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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Vorräte und Träger anzuheuern, übergeben werden sollten. Jetzt, wo die Entscheidung gefallen war, gab es für ihn kein Zögern mehr.
    »Musstest du dich so zickig aufführen?«, fragte Rick verdrossen auf dem Rückweg zum Hotel.
    Jillian seufzte. Sie war müde, und der Schlagabtausch mit Ben Lewis hatte ihren Vorrat an Geduld erschöpft. »Ich war höflicher als er.«
    »Du hast dich vor ihm aufgespielt, hast ihm beweisen wollen, dass die tolle Archäologin hier das Sagen hat.«
    Die tolle Archäologin? Fast hätte sie laut gelacht. Ihr berufliches Prestige war so gut wie nicht existent; wenn die Stiftung auch nur ein wenig Achtung vor ihr oder Vertrauen in ihr Urteilsvermögen gehabt hätte, dann bräuchte sie sich jetzt nicht mit einem solchen ungehobelten Proleten wie ihrem Führer herumzuplagen. Aber Rick war schon immer neidisch auf sie gewesen, und zuletzt darüber, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters getreten war. Bei jeder vermeintlichen Zurücksetzung ging er hoch wie eine Rakete.
    »Ich habe mich durchaus nicht aufgeführt. Ich habe ihm lediglich klargemacht, dass ich mich von ihm nicht einschüchtern lasse. Im Übrigen halte ich ihn absolut nicht für die beste Wahl. Er hat heute Nachmittag getrunken, wie ihr sagt, und heute Abend ebenso, und wahrscheinlich hing er auch in der Zeit dazwischen ununterbrochen an der Flasche. Ein Säufer ist nicht gerade die erste Wahl.«
    »Willst du also jetzt auch noch diesen Teil des Trips bestimmen, wie?«, höhnte Rick.
    Es fiel ihr nicht leicht, aber sie beherrschte sich. Vielleicht aus Schuldgefühl, denn sie wusste, dass der Professor sie mehr geliebt hatte als ihren Bruder. Rick tat ihr leid, gleichzeitig jedoch war es schwer, nicht die Geduld mit ihm zu verlieren. Egal, was in seinem Leben schieflief - regelmäßig war jemand anderer schuld, normalerweise sie.
    »Was ich will, ist, die Stadt der Anzar zu finden«, fauchte sie, »und Papas Namen reinzuwaschen. Und ich denke, das gelingt uns eher, wenn wir einen Führer haben, der zumindest nüchtern ist.«
    Er musterte sie finster. »Glaubst wohl, mir wäre Papas Name egal, wie? Er war auch mein Vater.«
    Das wusste sie. Egal, wie wütend Rick sie auch machte, sie vergaß nie, dass er dem Professor aufrichtig zugetan war. Das, mehr als alles andere, hielt sie davon ab, ihn aus ihrem Leben zu streichen.
    »Vergessen wir das Ganze, okay?«, mischte sich Kates ein. »Wir sind alle müde. Ich weiß, dass Lewis ein grober Klotz ist und aussieht wie ein Penner, aber er hat nun mal den besten Ruf. Ich sehe ihn ja morgen noch mal, und da werde ich ihm sagen, dass er die Finger von der Torte lassen soll. Und jetzt gehen wir besser alle schlafen.«
    Sein Ton war beruhigend, ganz der Friedensstifter, aber seine Augen signalisierten Rick eine kalte Warnung. Jillian sah es, tat aber so, als hätte sie nichts gemerkt. Kates mühte sich redlich, eine harmlose Fassade zu präsentieren, aber sie konnte ihm das nicht so recht abkaufen. Vermutlich deshalb, weil seine Augen etwas anderes sagten als sein Mund. Aber weil es ihr sowieso lieber war, die Unterhaltung abzubrechen, bevor sie in einen kräftigen Streit ausartete, murmelte sie ein »Gute Nacht« und verschwand in ihrem Zimmer.
    Kates forderte Rick mit einem Kopfrucken auf mitzukommen, und die beiden gingen den Korridor entlang zu ihren Zimmern. »Hören Sie auf, sie zu provozieren«, warnte Kates. »Wenn sie sich von uns absetzt, um die Sache allein durchzuziehen, sind wir draußen und können sehen, wo wir bleiben.«
    Rick wurde sofort mürrisch, wie üblich, wenn er mit Kritik konfrontiert wurde. »Mit Lewis brennt sie sicher nicht durch«, brummelte er. »Sie kann ihn nicht ausstehen.«
    »Lewis ist nicht der einzige Führer. Wenn sie jemand anderen davon überzeugen kann, dass die Klunker wirklich dort sind, könnte es sein, dass die den Trip finanzieren und ohne uns losmarschieren. Also reißen Sie sich zusammen, wenigstens, bis wir unterwegs sind und sie nichts Gegenteiliges mehr unternehmen kann.«
    »Gut, gut. Aber ihre Angeberei geht mir gewaltig auf die Nerven.«
    Kates lächelte zynisch. »Denken Sie an das viele Geld.« Er selbst konnte an fast nichts anderes denken; nur aus diesem Grunde war er hier. Das hier war nicht gerade sein vertrautes Terrain, aber für diese Klunker war er bereit, alles zu tun. Als Rick zum ersten Mal mit dieser wilden Geschichte - sein Alter hätte eine verschollene Stadt voller Edelsteine gefunden, die nur darauf warteten,

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