gefahren bin, aber ich bin nie zuvor auf einem Ball gewesen.«
    »Denkst du, sie weiß, warum du heute Abend hier bin?«
    »Wahrscheinlich nicht. Sie und ihre Töchter leben für das bunte Treiben, die Bälle, Dinners und Gesellschaften, und besonders während der Saison. Vermutlich denken sie, dass ich, nachdem ich jahrelang auf das gesellschaftliche Leben verzichtet habe, einen unstillbaren Hunger danach verspüre und deshalb zu dem Ball gekommen bin.«
    »Offenbar hat sie dich bis eben gar nicht bemerkt, daher hat sie dich vermutlich auch nicht mit Nigel und Emily zusammen gesehen.«
    »Oder vorhin mit den Fortescues.« Clarice nickte. »Gut. Dann lass uns zu Lady Hartford gehen.«
    Wie Lady Fortescue war auch Lady Hartford

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