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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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offenbar schon mal zusammengeklebt worden.
    Tom tauchte mit den Eiern auf, und Kitty schlug sie rasch in eine Schüssel und verrührte sie.
    Â»Hier, bitte schön.« Sie stellte die Teller auf den Tisch. Der Duft schien nun auch bis zu Pocket gedrungen zu sein, denn sie hob träge den Kopf und schaute kurz zu, wie die beiden Frauen zu essen begannen.
    Â»Das schmeckt toll, aber Sie hätten sich meinetwegen wirklich nicht solche Umstände machen sollen«, sagte Laura und sah zu, wie Kitty beherzt mit einer Flasche HP-Sauce ihren Teller würzte.
    Â»Ach, Unsinn. Rob hat gesagt, dass Sie extra aus Suffolk herkommen. Wie lange waren Sie denn unterwegs? Sicher drei Stunden oder so?«
    Â»Ungefähr«, bestätigte Laura kauend. »Mein Auto ist eigentlich nicht mehr autobahntüchtig. Im Rückwärtsgang wäre ich schneller vorangekommen.«
    Â»Aber es ist ein hübsches Auto, mir gefällt’s.« Kitty lächelte. Laura fand ihre Lachfältchen äußerst sympathisch.
    Â»Ja«, sie nippte an ihrem Tee, »hübsch haben vor allem Sie’s hier. Leben Sie schon lange in diesem Haus?«
    Â»Mein ganzes Leben lang. Die Farm hat meinem Vater gehört. Sie ist schon seit vier Generationen in unserer Familie. Ich bin hier aufgewachsen.«
    Â»Wirklich?«, nuschelte Laura mit vollem Mund. Sie merkte erst jetzt, wie hungrig sie war. Sie war seit sechs Uhr unterwegs.
    Â»Ja«, bestätigte Kitty und schaufelte ein paar Löffel Bohnen auf einen Kanten Maisbrot. »Manchmal wünschte ich mir allerdings, wir würden in einem modernen Haus wohnen, mit größeren Zimmern und geraden Wänden. Ich hab sogar mal einen Blick in das Vorführhaus in der Neubausiedlung geworfen, drüben am Ortsrand.«
    Â»Aber das lässt sich doch überhaupt nicht vergleichen! Dieses Haus hat Charakter.«
    Â»Sie reden wie ein Immobilienmakler. Eine feuchte Bruchbude ist das hier, es gibt keinen einzigen rechten Winkel, und von Isolierung kann auch nicht die Rede sein«, lachte Kitty. »Aber Sie haben recht. Ich könnte nie wirklich hier ausziehen. Ich träume nur manchmal davon, wenn mir alles zu viel wird. Sie wissen schon, wenn die Kinder streiten und die Tiere ein und aus gehen, als ob das Haus ihnen gehörte, wenn der Aga mal wieder spinnt und der letzte Sturmwind das Haus halb abgedeckt hat. Dann ist der Gedanke an magnolienrosa Wände, durchgehende Teppichböden, einen Zehn-Quadratmeter-Garten und einen trockenen Vorratskeller mehr als verlockend.«
    Laura nickte. So gesehen konnte sie den Reiz nachempfinden.
    Â»Und Sie?«, fragte Kitty und wärmte sich die Hände an ihrer Teetasse. Sie musterte Laura mit neugierigen blauen Augen. »Mann, Kinder, Haustiere?«
    Â»Lebensgefährte. Keine Kinder. Aber wir haben einen Hund namens Arthur, ein Irischer Terrier, einfach süß. Er ist jetzt fast vier.«
    Â»Sind Sie schon lange mit Ihrem Partner zusammen?«
    Â»Fast vier Jahre … aber wir waren davor schon Freunde.«
    Â»Uuuh, glauben Sie, dass er Ihnen bald einen Antrag machen wird?«, wollte Kitty aufgeregt wissen.
    Â»Nein«, wehrte Laura brüsk ab. Wie kam es, dass sie, kaum dass sie dieses Haus betreten hatte, vor einem umfangreichen englischen Frühstück saß und über Privates redete? Sie tat das gewöhnlich nicht, mit niemandem. Außer vielleicht mit Fee, aber die beklagte sich auch immer, dass man ihr, Laura, »alles aus der Nase ziehen« müsse. »Ich glaube nicht, dass ich je heiraten werde.«
    Oder Kinder haben, dachte sie, während Samuel hereingewankt kam. Die Beine seines Strampelanzugs waren bis zu den Hüften hochgeschoben, und darunter schaute eine ziemlich gelbe, schwere Windel hervor, die ihm bis zu den Knien hing. Er saugte an einer Thomas-Holzeisenbahn. »Ach, schauen Sie ihn bloß an«, sagte Kitty und schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Ich wechsle ihm besser die Windeln, bevor Joe kommt und sich wieder über den Gestank beschwert. Es macht Ihnen doch hoffentlich nichts aus?«
    Â»Nein, natürlich nicht.«
    Â»Bin gleich wieder da.«
    Kitty hob Samuel hoch und verschwand mit ihm nach oben. Laura war überrascht. So etwas wie das hier hatte sie am allerwenigsten erwartet. Nach dem Eindruck, den Rob Blake hinterlassen hatte – schwerreicher Londoner Geschäftsmann, Maßanzug et cetera –, hatte sie als beste Freundin

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