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Ein gefaehrlicher Liebhaber

Titel: Ein gefaehrlicher Liebhaber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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spüren? Eine kleine kühle Brise... eine Brise? Hier, hinter diesen gewaltigen Felsbrocken?
    »Wo kommt das her?«, flüsterte sie.
    »Direkt von vorn.« Seine Stimme klang gepresst. »Weht mir direkt ins Gesicht.«
    Abermals schwang er die Machete und hackte auf die grüne
    Wand ein, die ihm die Sicht versperrte. Und als das Dickicht aus Ranken und Ästen sich lichtete, wurde eine schmale schwarze Öffnung in der Felswand sichtbar. Die kühle Luft wehte direkt aus ihrem Schlund.
    Er trat zurück und stieß prompt mit ihr zusammen. »Mich laust der Affe.«
    »Kannst du sehen, wie weit das reingeht?«
    »Kleines, ich kann keinen Meter weit da reinsehen. Also, das nenne ich dunkel.«
    Er hatte seinen Rucksack abgelegt, bevor er ihr folgte, deshalb hatte er jetzt auch keine Taschenlampe dabei. Jillian eilte hastig zu den anderen zurück. Alle waren ein wenig besorgt über ihren Verbleib, aber nicht besorgt oder neugierig genug, um selbst nachzusehen, was hinter diesen Felsblöcken lag. Kates fragte, während sie eine Taschenlampe aus ihrem Rucksack fischte: »Habt ihr was gefunden?«
    »Es gibt möglicherweise einen Durchgang hinter den Felsen«, erklärte sie. »Vielleicht aber auch nicht. Wir können’s noch nicht sagen.«
    »Ich komme mit«, erklärte er.
    Sie kämpften sich wieder dorthin zurück, wo Ben auf sie wartete. Kates’ Unsicherheit und Angst waren nahezu greifbar, aber er kehrte nicht um. Als sie bei Ben ankamen, sah Jillian, dass der inzwischen die Zeit genutzt und die Öffnung vollständig frei gehackt hatte.
    Kates schnaufte verblüfft, als er den schmalen schwarzen Spalt in der Felswand sah. Offenbar war ihm nicht geheuer bei dem Gedanken, da reingehen zu müssen.
    Ben nahm die Taschenlampe und leuchtete hinein. Der Eingang erweiterte sich gleich hinter dem schmalen Einstieg, und Ben erkannte, was für eine gute Verteidigungsmöglichkeit diese schmale Öffnung bot; der Feind konnte nur einzeln eindringen und würde von eventuellen Bewachern überwältigt oder getötet werden können. Dahinter lag ein Gang, ein Tunnel, in den Fels gehauen, gut zwei Meter hoch und etwa anderthalb Meter breit. Er konnte nicht sagen, ob sich die Abmessungen des Tunnels weiter drinnen veränderten, denn er machte nach etwa drei Metern einen scharfen Rechtsknick.
    »Scheiße«, entfuhr es Kates. »Da drin sind sicher Fledermäuse.«
    Ben leuchtete mit der Taschenlampe die Decke ab. Er sah Spinnweben, aber sonst nichts. »Sieht aus, als wäre der Gang von Menschen gebaut«, erklärte er. »Keine Fledermäuse, außer er führt weiter drin zu einer natürlichen Höhle.« Dann brüllte er: »Pepe!«
    Es dauerte keine dreißig Sekunden, bis der kleine Indio auftauchte. Er warf nur einen Blick auf die schmale Öffnung und riss entsetzt die Augen auf. Dann sagte er rasend schnell etwas in seiner Sprache zu Ben.
    »Ist ihm nicht geheuer«, übersetzte Ben.
    »Ich bin auch nicht gerade scharf drauf, da reinzugehen«, meinte Jillian. Jedes Mal, wenn sie daran dachte, in die totale Schwärze dieses Gangs einzutauchen, lief es ihr kalt über den Rücken.
    Kates, dessen Blick noch immer an der Öffnung klebte, brach sichtlich der Schweiß aus.
    Ben zwinkerte Jillian zu. »Um Fledermäuse mache ich mir keine Sorgen, aber was sonst noch drin sein könnte, das ist das Problem.«
    »Nun, das lässt sich nur auf eine Art rausfinden«, sagte sie.
    »Nach Ihnen, Madame.«
    »Du bist der mit der Taschenlampe.«
    Ben zog seine Pistole und entsicherte sie. »Die da ist mir lieber.«
    »Jetzt hast du beides, also vorwärts«, befahl sie ungeduldig. »Ich bin gleich hinter dir. Oder vor dir, wenn du willst.«
    »Du bleibst hier«, befahl er.
    »Du spinnst. Ich hab’s gefunden; das ist mein Loch.«
    »Ents chul dige bitte. Ich hab die Machete geschwungen, ich hab uns einen Weg frei gehackt, und ich hab als Erster den Luftzug gespürt.«
    »Aber bloß, weil du dich vorgedrängelt hast. Ich wäre auch sehr gut ohne dich zurechtgekommen.«
    Während sie sich so kabbelten, betrat Ben die Höhle, Jillian dicht hinter ihm. Das Herz klopfte ihr vor Aufregung bis zum Hals. Kates folgte äußerst zögerlich, aber er war da. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst draußen bleiben«, brummte Ben.
    »Ja und?«
    Sie erreichten den scharfen Rechtsknick und lugten vorsichtig um die Ecke; bis dahin hatte ihnen das Licht vom Eingang noch in den Rücken geschienen, doch nun fanden sie sich jäh von vollkommener Dunkelheit umgeben, einzig erhellt vom dünnen Strahl

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