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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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meinen, Sie müssten London verlassen, gut, dann reisen Sie doch ab!“
    „Das werde ich.“
    Plötzlich stand er vor ihr, zog sie auf die Füße, schlang die Arme um sie und hielt sie so fest, dass ihr der Atem stockte. Einen Moment lang war ihr, als würden ihre Körper miteinander verschmelzen. Dann gab Nicholas ihr einen harten Kuss auf den Mund und stieß sie von sich.
    Er war fort. Serena lauschte auf seine Schritte, die sich rasch entfernten. Mit lautem Krachen fiel die Vordertür ins Schloss.
    Es war vorbei.
    Eine tiefe Traurigkeit erfüllte Serena. Das Herz lag ihr schwer wie ein Stein in der Brust. Ihre Augen brannten. Doch es wollten keine Tränen mehr fließen.
    Ich sollte mich den Vorbereitungen für den Ball widmen, dachte sie. Sie wollte schön sein, beeindruckend schön. Man sollte sie nicht gleich vergessen, wenn sie London verlassen hatte.
    Nicholas stand vor dem Haus in der Upper Brook Street und schaute mit leerem Blick die Straße hinunter. Zum ersten Mal in seinem Leben wusste er nicht, was er als Nächstes tun sollte. Vergeblich bemühte er sich, seine Probleme zu lösen. Es musste sich doch eine Möglichkeit finden lassen, diese lächerliche Situation zu beenden, in die er durch Serenas Dickköpfigkeit geraten war. Kurz stellte er sich vor, dass er einfach umkehren und ihr Einverständnis zur Ehe erzwingen würde. Aber nein, das war sinnlos. Eher würde sie nachgeben, wenn er ihr mit seinen Küssen und Zärtlichkeiten den Verstand raubte. Schade nur, dass sie ihm dazu wahrscheinlich keine Gelegenheit geben würde.
    Er musste etwas tun, um seine aufgewühlten Gefühle zu beruhigen. Dann würde er klarer sehen. Er straffte die Schultern und machte sich auf den Weg zu Gentleman Jackson’s, um sich bei einem ordentlichen Boxkampf zu verausgaben.
    Zwei Stunden später war er erschöpft, aber keineswegs innerlich ruhiger. Daher beschloss Nicholas, in seinem Club etwas zu trinken, ehe er nach Hause zurückkehrte. In der Bond Street stieß er auf Charles.
    „Nick, gut, dass ich dich treffe. Ich wollte vor dem Ball noch etwas mit dir besprechen.“
    Er stieß einen Fluch aus. Die Einladung der Cheadles hatte er völlig vergessen.
    „He“, Charles klopfte ihm auf die Schulter, „so schlimm kann es nicht sein, meine Verlobung zu feiern! Denk bitte auch daran, dass du vor dem Ball mit uns dinieren sollst.“
    „Schlimm genug …“, murmelte Nick.
    „Komm mit mir zu Brook’s“, schlug Charles vor. „Dort können wir in Ruhe reden.“
    Wenig später hatten sie sich einen Platz in einem Nebenraum des Clubs gesucht und etwas zu trinken bestellt.
    „Was ist los mit dir, Nick?“, fragte Charles besorgt. „Du siehst schrecklich aus.“
    „So fühle ich mich auch.“
    Charles sah unbehaglich drein, hielt es aber für seine Pflicht, Nicholas bestimmte Dinge zu sagen. „Du weißt, dass ich dein Freund bin“, begann er. „Sonst würde ich es nicht wagen, dieses Thema anzusprechen.“
    „Ja?“
    „Es geht um Serena. Irgendwer hat das Gerücht verbreitet, sie sei deine Mätresse.“
    „Ach?“
    „Es heißt, sie habe in Knightswood Hall mit dir zusammengelebt.“
    „Und woher haben die Klatschbasen diese Information?“
    „Von mir nicht“, erklärte Charles gekränkt.
    „Entschuldige. Das hätte mir klar sein sollen. Ich fürchte, ich bin im Moment einfach nicht ich selbst.“
    „Schon gut. Also, ich habe ein bisschen herumgefragt. Wie es scheint, ist es diese Französin, diese Schneiderin, die das Gerücht in die Welt gesetzt hat.“
    „Madame LeClerc?“
    „Ja, ich glaube schon. Aber ihr Name ist jetzt nicht wichtig. Wichtig ist, dass Serena befürchten muss, gesellschaftlich geächtet zu werden. Ich musste bei Lady Cheadle meinen ganzen Einfluss geltend machen, damit sie die Einladung nicht zurückzog.“ Er runzelte die Stirn. „Ehrlich gesagt, wundert es mich nicht, dass die Leute dieser Französin glauben. Wer dich und Serena bei Almack’s gesehen hat, muss davon überzeugt sein, dass ihr das Bett miteinander teilt. Selbst ihr Onkel soll diesen Verdacht geäußert haben.“
    „Vespian? Der alte Heuchler!“ Nicholas Stimme klang bitter. „Und all diese anderen widerlichen Klatschmäuler! Wie konnte ich nur vergessen, dass man in London alles tun kann, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden, wenn man es unauffällig und heimlich tut. Aber man wird sofort verurteilt, wenn man in der Öffentlichkeit auch nur eine einzige dieser dummen ungeschriebenen Regeln

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