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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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seinem Schoß und versperrte ihm die Sicht auf den Fernseher. »Ich musste nur erst herausfinden, wie ich zu dieser Sache stehe, bevor ich was zu dir sage. Was du denkst, weiß ich ja.« Sie streichelte seine Wange.
    Â»Ach ja?« Er wich ihrem Blick hartnäckig aus.
    Sie nickte. »Ich weiß, wie sehr du dir ein Kind wünschst. Oder Kinder. Eine richtige Familie. Aber wir haben nie richtig darüber geredet. Ich wusste einfach nicht, ob ich das schaffe. Ich hätte andauernd schreckliche Angst um das Kind. Dass ihm was zustoßen könnte. Ich würde andauernd hinter ihm her sein, es mit meiner Fürsorge ersticken. Ich weiß nicht, ob ich eine gute Mutter wäre …« Sie gab ihm einen sanften Kuss auf die Schläfe. »Und ich wusste, wenn ich was zu dir gesagt hätte, dann hättest du mich auf deine gnadenlos sanfte Art zu überreden versucht.«
    Laura drückte seinen Kopf an sich, legte ihre Wange an sein Haar, streichelte es. Lieber, guter Jack. So vertraut, so verlässlich wie ein alter Pantoffel. Bei ihm fühlte sie sich sicher und geborgen. Er war alles, was sie sich nur wünschen konnte. Er hatte keine plötzlichen Stimmungsumschwünge, er drängte sie nicht, jemand zu sein, der sie nicht sein wollte. Er hielt nicht ihr Herz in der Hand, bei ihm brauchte sie keine Angst zu haben – furchtbare Angst –, dass er es unabsichtlich zerbrechen könnte.
    Sie machte die Augen zu. Wenn Verbier ihr eins gezeigt hatte, dann, wie zerbrechlich ihre Welt ohne Jack war. Wie leicht sie allen möglichen Versuchungen zum Opfer fiel, wenn er nicht bei ihr war. Wie bedenkenlos sie Abenteuer und Gefahren suchte. Nein, sie brauchte Jacks sanft bremsende, fürsorgliche Hand.
    Â»Aber in Verbier habe ich die Zeit gefunden, die ich gebraucht habe, Jack. Und ich glaube, wir sollten vielleicht wirklich ein Kind bekommen.« Sie wartete auf das Aufleuchten in seinen Augen. Aber es blieb aus. Er bog sich ein wenig von ihr weg. »Jack?« Sie beobachtete, wie sich sein Adamsapfel schluckend bewegte. »Jack? Hast du nicht gehört, was ich gesagt habe?«
    Da stieß er sie so grob zurück, dass sie aufs Sofa zurückfiel, während er aufsprang. Er trat ans Erkerfenster. Ans christbaumlose Erkerfenster.
    Â»Ich sehe ja, dass du dich bemühst. Glaub nicht, dass ich das nicht merke«, sagte er leise. »Aber das Problem ist, dass ich es immer merke.«
    Laura musterte ihn verwirrt. »Was?«
    Â»Wie du krampfhaft versuchst, mich zu lieben, Laura.«
    Â»Aber ich liebe dich doch, Jack!«
    Er schüttelte den Kopf. »Du liebst das, was ich für dich darstelle. Aber das genügt nicht mehr. Schon lange nicht mehr.« Er schaute auf die verlassene Straße hinaus. Das Cottage gegenüber gehörte einem Londoner Ehepaar, das nur an den Sommer-Wochenenden herkam. Kein Licht brannte dort. »Ich habe versucht, mir einzureden, ich liebe dich genug, dass es für uns beide reicht. Aber Tag für Tag muss ich mit ansehen, wie du versuchst, mein Leben zu leben. Und es bricht mir das Herz.«
    Â»Aber das ist doch unser Leben, Jack.«
    Â»Nein, es ist mein Leben. Ich gehöre hierher. Ich habe hier mein Geschäft, meine Freunde …«
    Â»Aber ich doch auch.«
    Â»Du lebst hier nur oberflächlich, Laura. Du könntest jederzeit dein Werkzeug einpacken und woanders hinziehen. Und die Einzigen, die das merken würden, sind Fee und ich.« Er wandte sich um und schaute sie traurig an. »Ich kann sehen, wie du versuchst, so zu sein, wie du glaubst, dass wir dich haben möchten. Ich würde dich deswegen hassen, wenn ich dich nicht so sehr lieben würde. Es ist erbärmlich, zusehen zu müssen, wie du dich kleiner und kleiner machst, nur um uns vermeintlich zufriedenzustellen – aber ich hätte alles akzeptiert, nur um dich behalten zu können.«
    Â»Aber ich will ja gar nicht gehen, Jack. Ich will mit dir zusammen sein, hier, in unserem Heim. Ich weiß wirklich nicht, woher das alles auf einmal kommt. Es tut mir leid, dass ich dir nicht gleich gesagt habe, dass ich dachte, ich wäre schwanger. Aber ich musste es einfach erst mal selbst verdauen.«
    Â»Ich auch. Denn du bist nicht die Einzige, die eine Entscheidung treffen muss«, sagte er in ominös endgültigem Ton. »Wenn du mich nur gefragt hättest, dann hätte ich dir sagen können, dass auch ich kein Kind in

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