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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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überhaupt nicht wusste, was sie hätte malen sollen.
    Nicholas, der Serena vorgeschlagen hatte, noch einen kleinen Ausflug in den Hyde Park zu unternehmen, lenkte die Pferde mit sicherer Hand durch den dichten Londoner Verkehr. Händler priesen laut ihre Waren an. Büroangestellte brachten schwere mit Schnüren zusammengebunden Papierstapel irgendwohin. Ein Zeitungsjunge läutete eine Glocke, um auf die Neuigkeiten des Tages aufmerksam zu machen.
    Dann bogen sie in den Park ein, und sogleich wurde es ruhiger. Um diese frühe Stunde waren die Wege und Rasenflächen bevölkert von kleinen Jungen mit ihren Kindermädchen und von Bediensteten, die die Hunde ihrer Herrschaft ausführten.
    „Sie sind so still, Serena“, stellte Nicholas fest.
    „Wundert Sie das? Zweimal hat man versucht, mich umzubringen. Und nun erfahre ich, dass es vermutlich meine einzigen Verwandten sind, die mir nach dem Leben trachten.“
    „Das ist furchtbar, und es tut mir sehr leid für Sie. Aber Sie müssen zugeben, dass kaum jemand außer ihrem Onkel einen Grund hat, sich Ihrer zu entledigen.“
    „Ja.“ Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Da Acton Sie nun kennengelernt hat, wird Lord Vespian es wohl nicht wagen, einen weiteren Anschlag auf Sie zu unternehmen.“
    „So wie ich mich fühle, wäre mir das auch egal!“, schluchzte sie.
    „Bitte, sagen Sie so etwas nicht! Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass Sie im Begriff sind, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.“
    Sie lächelte unter Tränen. „Keine Sorge, ich wüsste gar nicht, wie das geht.“
    „Schon besser!“, lobte er.
    „Glauben Sie, dass meine Tante und mein Cousin die Pläne meines Onkels unterstützt haben?“
    „Natürlich nicht!“
    Sie senkte den Blick, und um sie aufzumuntern, fuhr Nicholas fort: „Sie sind ein so liebenswerter Mensch. Man muss Sie einfach mögen.“
    Beinahe wäre sie erneut in Tränen ausgebrochen. Er mochte sie? Als könne ihr das jemals genügen! Sie wollte so viel mehr von ihm …
    „Ich jedenfalls wünsche Ihnen alles Glück der Welt“, erklärte er, so als habe er ihre Gedanken gelesen. „Haben Sie sich eigentlich schon entschieden, was Sie als Nächstes unternehmen wollen?“
    „Nein. Im Moment geht mir alles viel zu schnell.“ Sie runzelte die Stirn. „Vermutlich sollte ich mich mit meinem Onkel in Verbindung setzen.“
    „Möchten Sie, dass ich Sie begleite?“
    „Nein, danke. Ich kann selbst auf mich aufpassen. Auch glaube ich nicht, dass er mich mit einer Kugel statt mit einem Glas Sherry empfängt.“
    „Es wäre …“, begann Nicholas, unterbrach sich dann aber und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Pferde.
    „Ja?“
    Eigentlich hatte er sie noch einmal auf ihre gemeinsame Nacht ansprechen wollen. Doch plötzlich erschien ihm das taktlos. Rasch überlegte er, was er ihr sonst noch zu sagen hatte. „Es wäre“, setzte er erneut an, „meiner Meinung nach nett, wenn Sie meine Schwester Georgie kennenlernten. Ich habe Ihnen doch von ihr erzählt. Sie hält sich zusammen mit ihrer Mutter in der Stadt auf. Leider fühlt Melissa sich oft zu schwach, um Georgie bei gesellschaftlichen Anlässen zu begleiten. Meine Schwester ist darüber natürlich sehr enttäuscht. Sie braucht dringend jemanden, der sie aufmuntert, ihr Gesellschaft leistet und gelegentlich die Aufgaben einer Anstandsdame übernimmt. Könnte Ihnen das gefallen? Ich bin sicher, dass Sie und Georgie sich wunderbar verstehen werden.“
    „Ihre Schwester ist bestimmt ein liebes Mädchen. Aber ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich …“
    Nicholas fiel ihr einfach ins Wort. „Sie würden von dieser Regelung auch profitieren, Serena. Georgie kennt sich trotz ihrer Jugend recht gut in London aus. Sie verkehrt in den richtigen Kreisen und könnte Sie allen wichtigen Leuten vorstellen. Melissa wird sich darum kümmern, dass Sie eine Einladungskarte für Almack’s erhalten. Ich selbst könnte einen Tanzlehrer engagieren, der Sie in Fragen der Etikette auf den neuesten Stand bringt und Ihnen die gerade aktuellen Tanzschritte zeigt.“
    „Und wozu das alles?“ Ihre Stimme hörte sich mit einem Mal kalt und abweisend an.
    „Haben Sie nicht selbst erwähnt, dass Sie glauben, Ihr Vater habe Sie aufgefordert, nach London zu gehen, damit Sie hier die Ihnen zukommende gesellschaftliche Stellung einnehmen?“
    „Wenn es ihm wichtig gewesen wäre – jetzt zitiere ich Sie –, dann hätte er mich selbst nach London gebracht und mir eine Saison

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