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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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untersucht, bevor sie mit dem Hacken begann. Aber er hatte ihr genug Angst eingejagt, um ständig aufzupassen. Nicht, dass das etwas Schlechtes war, wie sie sich wohl oder übel eingestehen musste. Lieber ein bisschen zu viel Vorsicht als einen Schlangenbiss riskieren. Sie hatten zwar ein Antivenin dabei, doch der Biss einer Fer-de-lance bedeutete einen äußerst schmerzhaften Tod, und der Biss der Buschmeister war sogar noch mörderischer.
    Als sie eine genügend große Lichtung ins Unterholz gehackt hatten, errichteten sie rasch das Lager, in der Mitte das Lagerfeuer, darum herum kreisförmig die Zelte. Rick und Kates stellten ihre Leichtgewicht-Klappstühle auf und ließen sich erschöpft daraufplumpsen. Ben zwang sie nicht zu helfen, denn ihre Mienen und ihre Haltung verrieten, dass dies eindeutig über ihre Kräfte ging.
    Pepe machte sich an die Zubereitung des Abendessens, und alle ließen sich um das Feuer herum nieder. Gespräche gab es kaum, da dieser erste Tag offenbar jedem gewaltig zugesetzt hatte. Jillian zog sich nach dem Essen sofort in ihr Zelt zurück. Sie hatte Ben die nächste Landmarke auf einer Karte gezeigt, und er hatte gemeint, dass es mindestens drei Tage dauern würde, um dorthin zu kommen. Jetzt hatte sie nur noch einen Wunsch: ausruhen.
    Nachdem sie die Reißverschlusslasche abermals mit Isolierband fixiert hatte, zog sie sich aus, nahm ein paar feuchte Wegwerfhandtücher zur Hand und machte, so gut es ging, Toilette. Ganz besondere Aufmerksamkeit widmete sie dabei ihren Füßen. Eine Wasserblase oder Fußpilz konnten einem das Leben unnötig schwer machen. Sie bestäubte zwar jeden Morgen Füße und Schuhe mit Fußpuder, doch galt es schon, jede kleinste Irritation zu behandeln, bevor sie sich zu einem Problem entwickelte. Saubere Socken waren ebenso wichtig wie Nahrung. Gott sei Dank waren ihre Stiefel alt und gut eingelaufen.
    Als sie das erledigt hatte, fühlte sie sich schon ein bisschen besser und streifte saubere Unterwäsche über. Mit einem tiefen Seufzer streckte sie sich auf ihrer Isomatte aus.
    »Jillian.«
    Ben. Abermals seufzte sie, aber diesmal nicht vor Erleichterung. »Was willst du?«
    »Du brauchst eine Einreibung.« Sie hörte ihn am Reißverschluss zerren. »Der verdammte Reißverschluss klemmt.«
    »Nein, ich habe ihn von hier drinnen fixiert.«
    »Na, dann öffne ihn.«
    »Es geht mir gut. Ich brauche keine Einreibung.«
    »Öffne den Reißverschluss.« Seine Stimme klang ruhig, doch wieder schwang darin dieser stählerne Unterton mit.
    Obwohl sie wusste, dass er sie nicht sehen konnte, warf sie einen giftigen Blick in seine Richtung. »Ich habe lieber morgen Muskelkater, als mir von dir eine sogenannte >Einreibung< verpassen zu lassen«, verkündete sie ohne Umschweife. »Ich müsste ja bescheuert sein, um dich reinzulassen.«
    Ben seufzte. »Also gut, kein Blödsinn. Keine wandernden Hände.«
    »Wieso sollte ich dir glauben?«
    »Weil ich dir mein Wort gebe.«
    Das war zwar kein Argument, dennoch ertappte sie sich dabei, wie sie unschlüssig wurde. Eine Einreibung wäre himmlisch; sie konnte sich kaum rühren, so weh tat ihr fast jeder Muskel. Und morgen wäre es noch schlimmer, wenn sie nichts dagegen unternahm. Wieso sollte sie unnötig leiden? Einen gesunden Realitätssinn zu besitzen war manchmal reichlich lästig. Wenn sie die Einreibung ablehnte, konnte sie die tugendhaft Leidende spielen. Aber war das wirklich nötig? Als durch und durch praktischer Mensch musste die Antwort »Nein« lauten.
    »Na gut«, brummte sie unwirsch. »Aber wenn du nur eine falsche Bewegung machst, brate ich dir eins über.« Mit einem unterdrückten Jaulen richtete sie sich auf, zog das Isolierband ab und öffnete den Reißverschluss.
    »Soll das heißen, du hast deine Handtasche dabei?« Ben kroch grinsend ins Zelt, das schlagartig auf Kindergröße zu schrumpfen schien. Er hatte eine Laterne und eine Flasche Einreibemittel dabei. Als er ihre »Sicherheitskette« bemerkte, zog er beeindruckt die Augenbraue hoch.
    »Es funktioniert«, erklärte sie.
    »Allerdings. Los, auf den Bauch.«
    Sie gehorchte mit steifen Gliedern. »Es geht mir gut, ehrlich. Ich wusste, dass ich einen Mordsmuskelkater kriegen würde.«
    »Ja, aber wieso leiden, wenn man was dagegen tun kann? Übrigens - sexy Dessous.«
    Sie war seit Jahren nicht mehr rot geworden, doch nun spürte sie, wie ihr die Hitze ins Gesicht kroch. Sie hatte mehr an als einen Badeanzug, doch die Tatsache, dass es sich dabei um ihre

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