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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ein Auge auf und glotzte sie böse an. »Seit wann hast du hier das Kommando?«, fragte er gehässig. »Angeberische Ziege.«
    »Sie sollten auf sie hören.« Bens Ton war hart. »Sie weiß, was sie tut, viel besser als Sie jedenfalls. Tun Sie lieber, was sie sagt, wenn Sie wollen, dass es Ihnen wieder besser geht. Denn wenn Sie nicht bereit sind, nach der Pause mit uns anderen weiterzugehen, lasse ich Sie hier zurück.«
    Kates beteiligte sich nicht an der Auseinandersetzung, aber eine Minute später griff er wortlos nach seiner Wasserflasche. Jillian beobachtete, wie er eine Salztablette schluckte. Aber der Ausdruck, mit dem er Ben musterte, war alles andere als freundlich. Wahrscheinlich gefiel ihm die Bemerkung über das Zurückgelassenwerden nicht, da er die Expedition schließlich finanzierte. Wenn sie es recht bedachte, musste sie zugeben, dass Ben mehr Frechheit besaß als zwei normale Menschen zusammen.
    Mürrisch folgte Rick Kates’ Beispiel und schien sich auch bald besser zu fühlen; gut genug jedenfalls, um ordentlich zuzulangen, als Pepe das Essen zubereitet hatte.
    Als sie sich zum Weitergehen fertig machten, ging Rick zu Jillian hinüber. »Ich glaube, ich nehme jetzt mal deinen Rucksack und überlass dir meinen«, sagte er, nach wie vor in diesem gehässigen Ton. »Das wird dir dein großes Maul schon stopfen. Das hältst du keine Stunde durch, wette ich. Du hättest gar nicht mithalten können, wenn du deinen fairen Anteil tragen würdest.«
    Sie wusste beim besten Willen nicht, womit sie sich eine derart offene Feindseligkeit zugezogen hatte, und sie wandte sich ab, um ihm nicht zu zeigen, wie sehr sie sein Verhalten verletzte. Es war dumm von ihr, denn sie kannte Rick, kannte ihn gut genug, um keinerlei Respekt von ihm zu erwarten. Aber er war ihr Bruder, und sie konnte ihn nicht so einfach aus ihrem Leben streichen. Der Tag mochte kommen, aber jetzt noch nicht, und es überraschte sie, wie weh ihr seine Attacken taten.
    Dass Rick ihren Rucksack nehmen wollte, gefiel ihr zwar nicht, da ihre Pistole drin war, aber streiten wollte sie deswegen nicht mit ihm. So wichtig war es nicht.
    »Hände weg von ihrem Rucksack.« Es war Ben, der sich abermals einmischte. Es war ihm total egal, was Rick Sherwood sagte oder dachte. »Sie dämliches Arschloch, der Rucksack ist genauso schwer wie Ihrer, vielleicht sogar schwerer. Wenn ich’s mir recht überlege, dann heben Sie ruhig beide Rucksäcke hoch, dann können Sie selbst vergleichen. Aber stellen Sie Jillians hinterher ganz vorsichtig wieder ab, und von da an halten Sie gefälligst Ihre blöde Schnauze.«
    Rick stand vor Jillians Rucksack und blitzte Ben giftig an.
    »Los, aufheben!«, fauchte Ben.
    Langsam beugte sich Rick über den Rucksack und hob ihn hoch. Ein überraschter Ausdruck huschte über sein Gesicht, und er warf einen raschen Blick zu Jillian hinüber. Dann verzerrte sich sein Mund zu einem gehässigen Grinsen, und er machte Anstalten, den Rucksack fallen zu lassen.
    »Halt!«, befahl Ben mit stählerner Stimme. »Ich sagte vorsichtig.« Er stand breitbeinig da, den Kopf ein klein wenig gesenkt. Seine Hände hingen locker an den Seiten, aber er sah aus, als wäre er bereit, blitzschnell zuzuschlagen.
    Zornesrot blieb Rick nichts anderes übrig, als den Rucksack behutsam wieder abzustellen. Ohne ein weiteres Wort stapfte er zu seinem Rucksack zurück.
    »Ich kann Lewis nur zustimmen«, sagte Kates mit leiser, harter Stimme, während er Rick beiseitezerrte. »Halten Sie Ihre blöde Schnauze. Es ist mir scheißegal, dass Sie Ihre Schwester wie die Pest hassen. Wenn Sie so weitermachen, kommt sie noch auf den Gedanken, dass sie besser ohne uns dran ist, und macht sich mit Lewis aus dem Staub. Also hören Sie bloß auf, ihr das Leben schwer zu machen. Und das meine ich ernst.«
    Ricks Miene war sowohl mürrisch als auch wütend, aber diesmal befolgte er den Rat und hielt seine Klappe.
    Jillian hievte ihren Rucksack hoch und schlüpfte wortlos hinein, dann schloss sie den Brustriemen. Ben trat neben sie. »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    Sie war sich nicht sicher, was er damit meinte. Wollte er wissen, ob sie sich immer noch über Rick ärgerte oder ob sie mit dem Tempo zurechtkam? Nun, es spielte keine Rolle, denn die Antwort war dieselbe. »Alles in Ordnung.«
    Er ging herum und überzeugte sich davon, dass alle abmarschbereit waren und nichts vergessen worden war. Mit ihrem Aufbruch ins Innere des Regenwalds hatte sich auch sein Verhalten

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