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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Arm wie ein Stahlband um sie geschlossen. »Herrgott noch mal«, stieß er fassungslos her-vor, »Sie verdienen ja 'nen schwarzen Gürtel in der Kunst der Handtaschenattacke. Und ich Trottel mach mir Sorgen um Ihre Sicherheit, wo doch ich derjenige bin, der Schutz bräuchte.«
    Jillian fand das gar nicht witzig. Sie stemmte beide Hände gegen seine Brust und versuchte, ihn mit aller Macht zurückzustoßen. Vergeblich. Er wich keinen Millimeter. Seine Brust war eine einzige betonharte Muskelmasse. »Lassen Sie mich sofort los«, zischte sie.
    Da besaß er doch glatt die Frechheit zu kichern; sein warmer Atem strich über ihre Schläfe. »Ts, ts«, meinte er kopfschüttelnd.
    »Jetzt kommen Sie mir bloß nicht so!«
    »Wie hätten Sie’s denn gern?«
    Jillian holte tief Luft und brachte sich wieder einigermaßen unter Kontrolle. Sie verlor selten die Beherrschung, was jedoch nicht hieß, dass sie ein braves Schäfchen war. Laut und deutlich sagte sie: »Wenn Sie mich nicht sofort loslassen, beiße ich zu!«
    Der Arm um ihre Taille lockerte sich, und er grinste unbeeindruckt auf sie hinunter. »Also, wenn wir beide nackt wären, dann hätte ich gegen den einen oder anderen Biss gar nichts einzuwenden, aber unter diesen Umständen verzichte ich lieber.«
    Sie wich zurück und strich ihre Kleidung glatt, dann fuhr sie sich ordnend über die Haare. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass alles noch so war wie beim Betreten ihres Zimmers.
    »Sie sehen prima aus«, meinte er, immer noch grinsend. »Schön ordentlich und zugeknöpft. Mann, haben Sie mich reingelegt!« Er fing an zu lachen.
    Sie wandte sich um und riss die Tür auf. »Raus.«
    Er langte an ihr vorbei und drückte die Tür mit der Handfläche wieder zu. »Noch nicht, Schätzchen. Wir müssen miteinander reden.«
    »Wüsste nicht, worüber.«
    Seine Augen funkelten amüsiert über ihren eisigen Ton, und er beugte sich zu ihr hinab. Sein Atem war warm und roch angenehm nach frischem Whiskey. »Kommen Sie, weg von der Tür«, murmelte er. »Kates oder Ihr Bruder könnten raufkommen, und ich will nicht, dass einer von ihnen hört, was wir reden. Sind ihre Zimmer gleich nebenan?«
    Jillian musterte ihn wortlos. Zum ersten Mal fiel ihr die Intelligenz in seinen blauen Augen auf. Er war, obwohl er nach Whiskey roch, völlig nüchtern und Herr seiner Sinne. Und nicht nur das, seine Bemerkung zeigte, dass er den beiden anderen nicht traute, was ziemlich clever von ihm war. Sofort erkannte sie, dass sie ihn wohl unterschätzt hatte, was jedoch nicht bedeutete, dass sie ihm jetzt mehr traute als zuvor.
    Dennoch beantwortete sie seine Frage. »Nein. Ricks Zimmer ist zwei Türen weiter; Stevens liegt am anderen Ende des Korridors.«
    »Gut. Trotzdem sollten wir zur Sicherheit den Fernseher einschalten und von der Tür Weggehen.«
    Gesagt, getan. Er ging zum Fernseher und schaltete ihn an. Eine Schnellfeuersalve aus Portugiesisch erfüllte den Raum. Dann ließ er sich lässig in den einzigen Sessel sinken und legte die Füße, samt Stiefeln, überkreuz auf das Bett.
    Sie stieß sie herunter. »Lassen Sie gefälligst Ihre Füße von meinem Bett.«
    Sie hatte den Eindruck, dass er am liebsten wieder gelacht hätte, doch stattdessen sagte er in einem verdächtig demütigen Ton: »Jawohl, Ma’am.«
    Sie setzte sich aufs Bett. »Also gut, worüber wollen Sie mit mir reden?«
    Er antwortete nicht sofort, und sie las ein träges Interesse in seinen Augen, während er sie und das Bett musterte. Er machte sich keine Mühe, es zu verbergen, als wäre es ihm gleichgültig, was sie dachte. Jillian wiederum ließ sich keinerlei Reaktion anmerken.
    Er legte die Hände hinter den Kopf, und ein amüsiertes Zucken umspielte seine Mundwinkel. Sie konnte nicht umhin zu bemerken, was für ein wohlgeformter Mund das war, breit, deutlich gezeichnet, vor allem die Oberlippe, der eine unübersehbare Sinnlichkeit anhaftete. Er war ein Halunke, wie er im Buche stand, unverschämt und frech, mit zerzausten Haaren und einem kantigen Kinn, das eine Rasur dringend nötig hatte. Seine Kleidung sah aus, als hätte sie noch nie ein Bügeleisen gesehen, was schätzungsweise sogar der Fall war. Seine sommerlich dünne Khakihose steckte in einem Paar abgestoßener Boots, und das schweißfleckige weiße Hemd trug er lose über der Hose. Ein noch fleckigerer Khakihut lag auf dem kleinen Tisch.
    Aber sie musste an jenen kühl berechnenden Blick denken und ahnte, wie wachsam er hinter seiner trägen

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