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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Rick schließlich heraufgezogen hatten, obwohl es direkt neben ihm geschah.
    »Ich muss das Schultergelenk wieder einrenken«, murmelte er. »Das wird jetzt höllisch wehtun, aber es muss sein.«
    Ihre Pupillen hatten sich zu Stecknadelkopfgröße zusammengezogen. »Was glaubst du... wie’s... mir jetzt geht?... Los... mach schon.«
    Scheiße, er hasste es, das zu tun, wusste, wie weh es tat, aber sie hatte recht; Warten brachte gar nichts. Es war ja nicht so, als könnte er sie umgehend in ein Krankenhaus verfrachten; einen Monat würde es mindestens dauern, bis er sie dort hätte. Und ihre Schulter musste jetzt eingerenkt werden, nicht erst in einem Monat. Er wusste, wie man das machte. Es war nicht das erste Mal, dass er zu so etwas gezwungen war. Einmal war er sogar selbst in den Genuss dieser Radikalkur gekommen. Ein Spaß war das nicht. Also packte er, bevor ihn noch der Mut verließ, Jillians Arm, streckte ihn und stemmte die andere Hand gegen ihre Schulter.
    Sie kreischte wie am Spieß, als das Gelenk wieder zurück in die Pfanne sprang, und ihr zarter Körper bäumte sich jählings auf. Das Echo ihres heiseren Schreis brach sich in den
    Bergen. Er hatte gehofft, dass sie in Ohnmacht fallen würde, aber sie blieb bei Bewusstsein, rollte sich lediglich zur Seite und erbrach sich. Sie war zuvor schon blass gewesen, nun war sie kalkweiß.
    »Was ist mit ihr?«, fragte Rick, der bleich und mit panischem Gesichtsausdruck neben ihnen auftauchte.
    »Sie hat sich die Schulter ausgerenkt, als Ihr Gewicht an ihr hing«, antwortete Ben schroff. Er musste gegen ein überraschend starkes Bedürfnis ankämpfen, Sherwood einen Fußtritt zu geben und ihn doch noch in den Abgrund zu befördern. Er hatte Jillian wehgetan, ja hätte sie fast umgebracht, der Vollidiot.
    Ricks angegriffene Nerven forderten ihren Tribut. Er brach zusammen, fiel flach auf den Bauch und blieb heftig zitternd liegen. »Mein Gott«, flüsterte er. Nach einer Minute gelang es ihm, den Kopf zu heben. »Sie wird doch wieder, oder?«
    Ben wünschte, er hätte etwas Eis da, gegen die Schmerzen und um ihre Schulter zu kühlen, aber er hätte sich ebenso gut den Mond herunterwünschen können. »Die nächsten Tage wird’s ihr ziemlich dreckig gehen. Das Gelenk wird höllisch schmerzen.« Er griff nach einer Wasserflasche und befeuchtete ein Taschentuch, mit dem er ihr Gesicht und den Hals abwischte. »Sie steht noch unter Schock. Nehmen Sie ihre Füße und legen Sie sie auf Ihre Beine«, befahl er. Rick rutschte wortlos näher und tat wie ihm geheißen.
    Jillian ging es langsam ein wenig besser; ihre Schulter hämmerte zwar wie verrückt, aber es war lange nicht mehr so schlimm wie zuvor. Ihre Übelkeit ließ nach, und sie lag still da und ruhte sich aus.
    »Geht’s wieder?«, erkundigte sich Ben nach ein paar Minuten. Tiefes Mitgefühl lag in seiner Stimme.
    »Könnte Bäume ausreißen«, murmelte sie.
    »Braves Mädel. Wenn du so weit bist, helfe ich dir, dich aufzusetzen, damit ich deine Schulter bandagieren kann. Danach wird’s besser, glaub mir.«
    Er redete, als hätte er das alles selbst schon mal durchgemacht. Neugier regte sich in Jillian, aber sie war zu fertig, um weiter darüber nachzudenken. Ben half ihr vorsichtig beim Aufsetzen und lehnte sie gegen sein Knie. Alle anderen standen herum und beobachteten sie - aus den unterschiedlichsten Gründen - mit mehr oder weniger großer Besorgnis. Bis auf Dutra, wie sie feststellte. Soweit sie es sagen konnte, stand er immer noch an genau derselben Stelle, an der er bei Ricks Beinahe-Absturz gestanden hatte. Ein höhnisches Grinsen lag auf seinen groben Gesichtszügen.
    Im Erste-Hilfe-Kasten befanden sich auch Stretchbandagen in unterschiedlichen Breiten, falls sich jemand den Knöchel verstauchte oder das Knie verdrehte. Ben nahm die breiteste Bandage und fixierte damit ihre Schulter. Mit einer zweiten band er ihren linken Arm fest an ihren Körper, um die Schulter ruhig zu halten. Wenn es ihr nur ein bisschen besser gegangen wäre, hätte sie ihn wütend angefunkelt, denn die Bandagen besserten gar nichts; es pochte jetzt sogar wieder stärker. Als hätte er ihre Gedanken erraten, sagte er: »Ich weiß, es tut weh. Warte ein bisschen, das wird gleich besser.«
    Und tatsächlich, das qualvolle Pochen ließ ein wenig nach. Ben gab ihr ein paar Aspirin, die sie dankbar entgegennahm. Sie saß immer noch an Bens Knie gelehnt, als Pepe schließlich zurückkam und Eulogio ihm in ihrer Sprache erzählte,

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