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Ein Geschenk von Tiffany

Ein Geschenk von Tiffany

Titel: Ein Geschenk von Tiffany Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swan Karen
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verrückten Ideen. Ich komm da nicht mit.«
    »Dann waren wir noch shoppen. Kelly hat ein paar Modellkleider für mich gekauft. Aber die passen nicht!« Sie zupfte unbehaglich an ihrem Kleid herum. »Dafür könnte ich einen Hüfthalter brauchen.«
    Er lachte. »Das Wort hab ich schon lange nicht mehr gehört. Ich dachte, ihr Mädels lauft jetzt immer in diesen Spanx-Höschen rum?«
    »Nennt man die so? Ich weiß nicht mehr, was wir gekauft haben. Ich hab Kelly aussuchen lassen, das war einfacher. Sie weiß, was zu was passt. Nachhilfestunden kann sie mir ein andermal geben.«
    Henry lächelte. »Na, wenigstens ist sie nun fertig. Und du brauchst keine Gewissensbisse zu haben, weil du sie ja hast machen lassen.«
    Cassie verschluckte sich fast an ihrem rosa Papp. »Du machst Witze! Das ist doch erst Stufe eins. Jetzt geht’s erst richtig los. Jetzt muss ich dranbleiben. Ich habe schon einen Termin für Freitag, da müssen meine Nägel neu gemacht werden. Und der Haaransatz muss alle drei Wochen aufgefrischt werden – da kommt man nicht drum rum, wenn man so blond sein will«, erklärte sie ernsthaft. »Und für morgen bin ich bei einem Dermatologen vorgemerkt. Für eine Behandlung.«
    Henry runzelte die Stirn. »Was für eine Behandlung?«
    »Botox«, formte sie mit den Lippen.
    »Also nee – das ist doch lächerlich!«, rief er aus. »Du willst dir doch nicht deine Visage einfrieren lassen. Der Hollywood-Zombie-Look.«
    »›Besser als über dreißig auszusehen‹«, zitierte sie. »Außerdem kennt Kelly den Arzt. Er scheint richtig gut zu sein. Bei ihm bleibt das Gesicht ›mobil und geschmeidig‹, sagt Kelly. Sie sagt, sie geht seit Jahren zu ihm hin. Ich bin echt platt. Hätte nie gedacht, dass sie was hat machen lassen. Das sieht man ihr überhaupt nicht an.«
    »Pah, das behaupten doch alle, Cass.« Er schüttelte erzürnt den Kopf. »Ehrlich, ihr übertreibt. Warum lässt du Kelly das überhaupt mit dir machen? Ich versteh nicht, wieso du plötzlich das Versuchskaninchen für sie spielst. Du hörst dich an, als hättest du dich in eine von diesen Plastikpuppen verwandelt, mit denen du und Suzy immer gespielt habt.«
    »Ach, meinst du die Girl’s World?« Cassie klatschte entzückt in die Hände. Daran hatte sie schon lange nicht mehr gedacht.
    »Ja, dieses Zeug. Cass, du machst einen Fehler.«
    Cassie hörte abrupt auf zu lächeln. Ein weißer, aber bald noch viel weißerer Zahn bohrte sich in eine rubinrote Unterlippe. »Das hab ich schon«, sagte sie leise.
    Henry starrte sie einen Moment lang an, dann dämmerte ihm, worum es bei diesem Makeover-Wahn eigentlich ging. »Cass, was ist mit Gil passiert?«
    »Er ist in Edinburgh.« Sie holte tief Luft. »Mit meiner besten Freundin.« Noch ein tiefer Atemzug. »Und ihrem gemeinsamen Sohn.«
    »Ihrem was?«
    Cassie nickte wie betäubt, als könne sie es selbst noch kaum glauben. »Hab’s letzten Samstag rausgefunden.«
    Henry starrte sie fassungslos an. Heute war Dienstag. In nur drei Tagen war ihre Ehe zu Bruch gegangen, sie hatte das Anwesen verlassen, das ihr in den letzten zehn Jahren ein Zuhause gewesen war, hatte ein Weltmeer gekreuzt, sich komplett ummodeln lassen und war mitten ins heiße Wasser der Reichen und Schönen von Manhattan gesprungen.
    Henry stellte sein Glas ab und starrte es einen Moment lang grimmig an. Cassie hatte das Gefühl, dass er es am liebsten an die Wand geworfen hätte. »Dieser arrogante, oberflächliche, hakennasige Scheißkerl!«, knurrte er.
    Cassie wandte den Blick ab. Henry hatte Gil von Anfang an nicht leiden können. Er hatte ihr frei heraus gesagt, dass seine hochnäsige Sippe sie mit Haut und Haar verschlingen würde. Gil würde nie mehr in ihr sehen als ein hübsches Dekorationsstück, jemanden, der sich um seinen Haushalt kümmerte und ihm den obligatorischen Erben schenkte, oder zwei, bloß um sicherzugehen. Aber Cassie hatte das nicht hören wollen. Sie hatte sich rettungslos verliebt. Nur wenige Wochen später war die Angelegenheit besiegelt gewesen.
    »Mensch, das tut mir leid, Cass«, sagte er mitfühlend.
    »Hm. Mir auch.« Ihre Hände zitterten. Sie musste ihre ganze Beherrschung aufbieten, um nicht in Tränen auszubrechen. Er musterte sie forschend, als kenne er ihre tiefsten Unsicherheiten.
    »Deshalb also diese Verwandlung? Ein Neuanfang? Ein neues Ich?«
    »Genau.« Sie hob den Kopf und nickte energisch.
    »Glaubst du, dass das funktionieren wird?« Er wies mit der Hand auf ihre veränderte

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