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Ein gefährlicher Gentleman

Ein gefährlicher Gentleman

Titel: Ein gefährlicher Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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was sie damit tat, allein sie etwas anging. Zum Teil waren die beiden vielleicht hergekommen, weil sie sich um Madeline sorgten, aber zudem wollten sie sich einmischen. Das hatte sie schon in dem Augenblick gewusst, als sie an jenem Abend hinter Luke Hals über Kopf die Dinnerparty verließ. Es war also keine richtige Überraschung für sie. Dennoch empfand sie es als irritierend.
    Aber sie besaß nun einmal eine Familie. Nicht zu vergessen ein Kind. Und auch wenn ihr eigenes Glück wichtig war, durfte sie nie die Verantwortung vergessen, die sie für alle anderen trug. »Seid ihr schon auf den Gedanken gekommen, dass ich ihn gar nicht in die Knie zwingen will? Er hat mich nur zu einer einzigen Veranstaltung begleitet. Und wie ihr ja schon sagtet, ist er nicht gerade für seine Enthaltsamkeit bekannt. Ich war einmal glücklich verheiratet. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Lord Altea einen so begehrenswerten Ehemann abgeben würde.«
    »Vielleicht hättest du darüber nachdenken sollen, bevor du in der Öffentlichkeit an seinem Arm herumstolziert bist.«
    »Das habe ich«, erwiderte sie ruhig.
    Ihre Mutter und Tante wechselten entsetzte Blicke. Das Eintreten eines Hausmädchens, das den Teewagen hereinschob, brachte sie für den Moment zum Schweigen. Nachdem sie allen Tee eingeschenkt hatte, lenkte Madeline das Gespräch geschickt in eine andere Richtung und ließ nach Trevor schicken. Ihr Sohn war begeistert, weil er so dem Nachmittagsunterricht entkam. Zitronenkuchen war ihm definitiv lieber als Mathematik. Er betrug sich für einen siebenjährigen Jungen sehr gut, aber seine ausgelassenen Mätzchen waren dennoch genug Ablenkung, dass ihre Mutter und Tante von weiteren Befragungen absahen.
    Als die beiden schließlich gingen, war Madeline erleichtert. Nachdenklich saß sie mit der Tasse lauwarmem Tee neben sich auf dem Tischchen da. Zu ihrer Überraschung war sie erleichtert, dieses Gespräch hinter sich gebracht zu haben. Sie blieb von der Meinung ihrer Mutter oder dem Klatsch der Leute nicht unberührt. Dennoch störte beides sie nicht so sehr, wie sie ursprünglich befürchtet hatte.
    »Möchtest du das nicht aufmachen, Mama?«
    »Was soll ich aufmachen, mein Schatz?«
    »Das da.« Mit der Faszination eines kleinen Kinds, das alle schillernd bunt verpackten Schachteln liebte, zeigte ihr Sohn auf das kleine Päckchen, das noch immer unberührt auf dem kleinen Tisch neben dem Sofa lag.
    Madeline hatte das Päckchen beinahe vergessen, weil sie mit ihren widerstreitenden Gefühlen und den ersten, ernsthaften Auswirkungen ihrer Beziehung mit dem verrufenen Viscount Altea beschäftigt gewesen war. »Ja, ich glaube, das sollte ich tun.« Sie lächelte und ließ sich von ihm die Schachtel überreichen. Er machte eine kleine Verbeugung. In seinem Blick blitzte Neugier auf.
    Die Karte war in einer fremden Handschrift beschrieben, und die unpersönliche Nachricht verriet ihr lediglich die Identität des Absenders. Trotzdem beschleunigte sich ihr Herzschlag spürbar. Sie zog die Schleife auf, packte das Geschenk aus und fand unter dem Papier die Schachtel eines Juweliers. Auf den Deckel war das Wappen des exklusiven Geschäfts eingeprägt. Sie hob erstaunt die Augenbrauen. In der Schachtel ruhten auf weißem Samt die topasfarbenen Schmuckstücke. Es raubte ihr schier den Atem. Als sie einen der Ohrringe hochhob, zauberte die exquisite Goldschmiedearbeit und die Einzigartigkeit des Schmuckstücks ein leises Lächeln auf ihr Gesicht, das nichts mit dem zweifellos großen finanziellen Wert dieses Geschenks zu tun hatte, sondern vor allem damit, dass diese Gabe mit Bedacht ausgewählt worden war.
    Luke Daudet war vieles. Einfallsreich, selbstbewusst und zweifellos gefährlich. Eine gewisse männliche Arroganz haftete ihm an, er war emotional zurückhaltend, aber dennoch überaus bezaubernd, wenn er wollte. Und offenbar besaß er eine nachdenkliche Seite, auf die sie in diesem Augenblick einen winzigen Blick erhaschen durfte.
    Das Geschenk war einfach … perfekt . Tand beeindruckte sie nicht besonders. Sie besaß Schmuck. Aber das hier war etwas Außergewöhnliches und schmeichelte ihr.
    Er machte sich Gedanken um sie. Inzwischen kannte sie Luke genug, um zu wissen, wie ungewöhnlich es für einen Mann wie ihn war, so ein Geschenk zu machen.
    »Hübsch«, sagte Trevor und berührte den baumelnden Edelstein mit einer Fingerspitze. Damit war sein Interesse erloschen. »Darf ich bitte noch ein Stück Kuchen haben?«
    Eigentlich

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