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Ein gefährlicher Plan

Ein gefährlicher Plan

Titel: Ein gefährlicher Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylvie Kurtz
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auftauchte, rief sie: „Kopf weg!"
    Er lehnte sich zurück. Brooke schleuderte die Dose. Sie traf die Scheibe der Beifahrertür und platzte auf. Klebrige braune Flüssigkeit regnete auf Jack herab.
    Erschreckt von dem unerwarteten Angriff, reagierte der Fahrer zu heftig. Sein Wagen geriet ins Schleudern, er rutschte auf die Mountain Road, die sie in diesem Moment erreicht hatten, und streifte einen Baumstamm. Jack raste auf der Reservoir Road weiter.
    Sirenen gellten hinter ihnen auf.
    Brooke drehte sich im Sitz um und schaute zurück. „Er folgt uns wieder!" rief sie.
    „Hilfe ist direkt hinter uns. Wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen." Jack zögerte einen Moment, dann trat er das Gaspedal durch.
    Nur zu gern hätte er angehalten und dem Kerl eins auf die Nase gegeben. Aber er musste weiterfahren. Brookes Wohlergehen stand an erster Stelle. Seine Kollegen würden mit dem Fahrer fertig werden.
    Und wenn er Glück hatte, würde mit seiner Verhaftung auch der Fall gelöst sein. Der Fahrer des Pick-ups musste auf ihn gewartet haben. Es gab keinen Zweifel, irgendjemand wollte Alyssa töten. Der Betreffende wollte den Job zu Ende bringen.
    „Das war nicht nur die rabiate Variante eines Straßenrennens, stimmt's?" fragte Brooke mit bebender Stimme, während sie sich mit einem Taschentuch das Blut von der Stirn wischte.
    Jack verfluchte sich, dass er sie in eine solche Gefahr gebracht hatte.
    „Nein."
    „Da hat jemand schnell reagiert."
    Er schob das Kinn vor. „Offenbar war er schon im Krankenhaus und musste feststellen, dass der Vogel ausgeflogen war."
    „Dann haben wir einen Anhaltspunkt. Wir müssen herausfinden, wer sie heute besuchen wollte."
    Er konnte nicht fassen, dass sie immer noch weitermachen wollte. „Das kann warten. Jetzt müssen wir Sie erst einmal an einen sicheren Ort bringen. Wie fühlen Sie sich? Benommen?"
    „Nein, alles okay. Sie haben ihn davonkommen lassen", sagte sie in anklagendem Ton.
    „An oberster Stelle steht Ihre Sicherheit."
    Sie nickte und schaute zur Seite. „Danke."
    „Ich denke, Sie sollten nach Hause fahren."
    „Ich bleibe."
    Eigentlich hätte sie die Verfolgungsjagd zur Besinnung bringen müssen. Aber sie schien ihre Entschlossenheit nur noch verstärkt zu haben. Widerstrebend bewunderte er sie dafür.
    „Ich werde ihn schnappen." Seine Fäuste umklammerten das Steuerrad fester. Er hatte zwei Gründe, warum er den Verdächtigen hinter Gittern haben wollte.
    „Ich weiß."
    So viel Zuversicht schwang in diesen beiden Worten mit. Gefühle stiegen in ihm auf, Gefühle, die beunruhigend und unakzeptabel waren. Er schob sie beiseite. Als Erstes musste er Brooke an einen sicheren Ort bringen.
    Natürlich nicht mehr in die Hütte seines Großvaters. Genau damit würde man rechnen. Die Jagdhütte des Captains fiel ihm ein. Er war oft mit ihm zum Angeln dort gewesen. Bert würde bestimmt nichts dagegen haben, wenn er Brooke dorthin brächte.
    Dann würde er warten, bis sie das Ausmaß der Gefahr wirklich begriff und endlich bereit war, nach Hause zu gehen. Es war sicherer für sie. Und besser für ihn.
    „Das mit der Dose war eine Klasseidee" sagte er, um das drückende Schweigen zu durchbrechen.
    „Danke. Aber Sie sind auch nicht schlecht gefahren. Wir waren ein gutes Team." Sie strahlte ihn an. Das löste eine Reihe ungehemmter Fantasien aus, denen er besser nicht nachhing.
    Nein, kein Team, dachte er. Ich arbeite allein. So war es immer, und so wird es auc h bleiben.
    Aber aus irgendeinem ihm unerfindlichen Grund fand er in diesem Gedanken nicht den gewohnten Trost...

5. KAPITEL
    Brooke wartete im Wagen, während Jack die Tür aufschloss und die Jagdhütte betrat. Das kleine Holzhaus lag im Dunkeln. Der dichte Wald um sie herum kam ihr vor wie eine schwarze Wand, und der wolkenbedeckte nächtliche Himmel spannte sich undurchdringlich darüber.
    Licht flammte auf und fiel durch die Tür und die beiden kleinen Fenster auf die Veranda.
    Jack kehrte zum Wagen zurück und öffnete die Beifahrertür.
    „Alles in Ordnung."
    Noch immer ein wenig benommen von den dramatischen Ereignissen, nickte sie nur stumm, stieg aus und folgte ihm. Auch wenn sie es nicht zugeben mochte, war sie froh, dass Jack sie für die Nacht in Sicherheit gebracht hatte. Morgen früh würde sie dann wieder Mut gesammelt haben.
    Die Hütte war karg eingerichtet. Zwei Etagenbetten an der Rückwand, dazwischen ein winziges Fenster. Ein grober Tisch mit zwei Bänken. Zur Linken ein gemütlicher Sessel

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