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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marguerite Kaye
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Edwin.
    „Ach? Dann richten Sie ihr doch bitte aus, dass Sie mit dieser Vermutung völlig falschliegt.“ Serena schluckte. „Ich habe wegen Papa geweint.“
    Jetzt nickte Edwin verständnisvoll. „Ja, niemand möchte einen Mörder zum Vater haben.“
    „Er war kein Mörder!“
    „Verzeihen Sie mir, bitte. Ich habe nur wiederholt, was mein Vater erzählt hat.“
    „Er sollte sich schämen“, entfuhr es Serena, die daran denken musste, dass ihr Onkel Mathew einen Mörder gedungen hatte, um sie aus dem Weg zu räumen.
    „Hat er Sie etwa mit dieser alten Geschichte gequält?“, wollte Edwin wissen. „Sind Sie deshalb so durcheinander?“
    „Nein, nein. Onkel Mathew hat nichts damit zu tun. Machen Sie sich keine Gedanken um mich. Fahren Sie zum Theater, und entschuldigen Sie mich bei den Damen.“
    Dieser Aufforderung kam er nur zu gern nach.
    Serena beschloss, früh zu Bett zu gehen. Das allerdings erwies sich als Fehler. Sie konnte nicht schlafen, sondern musste unentwegt daran denken, wie entsetzt Nicholas über die Tat seines Vaters gewesen war. Armer Nicholas! Wenn sie ihn doch nur nicht gebeten hätte, sie nach Mile End zu begleiten! Wenn sie doch die alte Geschichte einfach hätte ruhen lassen! Nun war Nicholas unglücklich. Sie konnte den Gedanken daran nicht ertragen. Sie liebte ihn so sehr.
    Aufseufzend drehte sie sich auf die andere Seite. Und ihre Gedanken schlugen eine andere Richtung ein.
    Wie wundervoll war es gewesen, in Nicholas’ Armen zu liegen. Sie begann, sich jede Einzelheit ihres Liebesspiels in Erinnerung zu rufen – was natürlich ebenfalls ein Fehler war. Die Sehnsucht nach Nicholas wuchs, und mit ihr das körperliche Verlangen. Serenas Puls beschleunigte sich, ihr Körper schien zu glühen. Himmel, wie heiß ihr plötzlich war! Sie wälzte sich hin und her und versucht vergeblich, an etwas anderes zu denken.
    Von der Straße her drangen die Geräusche des nächtlichen Londons an ihr Ohr. Eine Kutsche rollte vorbei. Dann rief der Nachtwächter die Stunden aus. Eine Gruppe Betrunkener unterhielt sich und brach plötzlich in lautes Lachen aus.
    Irgendwann wurde es still. Doch noch immer fand Serena keinen Schlaf. Schließlich warf sie die Decke zurück, sprang aus dem Bett und ging auf nackten Füßen zum Fenster. Sie öffnete es und atmete tief die kühle Nachtluft ein. Nichts war zu hören außer ihrem eigenen Atem.
    Irgendwo klirrte etwas.
    Was, um Himmels willen, mochte das gewesen sein? Serena spitzte die Ohren. Ja, da war es wieder. Ein Geräusch wie splitterndes Glas. Und es schien aus dem Erdgeschoss ihres Hauses zu kommen!
    Sie schlich sich zur Tür und presste ihr Ohr gegen das Holz. Aufmerksam lauschte sie. Alles war still. Reglos blieb sie stehen. Konnte sie sich getäuscht haben? Nein! Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Jemand schlich die Treppe hinauf.
    Ein Einbrecher!
    Aber warum nahm er sich nicht zuerst das Speisezimmer im Erdgeschoss vor, wo sich das Tafelsilber befand? Nun, vielleicht hatte er sich auf Schmuck spezialisiert. Dann würde er gleich beginnen, die Schlafräume zu durchsuchen.
    Serena überlegte fieberhaft. Es war sinnlos, nach den Dienstboten zu läuten. Denn die Glocke hing im Untergeschoss, wo sich jetzt niemand aufhielt. Die Hausangestellten schliefen in den Kammern unter dem Dach. Wenn sie also etwas unternehmen wollte, dann musste sie es allein tun.
    Zum Glück hatten ihre Augen sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt. Suchend schaute sie sich nach einer Waffe um. Ihr Blick fiel auf einen schweren Kerzenständer aus Zinn, der auf der Frisierkommode stand. Auf Zehenspitzen eilte sie dorthin und schlich sich dann, den Leuchter fest in der Hand haltend, zurück zur Tür.
    Vor Angst schlug ihr Herz jetzt so laut, dass sie meinte, der Einbrecher im Flur müsse es hören. Doch der schien sich im Moment auf andere Dinge zu konzentrieren. Jetzt wurde die Tür zum Nachbarraum geöffnet. Und wieder geschlossen. Schritte näherten sich ihrem Schlafzimmer.
    Was dann geschah, nahm Serena so deutlich wahr, als seien all ihre Sinne aufs äußerste geschärft.
    Die Schlafzimmertür wurde geöffnet.
    Eine schattenhafte Gestalt war zu erkennen. Ein Mann.
    Er sah, dass das Bett leer war, und wandte sich zum Gehen.
    Doch dann fiel ihm auf, dass die Bettdecke zurückgeschlagen und die Laken zerwühlt waren. Und so kehrte er zurück.
    Er trat zum Fenster, schaute hinter den schweren Vorhängen nach, warf einen Blick in den Kleiderschrank und beschloss, den Raum

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