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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Mannes wird, und ich habe nicht vor, Euch zu heiraten. Darum habe ich gedacht, es sei das Beste, die Sache schnell zu beenden.«
    Madeline starrte ihn zutiefst bestürzt an. Er hatte den Eindruck, sie mit diesen Worten mehr zu verletzen, als er es mit jener Gleichgültigkeit vor einem Jahr getan hatte.
    Er fühlte sich wie ein Schuft. Ein Schurke. Ein gefühlloser Wüstling. Das alles passte auf ihn, und es gab noch einige unschmeichelhafte Beschimpfungen mehr, die sie ihm zu Recht an den Kopf werfen dürfte.
    »Wenn ich das, was Ihr gerade gesagt habt, richtig verstehe, habt Ihr meinen Körper gerne genossen, meine Gesellschaft jedoch verabscheut Ihr. Wollt Ihr das zum Ausdruck bringen?« Ihre Stimme war bar jeglichen Gefühls.
    »Überhaupt nicht. Ihr seid intelligent, wisst Euch zu artikulieren, und Ihr verzaubert mich auf jede nur erdenkliche Weise.« Er schuldete ihr zumindest das, es war zudem die Wahrheit. »Wenn Ihr Euch ein zweites Mal verheiratet, wird Euer zukünftiger Ehemann ein höchst glücklicher Kerl sein. Ich hoffe, Ihr trefft eine kluge Wahl.«
    »Ist es die Ehe, ja? Das ist Euer Problem?«
    »Ich werde eines Tages heiraten. Ich brauche einen Erben.«
    Sie hob ihr Kinn um eine Winzigkeit, doch ihr Gesicht hatte Farbe angenommen, als habe er sie mit seinen Worten beleidigt. »Ich habe Colin einen Sohn geschenkt.«
    Luke wusste, sie hatte sich nicht leichtfertig in seine Arme begeben. Und das war auch ein Teil seines Problems. »Dessen bin ich mir bewusst. Wie alt ist er inzwischen, sechs?«
    »Trevor ist sieben«, korrigierte sie ihn. Sie wirkte noch verwirrter als zuvor. »Luke …«
    Er konnte es einfach nicht tun. Möglicherweise tat er ihr damit weh, ohne es zu wollen. Vielleicht war es unklug, es auszusprechen. Trotzdem stieß er hervor: »Ihr seid wunderschön, großmütig, begehrenswert. Ich begehre Euch noch heute.« Die Kutsche wurde langsamer. Er war erleichtert, weil dieses Gespräch, das er im vergangenen Jahr so sorgfältig vermieden hatte, fast vorbei war. »Aber wir passen aus einem einzigen, wichtigen Grund nicht zusammen, meine liebe Madge. Und dieser Grund ist ein unüberwindliches Hindernis.«
    »Dann klärt mich auf.«
    Die Kutsche kam zum Stehen. Er verlor keine Zeit, öffnete die Tür und stieg aus, um ihr die Hand zu reichen und ihr herauszuhelfen.
    Madeline nahm seine Hand nicht. Dickköpfig blieb sie sitzen, die gelben Röcke um sich gebauscht, der Mund zusammengekniffen. »Ihr seid jetzt schon so weit gekommen, Altea. Klärt mich doch bitte über diesen unüberwindbaren Grund auf.«
    Gott stehe ihm bei. Sie war so wunderschön.
    »Könnt Ihr mir versprechen, nicht zu sterben?«
    Ihre Augen weiteten sich. Sie öffnete den Mund.
    Sanft fügte er hinzu: »Nein, das könnt Ihr natürlich nicht. Nun, ich wünsche Euch einen angenehmen Besuch bei Eurer Schwägerin. Macht Euch keine Sorgen mehr über die Angelegenheit mit Fitch. Sie liegt in fähigen Händen.«

Kapitel 4
    Die Sinfonie aus Wispern und Flüstern wurde leiser und lauter, je nachdem, welcher Gast gerade eintraf. Elizabeth bemerkte, wie das Stimmengewirr neue Höhen erreichte, als ihr Bruder angekündigt wurde. Irgendetwas war in der Zwischenzeit passiert, von dem sie keine Kenntnis hatte. Was es auch war, man redete überall darüber. Es stand außer Frage, sich bei ihrer Mutter danach zu erkundigen. Wenn die Gerüchte mit einer Frau zusammenhingen, wurde von Elizabeth erwartet, dass sie nicht wusste, wie Gentlemen wie Luke sich amüsierten.
    Zum Glück wusste sie ziemlich genau, wie sie herausfinden konnte, was da vor sich ging.
    In seinem dunklen Abendanzug sah Luke sehr elegant aus. Er hielt sich am Rand der Menge und schlenderte vorbei; dank seiner Größe konnte er aus dieser Position das wogende Gedränge gut überblicken. Er lächelte wissend, als er sie erspähte. Sie stand mit ein paar Freundinnen beisammen und nippte am Champagner.
    Im nächsten Moment stürzte sich eine wunderschöne Frau mit rotgoldenem Haar und einem gewagten Dekolleté auf ihn. Kokett hakte sie sich bei ihm unter, und seine Aufmerksamkeit wurde von ihr abgelenkt.
    Der verrufene Lord Altea war Elizabeth’ Vormund, und sie wusste ziemlich gut, wie amüsant der ton es fand, dass er eifrig ihren gesellschaftlichen Umgang überwachte. Sie fand es ja selbst ein bisschen lustig, aber zugleich bezweifelte sie, dass Luke seine Rolle als Aufpasser besonders genoss, die ihm als ihrem Bruder aufgezwungen wurde. Es war sonst gar nicht seine Art,

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