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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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ordentliche Prise Höllenfeuer gemischt hatte.
    Verflucht noch eins.
    Wann hatte er sich bloß in sie verliebt? Er konnte sich nicht erinnern. Es hatte keinen Blitz der Erkenntnis gegeben, der ihn aus heiterem Himmel getroffen hatte. Trompeten waren nicht erschallt, und er hatte Cupido nirgends erblickt, der ihm mit einem Köcher voller Pfeile auflauerte. Als sie erwachsen wurden, hatte er es irgendwann einfach gewusst. So wie man weiß, dass der Himmel blau ist. Oder so, wie man das Grün der Hügellandschaft draußen auf dem Land bewusst wahrnimmt. Diese Gefühle waren einfach da.
    Sie war immer so züchtig gewesen, so lieblich und unschuldig, als sie vom Mädchen zur Frau heranreifte. Das war erst wenige Jahre her – sie war ja auch erst neunzehn – und er hatte damals alles versucht, um sich von ihr fernzuhalten. Während seiner Jahre in Eton und anschließend in Cambridge war das nicht schwer gewesen. Er hatte seinen Abschluss sehr schnell abgelegt und war dann nach Berkshire heimgekehrt. Sein akademischer Erfolg hatte ihn just zu dem Zeitpunkt wieder in ihr Leben zurückkatapultiert, als sie sich für ihr Debüt in der Gesellschaft vorbereitete. Spätestens bei seiner Rückkehr hatte er sich eingestehen müssen, welche Stellung er in ihrem Leben einnahm.
    Denn sie betrachtete ihn nicht so wie er sie.
    Dies war nicht der einzige Grund, weshalb es ihm unmöglich war, um sie zu werben. Er war bloß der Stiefsohn eines Barons, der nichts besaß außer dem bescheidenen Anteil seines Erbes. Er hatte keinen Titel, kein Vermögen und keine adelige Abstammung, wenn man mal von seinem Großvater absah, der ein Earl gewesen war. Sein Vater war jedoch der jüngste von vier Söhnen gewesen, ehe er starb, als Miles gerade zwei Jahre alt war.
    Im Gegensatz dazu war Elizabeths Bruder ein wohlhabender Viscount. Ihre Mitgift war stattlich, und sie war nicht nur hübsch, sondern auch klug. Kurz: Sie konnte es besser treffen als mit ihm. Und das würde sie auch bestimmt.
    Ja, das war die kalte, unumstößliche Wahrheit. Er hatte seine Rolle als brüderlicher Freund aus Kindertagen wieder eingenommen, weil das wenigstens etwas war. Trotz seiner vereitelten Leidenschaft war sie noch immer seine beste Freundin, und das würde sie immer bleiben. Sie zankten sich wie immer, und sein Geheimnis war vor ihr sicher.
    »Onkel Chas hat mir erzählt, du hättest ihn überredet, in deine Schifffahrtsunternehmung zu investieren.« Während sie tanzten, blickte Elizabeth unter dem Schleier ihrer dichten Wimpern zu ihm auf. »Luke denkt auch darüber nach, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    Die Handelsgesellschaft war seine Idee gewesen, aber obwohl Miles sicher war, dass er das Wagnis eingehen wollte, bezeichnete er das Geschäft nicht als sein eigenes. »Es gibt mehrere Investoren«, sagte er ausweichend und wirbelte sie herum. Eine Hand ruhte auf ihrer schlanken Taille. »Ich bin nicht der einzige.«
    »Hm.«
    »Was soll das nun wieder heißen?«
    Ihre Augen verengten sich. »Das soll heißen, wenn du diesen ganz bestimmten, verschlossenen Blick aufsetzt, dann verbirgst du etwas vor mir. Ich kenne dich doch.«
    Er wünschte, sie würde ihn wirklich kennen. Im biblischen Sinne erkennen. Er hatte ihr das Schwimmen beigebracht, das Reiten, wie man einen Baum hochkletterte … Oh, wie gerne er sie aufklären und sie in das langsame, zärtliche Liebesspiel einführen würde. Er wollte sie so ausgiebig mit den körperlichen Freuden vertraut machen, bis sie danach nur noch nach Luft rangen und vollends befriedigt und satt waren …
    Es stand ihm nicht frei, ihr zu erzählen, dass auch die königliche Familie sich entschlossen hatte zu investieren. Wenn das Wagnis Erfolg hatte – und er war von dem Potenzial dieser Gesellschaft so überzeugt, wie man nur sein konnte –, dann wäre er eines Tages ein reicher Mann.
    Aber wenn der Tag kam, wäre es zu spät. Elizabeth würde sich noch in dieser Saison vermählen.
    Um das Thema zu wechseln und sie ein bisschen zu necken, erwiderte er daher mit einem anzüglichen Grinsen: »Lord Porter lungert am Rand der Tanzfläche herum und wartet, dass dieser Tanz endlich vorbei ist. Ich glaube nicht, dass du ihm beim nächsten Mal so leicht entwischen kannst, El.«
    Sie murmelte einen undamenhaften Fluch, den er ihr einst beigebracht hatte. Er musste ein Lachen unterdrücken.
    Und durfte auch den nächsten Walzer mit ihr tanzen.

Kapitel 5
    Er wachte schwitzend und desorientiert auf. Gefangen im diesigen

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