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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aufgesammelt zu werden - bei ihm auftauchte, hatte er zunächst geglaubt, der Kerl habe ein unaufgeräumtes Oberstübchen. Aber Rick hatte ihm so viele Einzelheiten genannt, dass er ihm schließlich glauben musste.
    Er war derzeit verzweifelt genug, um nach jedem sich bietenden Strohhalm zu greifen; er brauchte Geld, und zwar jede Menge. Er war buchstäblich am Ende, sah an jeder Ecke Gespenster, zuckte bei jedem Geräusch zusammen. Seine letzte Kokainlieferung war von der Polizei beschlagnahmt worden. Ihm hatte man zwar nichts anhängen können, aber die Cops waren seine geringste Sorge. Er schuldete den Leuten, die ihm das Geld vorgestreckt hatten, Millionen. Geld, das er, wäre das Koks wie geplant auf der Straße gelandet, üppig wieder reingebracht hätte. So, wie die Dinge lagen, war seinen Gläubigern jedoch die Geduld ausgegangen. Und im Vergleich zu solchen Leuten waren die Cops geradezu Kindergärtner.
    Ricks verrückte Mission war daher in mehr als einer Hinsicht ein Geschenk des Himmels. Kates hatte gerade noch genug Geld gehabt, um das Projekt zu finanzieren. Wenn die Sache aufging, wäre sein Arsch gerettet. Zumindest verschaffte ihm sein Aufenthalt in Brasilien eine Atempause von seinen
    Gläubigern, die es kaum abwarten konnten, ihm den Kopf von den Schultern zu pusten.
    Wenn Rick recht hatte... Verflucht noch mal, so eine Chance bekam man nur einmal im Leben. Die Juwelen - besonders der große rote Diamant - würden ihm so viel Knete einbringen, dass seine Kokainschulden dagegen verblassten. Er träumte von dem verdammten Stein, träumte davon, ihn in Händen zu halten. Er war sein Fahrschein ins Glück, vorausgesetzt, er bekam Rick dazu, seine dumme Schnauze zu halten. Die Schwester war nicht blöd; soweit Kates das beurteilen konnte, hatte sie in der Familie den ganzen Verstand abgekriegt. Aber sie behielt alle Informationen für sich, und die Instruktionen waren in einer Art Code geschrieben, den nur sie entschlüsseln konnte. Nicht, dass er sich ihretwegen Sorgen machte, nein. Alles, was er von ihr wollte, war, dass sie ihn dorthin brachte. Dann hätte er weder für sie noch für die anderen weiter Verwendung. Er hatte Pläne, die sie nicht mit einschlossen, weitgreifende Pläne. Und diesmal würde er mal auf der Gewinnerseite stehen.
    Tags darauf tauchte Kates allein in der Bar auf. Ben verbarg sein Misstrauen hinter der Fassade des freundlichen, gutmütigen Südstaatlers. Die meisten ließen sich von seiner langsamen, gedehnten Sprechweise und der Art, wie er den Säufer markierte, täuschen; es war eine nützliche Tarnung. Nun, die Sprechweise war echt, aber die, die ihn kannten, wussten, dass sich dahinter ein messerscharfer Verstand und eine rücksichtslose Entschlossenheit verbargen. Aber er bezweifelte, dass Kates schlau genug war, hinter seine Fassade zu blicken.
    »Sie hätten’s gestern fast vermasselt, so, wie Sie mit Jillian geredet haben«, fauchte Kates, kaum dass er an Bens Tisch
    Platz genommen hatte. »Sie ist nicht eine von Ihren billigen Huren. Denken Sie daran, dass wir sie brauchen, um ans Ziel zu kommen.«
    Theresa arbeitete wie üblich tagsüber, und Ben missfiel der verächtliche Blick, den Kates in ihre Richtung warf, als er »billige Huren« sagte. Sie war eine warmherzige, lebenslustige, sinnliche Frau, die Sex liebte; sie war keine Hure. Aber er hielt den Mund, denn jetzt war nicht der Zeitpunkt, Kates eine Abreibung zu verpassen. Wenn sie erst mal unterwegs waren, ergäben sich genügend Gelegenheiten, dem Mistkerl zu zeigen, wer hier der Boss war. Kates war es bestimmt nicht.
    »Zugeknöpfte Archäologinnen törnen mich nun mal an«, sagte er gedehnt.
    »Mag ja sein, aber reißen Sie gefälligst Ihre Klappe nicht mehr so weit auf, und halten Sie Ihren Hosenschlitz geschlossen, zumindest so lange, bis es zu spät zum Umkehren ist. Dann können Sie meinetwegen tun, was Sie wollen.«
    »Klaro, Boss«, sagte Ben und grinste innerlich, denn Kates wusste ja nicht, wie ironisch er die Titulierung meinte. »Wo steckt ihr Bruder?«
    »Ich brauche ihn heute Vormittag nicht. Diesen Teil regle ich allein.«
    Was offensichtlich bedeutete, dass Kates irgendwas ausheckte. Ben holte Papier und Bleistift aus seiner Hemdtasche. Er hatte bereits ausgerechnet, was und wie viel sie brauchen würden; er drehte das Blatt um, damit Kates es lesen konnte. »Das habe ich an Vorräten ausgerechnet und an Leuten, die wir brauchen, um sie zu transportieren. Wir fahren zunächst mit dem Boot so

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