Ein Geschenk zum Verlieben
die Welt setzen kann. Nicht, wenn ich tief in meinem Herzen weiÃ, dass seine Mutter seinen Vater nicht liebt.«
»Aber das stimmt doch gar nicht«, protestierte Laura. Sie wollte aufstehen, aber ihre Knie zitterten so sehr, dass sie es nicht riskierte. Sie hatte gesagt, dass sie ein Kind von ihm wollte. Was wollte er mehr? Warum noch diese Diskussion?
»Wir haben uns bis jetzt dahingequält, weil du dich bemüht hast und ich mich blind gestellt habe. Aber ein Kind ändert alles. Wir müssen der Wahrheit ins Auge sehen. Das sind wir dem Kind schuldig, wenn schon nicht uns selbst. Und die Wahrheit ist, dass unsere Beziehung keine Zukunft hat.«
Laura rannen jetzt die Tränen über die Wangen. Sie barg das Gesicht in den Händen, schüttelte den Kopf. Sie wollte nichts mehr hören, aber seine Worte kamen trotzdem, so wie ihre Tränen.
»Sosehr ich dich liebe â und, verdammt, Laura, ich liebe dich über alles â¦Â« Seine Stimme klang rau und erstickt. »â¦Â ich kann mich nicht mein Leben lang dafür entschuldigen, dass ich nicht der Mann bin, den du brauchst. Wir haben unser Bestes versucht, mit den besten Absichten. Aber wir haben einen Endpunkt erreicht. Du darfst dieses Baby nicht bekommen.«
Laura schaute verzweifelt zu ihm auf. »Aber ich bin doch gar nicht schwanger!«
»â¦Â was?«
»Ich bin nicht schwanger. Ich war nie schwanger. Die Periode hatte sich nur verspätet.« Hoffnung keimte in ihr auf. »Siehst du nicht? Nichts muss sich ändern. Wir können so weitermachen wie bisher.«
Er war ganz grau im Gesicht geworden. »Aber Fee hat gesagt â¦Â«
»Fee?« , stieà Laura schockiert hervor. » Fee hatâs dir gesagt?«
Und sie hatte gedacht, er wäre von selbst drauf gekommen. Wie Fee gesagt hatte: Jack kannte sich besser mit ihrem Zyklus aus als sie selber. Wenn sie mal durcheinanderkam, fragte sie immer ihn.
»Sie fand, dass ich es wissen sollte. Sie hat nichts Falsches gemacht, Laur«, sagte er leise.
Laura schaute ihn scharf an. Ging sofort zum Angriff über. »Wieso verteidigst du sie?«
»Das tue ich doch nicht, ich â¦Â«
»O doch. Du versuchst sie zu beschützen. Meine beste Freundin hat mich hintergangen, und du verteidigst sie auch noch.«
»Darum gehtâs doch gar nicht, Laura. Das ändert doch nichts. Ob Fee es mir nun gesagt hat oder nicht, ob du nun schwanger bist oder nicht, unsere Ausgangslage ist dieselbe.«
Lauras Gedanken rasten. Sie musste daran denken, wie ungewöhnlich still Fee den ganzen Nachmittag gewesen war. »Du hast vorhin gesagt, ich versuche mich so zu verhalten, wie ihr mich haben wollt. Was hat Fee überhaupt damit zu tun? Wir reden darüber, ob wir ein Kind haben wollen oder nicht. Warum erwähnst du Fee?«
»Das wollte ich nicht. Es hat nichts damit zu tun.«
»Doch, das hat es. Du stellst es so hin, als ob ihr zwei auf einer Seite steht und ich auf der anderen. Als ob ich die AuÃenseiterin wäre. Dabei bin ich doch diejenige, die unser Trio zusammenhält.«
»Nein, Laur, du warst immer die AuÃenseiterin. Das versuche ich ja die ganze Zeit zu sagen. Du belügst uns beide, wenn du uns weismachst, dass dir dieses Leben hier genügt. Nur so etwas Entscheidendes, Schicksalveränderndes wie ein Kind gibt mir die Kraft, dir die Wahrheit zu sagen.«
»O mein Gott«, flüsterte Laura, die ihm überhaupt nicht mehr zuhörte. »Du liebst sie.«
»Nein, ich liebe dich«, widersprach er. Seine Augen waren rot gerändert.
Laura starrte ihn an. Fees bedrückte Stimmung machte auf einmal alles klar. »Ist was zwischen euch vorgefallen, während ich weg war? Hast du deshalb keinen Weihnachtsbaum besorgt? Weil ihr nicht aus dem Bett gekommen seid? Ja?«, rief sie mit zunehmend schriller Stimme. »Hat sie deshalb mit Paul Schluss gemacht?«
Jack schüttelte den Kopf. Aber er hatte eine Sekunde zu lange gezögert. Die fatale Sekunde, wie Rob sagte.
»Laura â¦Â«
Aber sie hob zitternd die Hand. »Nicht â¦Â«, flüsterte sie, »bemüh dich nicht. Jetzt weià ich alles, was ich wissen muss.«
30. Kapitel
L aura hielt die Fliese an die Wand gedrückt. Mit der anderen Hand legte sie die Schablone an, um zu überprüfen, ob sie gerade war. Als sie spürte, dass die Fliese angezogen hatte, nahm sie ihre Hand weg. Alles
Weitere Kostenlose Bücher