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Ein feuriger Verehrer

Ein feuriger Verehrer

Titel: Ein feuriger Verehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Auspeitschen hebe ich mir für einen späteren Zeitpunkt auf. Nein, ich habe nichts davon in meinen vorläufigen Bericht geschrieben, weil meine Hauptsorge die war, Zekes Geschichte zu Papier zu bringen und ihn von dem Verdacht des vorsätzlichen Mordes zu befreien. Aber die ganze Sache stinkt zum Himmel. Gut organisiert, wirklich supergut organisiert, aber trotzdem irgendwie nicht echt.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Sie sehen die ganze Zeit nur Ihren Bruder. Aber gehen Sie die Sache doch mal in Ruhe durch. Diese Leute locken Zeke aus dem Westen hierher nach New York. Es ist mir egal, wie gut er ist, sie hätten auch einen Schreiner finden können, der in der Nähe lebt, und sich dadurch die zusätzlichen Kosten für den Aufenthalt erspart. Aber sie holen ihn extra aus Arizona, einen allein stehenden jungen Mann und Hippie obendrein. Branson schlägt seine Gattin grün und blau, aber er lässt zu, dass sie einen jungen, attraktiven Mann ins Haus holt. Und lässt irgendwelche Schränke bauen, während er zugleich Pläne für die größten Terroranschläge auf New York entwickelt, die es seit den Innerstädtischen Revolten je gegeben hat.«
    »Das alles ergibt doch keinen Sinn.«
    »Nicht, wenn man es getrennt voneinander nimmt. Wenn man aber die beiden Fälle in Beziehung zueinander setzt, wird es durchaus logisch. Er hat schlichtweg einen Sündenbock gebraucht.«
    »Aber, um Himmels willen, Dallas, Zeke hat ihn umgebracht.«
    »Das glaube ich nicht. Warum haben sie die Leiche bisher nicht gefunden? Und wie hat es diese verängstigte, unter Schock stehende Frau geschafft, ihn innerhalb von weniger als fünf Minuten zu entsorgen?«
    »Aber – wer ist dann gestorben?«
    »Ich glaube, niemand. Werkzeug und Spielware, Peabody. Ich habe mir mal ein paar Prototypen der neuen Droidengeneration in der Entwicklungsabteilung von Roarkes Firma angesehen. Selbst aus der Nähe betrachtet wirken sie vollkommen echt.« Als Zeke, gefolgt von Dr. Mira, durch die Tür kam, drehte sie den Kopf.
    »Doktor?«
    »Zeke ist mein Patient, und er steht unter großem Stress.« Mira führte ihn sanft in Richtung eines Stuhls. »Wenn Sie es tatsächlich unerlässlich finden, ihn nochmals zu befragen, möchte ich dabei sein.«
    »Zeke, möchten Sie, dass auch Ihr Anwalt bei dem Gespräch zugegen ist?«, fragte Eve, doch er schüttelte den Kopf, und eine Woge heißen Mitgefühls stieg in ihr auf. Sie wusste aus persönlicher Erfahrung, wie grauenhaft die Untersuchung, der er sich unterzogen hatte, war. Trotzdem stellte sie den Rekorder an und nahm ihm gegenüber Platz. »Ich habe nur ein paar Fragen. Wie oft haben Sie Branson getroffen?«
    »Ich habe ihn nur zweimal gesehen. Einmal am Link und dann gestern Abend.«
    »Vorher also nur einmal, und das lediglich am Link?« Trotzdem hatte der Kerl Zeke sofort erkannt. Obwohl er sich in seinem betrunkenen Zustand angeblich kaum noch hatte auf den Beinen halten können, hatte er Zeke gleich auf den ersten Blick erkannt. ›Die Hure und der Handwerker‹, hatte Zeke ihn zitiert. »Dann hatten Sie den meisten Kontakt offenbar zu Clarissa. Wie viel Zeit haben Sie beide miteinander verbracht?«
    »Nicht viel. Als sie in Arizona war, haben wir ein paar Mal zusammen gegessen und uns dabei miteinander unterhalten.« Er hob hastig den Kopf. »Es war völlig harmlos.«
    »Worüber haben Sie sich unterhalten?«
    »Über alles Mögliche. Einfach über irgendwelche Dinge.«
    »Hat sie Ihnen dabei irgendwelche persönlichen Fragen gestellt?«
    »Ich schätze, ja. Sie war entspannt und glücklich. Ganz anders als hier in New York. Sie hat sich für meine Arbeit und für das Hippie-Wesen interessiert. Sie sagte, dass das alles so herrlich sanft und friedlich klingt.«
    »Hat sie auch irgendwelche Annäherungsversuche unternommen, Zeke?«
    »Nein!« Er straffte seine Schultern. »So ist es nicht gewesen. Sie war eine verheiratete Frau. Ich wusste, sie gehörte einem anderen. Sie war einfach einsam. Aber irgendwas war da«, erklärte er mit einer derart ehrfürchtigen Stimme, dass sich Eves Herz erneut vor Mitgefühl zusammenzog. »Irgendwas hat uns von Anfang an miteinander verbunden. Wir wussten es beide, doch wir hätten nie etwas getan. Ich hatte keine Ahnung davon, wie schlecht er sie behandelt hat, ich wusste nur, dass sie nicht glücklich war.«
    »Sie haben Branson also gestern Abend zum ersten Mal persönlich getroffen. Er kam nie runter in die Werkstatt, hat sich nie mit Ihnen zusammengesetzt, um über

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