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Ein gefährliches Geschenk

Ein gefährliches Geschenk

Titel: Ein gefährliches Geschenk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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ließ.
    »Gerne. Lassen Sie es mich wissen, wenn ich Ihnen helfen kann.« Sie trat an die Theke und schlug einen ihrer Auktionskataloge auf.
    Abwesend lauschte sie den Gesprächsfetzen, die an ihr Ohr drangen. Chuck und Terri wären bestimmt hingerissen von dieser Platte. War das nicht ein wundervoller Klapptisch? Hatte Grant nicht genauso eine Anrichte im Sommerhaus gehabt?
    Ja, dachte Laine, hundertprozentig Country Club. Im Stillen wettete sie mit sich selber, dass die beiden für mindestens fünfhundert Dollar kaufen würden, bevor sie den Laden wieder verließen.
    Wenn sie sich irrte, musste sie einen Dollar in die Blechschachtel in ihrem Büro legen.
    Aber da sie sich selten irrte, war die Dose fast leer.
    »Miss?«
    Laine blickte auf und gab Jenny ein Zeichen, sitzen zu bleiben. Lächelnd trat sie auf die Kundin zu.
    »Können Sie mir etwas zu diesem Möbelstück sagen?«
    »Oh, das ist besonders schön, nicht wahr? Ein Schachtisch, zirka 1850. Britisch.
    Handgefertigt mit Elfenbein- und Ebenholzintarsien. Er ist in hervorragendem Zustand.«
    »Er würde gut in unser Spielezimmer passen.« Sie warf ihrem Mann einen Blick zu.
    »Was meinst du?«
    »Ich finde ihn ziemlich teuer.«
    Na gut, dachte Laine. Sie sollte also mit dem Mann handeln, während die Frau sich umschaute. Kein Problem.
    »Sehen Sie hier den doppelten Spiralfuß. Er ist perfekt erhalten. Das ist ein einzigartiges Stück. Es stammt von einem Besitz auf Long Island.«
    »Was ist hiermit?«
    Laine lächelte dem Mann zu und trat zu seiner Frau. »Spätes neunzehntes Jahrhundert.
    Mahagoni«, sagte sie und fuhr mit der Fingerspitze über die Kante des Tisches mit Glaseinsatz. »Das Glas ist geschliffen und mit Gelenken versehen.« Sie hob die Platte vorsichtig an. »Ist die Herzform nicht hinreißend?«
    »Ja, wirklich.«
    Laine registrierte das Signal, das die Frau ihrem Mann sandte. Ich will beide, hieß es.
    Mach, dass es klappt.
    Sie spazierte weiter durch den Laden, und Laine machte Jenny ein Zeichen, sie solle ihr die Fragen zu den Weingläsern beantworten, die sie gerade betrachtete.
    In der nächsten Viertelstunde gab sie dem Mann das Gefühl, er handele den Preis herunter. Schließlich einigten sie sich, er kam sich äußerst durchtrieben vor, und die Frau bekam die Sachen, die sie haben wollte.
    Alle haben gewonnen, dachte Laine, als sie die Rechnung schrieb.
    »Warte, Michael, sieh nur, was ich entdeckt habe.« Aufgeregt lachend eilte die Frau zur Theke. »Meine Schwester liebt so etwas. Je alberner, desto besser.« Sie hielt einen schwarzweißen Porzellanhund hoch. »Da steht kein Preis dran.«
    Laine starrte den Hund an. Sie lächelte mechanisch, aber das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Beiläufig griff sie nach der Figur und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken.
    »Albern ist das richtige Wort. Es tut mir Leid.« Ihre Stimme klang ganz natürlich. »Die Figur steht leider nicht zum Verkauf. Sie gehört nicht zu den ausgestellten Waren.«
    »Aber sie stand da hinten auf dem Regal.«
    »Sie gehört einem Freund von mir. Offenbar hat er sie dort abgestellt, ohne nachzudenken. Ich hatte keine Ahnung, dass sie da war.« Laine stellte den Hund unter die Theke, aus dem Blickfeld der Kundin. »Wir finden bestimmt etwas Ähnliches, das Ihrer Schwester auch gefällt. Und dann bekommen Sie es wegen der Enttäuschung zum halben Preis.«
    Das ließ jeden Protest verstummen. »Nun, da war noch eine Katzenfigur. Eine siamesische Katze. Viel eleganter als der Hund, aber immer noch kitschig genug für Susan. Ich schaue sie mir noch einmal an.«
    »Ja, sicher. Mr. Wainwright, wohin soll ich die Sachen schicken?«
    Sie beendete die Transaktion und brachte die Kunden sogar noch unter nettem Geplauder zur Tür.
    »Erfolgreiches Geschäft, Boss. Ich liebe es, wenn ihnen zusätzlich noch etwas auffällt und das auch noch nehmen.«
    »Sie war diejenige mit den guten Augen, und er hatte die Brieftasche.« Benommen trat Laine wieder an die Theke und holte den Hund darunter hervor. »Jenny, hast du die Figur ins Regal gestellt?«
    »Die? Nein.« Mit geschürzten Lippen musterte Jenny den Hund. »Er ist ja auf eine lächerliche Art ganz niedlich, aber für uns doch eigentlich ein bisschen zu sehr Flohmarkt, oder? Es ist doch keine bestimmte Stilrichtung wie Doulton oder Minton?«
    »Nein. Er ist wahrscheinlich irrtümlich in irgendeiner der Kisten von der Auktion gelandet. Ich prüfe das mal nach. Ach sieh mal, es ist ja schon fast fünf. Willst du nicht

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