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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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meinst du, Melissa?“, wandte er sich an seine Stiefmutter. „Lady Serena ist sehr verantwortungsbewusst und könnte dir einige deiner Pflichten abnehmen.“
    „Hm …“ Melissa hob die Augenbrauen. „Ich habe nie von ihr gehört. Kann man ihr vertrauen? Bewegt sie sich in den richtigen Kreisen?“
    „Aber natürlich! Sie ist die Tochter des kürzlich verstorbenen Lord Vespian. Du erinnerst dich vielleicht, dass Papa ihn manchmal erwähnte? Die beiden waren Jugendfreunde.“
    „Also gut. Bring sie her, damit ich sie mir anschauen kann.“
    Es fiel Melissa nicht ein, sich zu erkundigen, wie ihr Stiefsohn die Bekanntschaft der jungen Dame gemacht hatte. Wenn Nicholas ihr versicherte, dass es an Lady Serena nichts auszusetzen gab, dann war sie nur zu gern bereit, das zu glauben. Denn sie liebte ihre Bequemlichkeit über alles.
    Nicholas nickte zufrieden. Zweifellos würde Georgie in Serenas Gesellschaft nicht schlechter aufgehoben sein als in der ihrer leidenden Mutter. Amüsieren allerdings würde sie sich mit einer humorvollen und an allem Neuen interessierten Freundin bedeutend besser.
    Zufrieden mit dem, was er erreicht hatte, leerte Nicholas seine Tasse und erhob sich. „Ich werde noch ein paar Stunden in meinen Club gehen. Aber zum Abendessen bin ich zurück. Oder habt ihr eine Dinnereinladung angenommen?“
    „Wir sind daheim“, erklärte Georgie mit leisem Bedauern. Es würde nett sein, mit ihrem großen Bruder zu speisen. Doch wie viel spannender wäre es gewesen, einen Tischnachbarn zu haben, der mit ihr flirtete!
    Bei White’s wurde Nicholas erfreut, aber auch erstaunt begrüßt. Hier wussten alle, warum er die Stadt verlassen hatte. Doch bisher hatte kaum jemand von der Genesung seines Duell-Gegners gehört.
    Als kurz nach ihm auch Charles erschien, ließ Nicholas sich zunächst in eine Diskussion über ein privates Pferderennen verwickeln, das am nächsten Tag stattfinden sollte. Offenbar hatte einer ihrer Bekannten eine enorme Summe auf den Sieg des unbekannten Hengstes Thunder verwettet. Nicholas beschloss, ebenfalls einen kleinen Betrag zu setzen. Nachdem das im Wettbuch festgehalten worden war, bat er seinen Freund um ein Gespräch unter vier Augen.
    „Deine Unterredung mit Lord Cheadle ist also zur allseitigen Zufriedenheit verlaufen?“, erkundigte er sich.
    Charles zuckte die Schultern. „Mir war bis dahin nicht bewusst, wie endlos lange es dauern kann, gewisse Bedingungen auszuhandeln. Du weißt schon: die Höhe der Mitgift und des Nadelgeldes, die Versorgung der Witwe und so weiter. Außerdem bestand der Mann tatsächlich darauf, über seine zukünftigen Enkelkinder zu sprechen. Bei Jupiter, ich bin noch nicht einmal verheiratet und soll mich schon festlegen, welche Schulen meine Söhne besuchen werden. Findest du das normal?“
    Mitfühlend schüttelte Nicholas den Kopf.
    „Ich kann dir versichern, dass es ein schwerer Schritt im Leben eines Gentleman ist, sich für eine junge Dame zu entscheiden und um sie anzuhalten. Aber noch viel schwierigerer ist es, mit dem zukünftigen Schwiegervater über die erhoffte Nachkommenschaft zu reden. Vor allem, wenn du bisher nicht einmal die Gelegenheit hattest, deine Verlobte richtig zu küssen.“
    Nicholas lachte laut auf. „Wenn ich mich recht entsinne, habe ich dich gewarnt. Trotzdem wünsche ich dir natürlich, dass besagte Gelegenheit sich inzwischen ergeben hat.“
    „Du weißt doch, wie Eltern sind. Nie lassen sie ihre Töchter mit einem Mann allein, nicht einmal, wenn er offiziell mit dem Mädchen verlobt ist. Sicher, ich habe ein paar züchtige Küsschen auf die Wange bekommen. Aber zu mehr hat Penelope sich noch nicht hinreißen lassen. Sie ist geradezu erschreckend beherrscht und zurückhaltend. Hoffentlich hat ihre Mama nicht versäumt, sie darauf hinzuweisen, dass sie mir in der Hochzeitnacht ein wenig mehr gönnen sollte. Sonst wird ihr Papa vergeblich auf die Enkel warten, mit deren Geburt er so fest rechnet.“
    „Charles“, Nicholas’ Stimme klang jetzt besorgt, „du kannst die Kleine doch nicht heiraten, ehe du nicht herausgefunden hast, ob ihr zusammenpasst. Schließlich willst du für den Rest deines Lebens das Bett mit ihr teilen.“
    „Nun sei nicht albern! Wenn mir der Sinn nach leidenschaftlichen Stunden steht, wird sich gewiss eine Frau finden, die mir gern alles gibt, wonach ich mich sehne. Penelope ist ein nettes Ding, gut erzogen, hübsch, sanft und keineswegs abstoßend. Wir werden gut miteinander auskommen.

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