Ein Geheimnis der Schwarzen Sieben
gefunden haben. Meine Eltern sind noch nicht benachrichtigt worden, aber morgen wird man ihnen ein Telegramm schicken und sie bitten müssen, nach Hause zu kommen. Mein Vater hat eine sehr wic htige Arbeit in China zu erledigen, und wir wollten ihn nicht beunruhigen. Anscheinend hat die Polizei geglaubt, sie werde meine Schwester schon bald gefunden haben.«
»Ja – ohne Geld – und in Schuluniform, da hätte es doch eigentlich leicht sein müssen, sie aufzuspüren«, meinte Jack.
»Na, auf Wiedersehen und viel Glück!«
Die Jungen schwangen sich auf ihre Räder und fuhren den Berg hinunter. »Ich bin heilfroh, daß Elizabeth das Geld nun doch nicht gestohlen hat«, sagte Peter. »Obwohl wir sie nicht kennen, kam es mir doch sehr seltsam vor, daß jemand, der von allen ehrlich und offen genannt wurde, so etwas getan haben sollte. Und nun, nachdem ich diese liebe alte Großmutter und ihren netten Bruder Charles kennengelernt habe – er ist wirklich nett, nicht, Jack –, sehe ich noch deutlicher, daß Elizabeth keine Diebin gewesen sein kann.«
»Es ist eine überaus seltsame Angelegenheit«, sagte Jack.
»Und sie ist durchaus noch nicht aufgeklärt, Peter nicht bevor Elizabeth gefunden wird. Vergiß nicht, daß sie ja nicht weiß, daß die wirkliche Diebin gestanden hat.«
»Ich weiß« , sagte Peter. »Hm. Wir halten morgen nachmittag um dieselbe Zeit noch ein Treffen der Schwarzen Sieben ab, Jack. Wir sagen den anderen morgen früh in der Schule Bescheid. Wir müssen über das berichten, was sich heute abend zugetragen hat, und sehen, ob wir sonst noch etwas unternehmen können.«
»Gut«, sagte Jack. »Bis morgen dann!« Und unter munterem Geklingel trennten sich die beiden. Jeder dachte dasselbe : Wie schade, daß die arme Elizabeth nicht weiß, daß sie nicht mehr verdächtigt wird!
Am nächsten Abend versammelte sich die Schwarze Sieben wie gewöhnlich in dem Treffschuppen, gespannt auf das, was Jack und Peter zu berichten hatten. Was sie über den Bruder Charles hörten, fanden sie alle sehr aufregend – ebenso den überraschenden Telefonanruf, der gekommen war, als die beiden gerade bei der Großmutter waren.
»Wie schade, daß dieser Tom nicht dageblieben ist und mit Charles gesprochen hat«, sagte Colin verblüfft. »Meinst du, er hat die Geschichte von seinem Zusammentreffen mit Elizabeth vielleicht erfunden und hatte nun Angst, daß Charles sein Märchen durchschauen würde?«
»Ich will euch was sagen!« rief Georg plötzlich. »Ich glaube, daß er weiß, wo Elizabeth ist! Darum benimmt er sich so seltsam! Darum ist er auch sofort weggerannt – um sie zu warnen! Um ihr schnellstens zu sagen, daß ihr Bruder da war!«
»Das könnte sein, Georg«, sagte Peter, während er die Möglichkeit erwog. »Ja – er weiß vielleicht, wo sie ist! Na, nur noch ein Grund mehr, daß wir morgen zu ihm hingehen und mit ihm sprechen sollten! Wir fragen ihn geradeheraus, ob er weiß, wo das Mädchen ist – und dabei beobachten wir sein Gesicht. Ganz bestimmt verrät er sich, falls er wirklich weiß, wo sie ist – wenn er auch beschwört, daß er es nicht weiß.«
»Wir sagen Charles Bescheid, er soll mitkommen«, sagte Jack. »Falls er glaubt, daß Tom weiß, wo seine Schwester sich versteckt hält, wird er ihn ganz bestimmt dazu bringen können, daß er es ihm sagt.«
»Richtig«, sagte Peter. »Hm – morgen könnte es aufregend werden. Wir wollen mal sehen!«
Peter wird verrückt
Am nächsten Abend nahmen die von der Schwarzen Sieben abermals ihre Fahrräder und fuhren noch einmal zu Warners Reitstall hinauf, nachdem sie im Haus »Bramble« die Nachricht hinterlassen hatten, Charles möge nachkommen, falls er wolle. Er war nicht zu Hause gewesen, als sie nach ihm fragten.
Harry und das Stallmädchen schoben mit einer Schubkarre Stroh über den Stallhof, Tom jedoch war nirgendwo zu sehen.
»Er hat darum gebeten, daß er heute unten auf den Weiden arbeiten dürfe, nicht in den Ställen«, sagte Harry. »Ihr könnt mit den Rädern hinunterfahren, wenn ihr mit ihm sprechen wollt. Ist ein bißchen empfindlich heute, der gute Tom.«
»Wenn jemand namens Charles vorbeikommt, dann sag ihm bitte, wo wir sind, ja?« sagte Peter. »Das ist der junge Mann, der gestern mit uns hier war.«
Sie fuhren zu den Weiden hinunter und sahen Tom in einiger Entfernung Ponys im Kreis auf einer Wiese bewegen.
Sie riefen zu ihm hinüber und winkten.
Er hielt sein Pony an und blickte angestrengt zu ihnen hin. Dann
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