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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Risiken.«
    Das war der Zeitpunkt, da sie anführen könnte, dass sie seinen Standpunkt kannte, was eine dauerhafte Bindung mit ihr betraf. Er hatte ihr schließlich rundheraus verkündet, er werde irgendwann heiraten. Aber Madeline wollte das Thema nicht ausgerechnet jetzt erschöpfend diskutieren. Wenn sie Pech hatte, änderte er seine Meinung noch. Deshalb erwiderte sie bloß: »Ja.«
    »Wenn ich das wirklich in Erwägung ziehe, liegt es nur am übermäßigen Weingenuss.« Seine Stimme klang gereizt und nervös.
    »Ich hoffe, Ihr habt dem Wein nicht zu sehr zugesprochen.« In ihrer Stimme schwang Belustigung mit. Die Kutsche kam neben ihnen zum Stehen. Ihr junger Kutscher sprang vom Kutschbock und öffnete ihr die Tür.
    Tat sie das wirklich? Spielte sie die Verführerin und lud einen Mann in ihr Schlafzimmer ein?
    »Keine Sorge.« Luke winkte ab, als der Kutscher helfen wollte. Er reichte ihr die Hand, und sie bestieg die Kalesche. Geduldig wartete er, während sie sich auf der Bank niederließ. Kurz glaubte sie, er werde einen Rückzieher machen. Sein Blick suchte ihren. »Ich bin verführt«, sagte er leise. »Verflucht sollt Ihr sein.«
    »Ich wollte Euch auch verführen«, gab sie zurück. Ihre Stimme war ebenso leise.
    »Ihr seid einfach zu schön.« Die Worte klangen eher nach einer Anschuldigung und nicht nach einem Kompliment. Er stand noch einen Moment da, ohne die Tür der Kalesche zu schließen. Seine große Gestalt verschmolz mit der Dunkelheit.
    Ja, wenn jemand sie beobachtete, würde es Gerede geben.
    »Es ist unter der weiblichen Bevölkerung Londons allgemein bekannt, dass auch Ihr schön seid.«
    Sein Lächeln war schwach. »Wie schmeichelhaft.«
    Als wüsste er nicht um seine Attraktivität. Sie sagte scharf: »Mir kämen da als Beweis die gezielten Avancen einer gewissen Lady Hart in den Sinn, die sie in aller Öffentlichkeit gemacht hat.«
    »Bin jetzt ich an der Reihe, Euch zu fragen, ob Ihr eifersüchtig seid?« Er klang ohne Zweifel amüsiert.
    Ja. Aber sie sprach es nicht aus. Er würde sich nur dann auf sie einlassen, wenn sie eine Raffinesse an den Tag legte, die seiner glich. »Ich habe es bemerkt«, flüsterte sie. »Ich bin sicher, dieses Geständnis wird Eurer Arroganz bereits genügen.«
    »Seid Ihr sicher?« Seine Stimme war plötzlich gedämpft.
    »Ja, Altea. Ich bin sicher.« Ihre Stimme klang gefasst, obwohl in ihr ein Aufruhr herrschte, bei dem ihre Gefühle in alle vier Windrichtungen davonstoben.
    »Ich bin nur besorgt wegen der unausweichlichen Folgen. Niemand soll Euch wehtun.« Er schloss die Kutschentür immer noch nicht, aber er stieg auch nicht ein.
    »Lasst das nur meine Sorge sein«, gab Madeline mit mehr Souveränität zurück, als sie verspürte. Sie machte sich auch Sorgen, aber diese Sorgen waren nicht so groß, dass sie ihre Meinung deswegen ändern würde. Dass er sich sorgte, war jedenfalls rührend. Ein guter Anfang. Im Leben barg alles, das etwas wert war, ein gewisses Risiko. Die Geburt eines Kindes war mit Risiken verbunden, aber sie würde ihren Sohn für nichts in der Welt eintauschen. Auch nicht für das Leben eines Anderen, wenn das möglich wäre. »Kommt wieder durch den Dienstboteneingang. Ich werde nicht dafür sorgen, dass er offen ist, schließlich habt Ihr bewiesen, dass er für Euch kein Hindernis darstellt. Meine Suite befindet sich im oberen Stockwerk hinter der zweiten Tür auf der rechten Seite.«
    Er grinste. Seine Zähne blitzten weiß auf. »Ich mag es, wenn eine Frau mich herumkommandiert.« Sein Blick glitt an ihrem Körper hinab, ehe er ihr wieder ins Gesicht schaute. Sein Lächeln konnte sie nur als sündig und verführerisch bezeichnen. »Werdet Ihr mich im Bett auch so befehligen, Mylady?«
    Sein unglaublicher Charme war beunruhigender als sein düsteres Verhalten, wenn er sie auf Distanz hielt. Sie zupfte an ihrem Kleid und versuchte, die Antwort hinauszuzögern. Dann blickte sie zu ihm auf. »Vielleicht. Werdet Ihr gehorchen?«
    Sein Lächeln wurde breiter. »Vielleicht. Oder auch nicht. Wie auch immer, ich glaube, Ihr werdet es genießen.«
    Sie hatte noch nie so sorglos geflirtet, aber sie war bereit, von ihm zu lernen. »Ich zähle darauf«, sagte sie und hoffte, es klang gelassen und selbstsicher.
    Dann schloss er die Tür, und einen Augenblick später fuhr die Kalesche mit einem Ruck an und ratterte über die Straße davon.

Kapitel 8
    Die Gasse war düster und verlassen. Mithilfe des Dietrichs hatte er das Schloss schnell

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