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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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Miles sich verbissen.
    Im nächsten Moment vergaß er, den folgenden Tanzschritt zu machen, und wäre seiner Partnerin beinahe auf die Zehen getreten. Er gab sich große Mühe, seine Aufmerksamkeit wieder auf Miss Furnish zu richten, die Tochter eines Freunds seines Stiefvaters. Sie war blond, hübsch, aber leider ziemlich einfältig, soweit er das beurteilen konnte, und sie kicherte nach jedem Wort. Gott stehe ihm bei. Nicht einmal die Aussicht, einen weiteren Investor für sein junges Unternehmen zu finden, konnte ihn dazu bringen, sie um einen zweiten Walzer zu bitten.
    Er war aus unzähligen Gründen, von denen nicht alle etwas mit seiner unsympathischen Tanzpartnerin zu tun hatten, froh, als die Musik verstummte.
    Was zum Teufel trieb denn Elizabeth da?
    Die Antwort musste natürlich lauten, dass sie keine Ahnung hatte. Sie wusste nicht, dass Peter Thomas dabei war, sich einen ähnlich schlechten Ruf zu erwerben wie sein Vater. Er gönnte sich Laster und Extravaganzen, und das bisschen Vermögen, das sich noch in der Familienschatulle befand, verschleuderte er leichtfertig an den Spieltischen und in Bordellen. In Letzteren war er als der »Böse Peter« bekannt, wie man sich erzählte, weil er die Vorliebe hatte, sich schlagen zu lassen. Aber Elizabeth sah unglücklicherweise nur seine blonden Locken, die blauen Augen und das höfliche Benehmen.
    Dass er den Mann verabscheute, war noch vorsichtig formuliert. Wäre Luke noch zugegen gewesen, hätte dieser vorsichtig interveniert, ehe es zu einem dritten Tanz mit dem gewinnenden Lord Peter kam, da war sich Miles sicher. Aber Luke war nicht mehr da. Das Problem war, sobald Miles auch nur andeutungsweise sein Missfallen zeigte, fürchtete er, Elizabeth könne den jungen Taugenichts noch anziehender finden, als sie es ohnehin schon tat.
    Lady Altea, die er privat gerne mit Tante Suzette ansprach, saß mit ihren Freundinnen in einer Ecke. Er bahnte sich einen Weg durch das Gedränge und kämpfte sich in die Ecke vor. Mit seinem zauberhaften Lächeln begrüßte er die Phalanx aus Matronen, die auf ihn bedrohlich wirkte. Diskret nahm er seine Tante beiseite. »Findest du, Elizabeth sollte heute Abend so auffällig die Gegenwart von Peter Thomas suchen?«
    »Er ist der Sohn eines Dukes«, erwiderte sie, als sei dank dieses Umstands der Grund für Miles’ Sorge über jeden Zweifel erhaben.
    »Ja, der sittlich verkommene Sohn eines Dukes«, klärte Miles sie auf. Er wusste, er konnte nicht ins Detail gehen. Es gehörte sich nicht, über die Spielgewohnheiten eines anderen Mannes zu reden, und er wollte seiner Tante gegenüber auch keine Ausführungen über Thomas’ Schwäche für Huren und seine sexuellen Vorlieben verlauten lassen.
    Aber irgendetwas musste er unternehmen.
    Suzette Daudet war selbst im fortgeschrittenen Alter noch eine Schönheit, und Luke hatte viel von ihr geerbt, wohingegen Elizabeth mehr Ähnlichkeit mit ihrem verstorbenen Vater hatte. Miles hielt seine Tante gelegentlich für leichtsinnig, aber inzwischen kannte er sie so gut, dass er wusste, sie war klüger, als man auf den ersten Blick glaubte. Ihre Augen verengten sich eine Winzigkeit. Sie seufzte. »Ich kenne diesen Blick. Ihr Männer seid doch alle gleich. Du weißt etwas, das gegen ihn spricht, das du mir aber nicht erzählen kannst.«
    »So könnte man das ausdrücken.« Er wünschte, er könne frei sprechen. Aber das ging einfach nicht. »Wenigstens von seinem rasant schrumpfenden Vermögen kann ich dir erzählen. Das ist ja allgemein bekannt. Elizabeth sollte nicht wegen ihrer Mitgift geheiratet werden. Irgendwann würde sie das merken, und dann wäre sie zu Recht erzürnt.«
    Und verletzt. Er wusste, das würde sie tief treffen. Verflucht! Wenn Miles sie nicht haben konnte, sollte sie wenigstens jemanden heiraten, der sie verdiente! Er wollte sie, ja. Aber vor allem wollte er sie glücklich sehen.
    »Ich werde mit ihr reden.« Tante Suzette tätschelte seinen Arm. »Es ist sehr lieb von dir, dass du dich um Elizabeth sorgst.«
    »Ich sorge mich nicht«, verteidigte er sich. Kein Mann ließ sich gerne »lieb« nennen. »Ich wollte nur …«
    Sie wartete, dass er weitersprach. Ihre Augenbrauen hoben sich leicht.
    Ach, verflucht, ja. Natürlich machte er sich Sorgen. Die Vorstellung, wie sich Elizabeths innigster Wunsch erfüllte und sie sich verliebte, hielt ihn ganze Nächte wach. Natürlich wünschte er sich, er könne das Objekt ihrer Begierde sein, er könne derjenige sein, zu dem sie

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