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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Lewis durch nichts angedeutet, dass er mehr als nur alte Ruinen erwartete. Er hätte sich überhaupt keine Gedanken darüber gemacht, hätte sich Lewis nicht als ein ganz anderer entpuppt als der Mann, den Kates anzuheuern geglaubt hatte. Der Lewis, der die Leitung der Expedition an sich gerissen hatte, war das glatte Gegenteil von dem faulen Säufer, den er zuerst in ihm gesehen hatte.
    »Wir müssen ihn im Auge behalten«, sagte Kates schließlich. Das war so ziemlich alles, was sie zurzeit tun konnten. Aber wenn sie den Schatz einmal gefunden hatten... Dann würde sich die Sache grundlegend ändern.
    »Ich hätte nie gedacht, dass Jillian sich mit dem einlassen würde«, murrte Rick bitter. »Typisch - sie tut immer das, von dem sie weiß, dass es mich am meisten auf die Palme bringt. Sie geht mir schon seit ihrer Geburt auf den Sack.«
    Kates bedachte seinen Zwangspartner mit einem langen, nachdenklichen Blick. Rick Sherwood zeichnete sich nicht gerade durch seine Intelligenz aus. Kates freute sich jetzt schon auf den Zeitpunkt, wenn Dutra diesem Jammerlappen für ewig das Maul stopfen würde.
    »Ich glaube kaum, dass sie dabei einen Gedanken an Sie verschwendet hat«, entgegnete er. Nein, wahrscheinlicher war, dass es sich hier nur wieder um eins von ihren Manövern handelte. Jillian war ganz anders als ihr Halbbruder; sie war sowohl geschickt als auch verschwiegen, und womöglich ahnte sie, dass er, Kates, seine eigenen Ziele verfolgte. Vielleicht hatte sie sich nur deshalb mit Lewis eingelassen, um besser geschützt zu sein, um einen Leibwächter zu haben, sozusagen. Er hätte es, genau wie Rick, nie vermutet, wenn man bedachte, wie unsympathisch sie sich anfangs gewesen waren. Aber sie wäre nicht die erste Frau, die eine günstige Gelegenheit beim Schopf packte. Außerdem schien sie klüger zu sein als sie beide, denn sie hatte Lewis’ Potenzial schon früh erkannt und ihren Nutzen daraus gezogen.
    Lewis würde ein Problem werden. Er war zäh und gerissen und beobachtete Dutra jetzt schon wie ein Falke. Soweit er es feststellen konnte, war Lewis nie unbewaffnet. Sie würden ihm einen Hinterhalt legen müssen, um ihn zu überwältigen.
    Seit sie von Manaus losgefahren waren, jagte ein Problem das andere. Dutra war ein mörderischer Schurke, der sich gar nicht so gut im Landesinneren auskannte, wie er behauptet hatte; er hatte sich lediglich das eine oder andere Mal auf der Flucht vor der Polizei am Oberlauf des Flusses versteckt. Leider war das nicht der Fluss, auf dem sie sich jetzt befanden. Und was den Dschungel betraf, waren seine Kenntnisse bestenfalls mittelmäßig. Kates konnte nur hoffen, dass Dutra genug wusste, um sie heil wieder rauszubringen, wenn sie den Schatz gefunden hatten, denn Lewis würde den Rückweg ganz bestimmt nicht antreten.

9
    Jillian hatte zwar gewusst, dass der heutige Tag schwer werden würde, aber so höllisch dann doch nicht. Ihr Rucksack war so schwer, dass sie, als sie um die Mittagszeit haltmachten, nicht glaubte, noch einen Fuß vor den anderen setzen zu können. Die Riemen hatten ihre Schultern wund gerieben, und ihre Oberschenkelmuskeln brannten. Auch ohne Gepäck war es schwer genug, zu Fuß im Dschungel vorwärtszukommen, aber mit Rucksack war es die reinste Folter. Selbst das Einatmen der schweren, feuchten Luft erforderte zusätzliche Kraft. Man musste aufpassen, um nicht über Wurzeln zu stolpern oder sich an herabhängenden Blätterdickichten zu verletzen, und man musste zusätzlich einen Stock in der Hand halten, um sich alles mögliche Getier vom Leib zu halten.
    Ben und den zwei Tukanos, Pepe und Eulogio, merkte man kaum etwas an, obwohl Ben vor Schweiß triefte, während die Indianer völlig trocken blieben. Jillian stellte aber voller Stolz fest, dass sie sich mindestens ebenso gut hielt wie die Träger und besser als Dutra. Rick und Kates hatten es, wie nicht anders erwartet, am schwersten. Sie waren nicht vorbereitet auf die unglaublichen physischen Anforderungen. Ben schlug an diesem ersten Tag noch kein sehr schnelles Tempo an, dennoch keuchten sie auf eine Art, die besorgniserregend klang. Als Ben den Befehl zum Halten gab, sanken sie dort, wo sie standen, zu Boden, ohne auch nur die Rucksäcke abzunehmen.
    Jillian schlüpfte mühsam aus dem ihren und stellte ihn ab. »Du musst was trinken«, sagte sie zu Rick, der leichenblass war. »Und eine Salztablette nehmen.«
    Keiner der beiden rührte sich. »Du musst Wasser trinken«, beharrte sie.
    Rick machte

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