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Ein Geschenk zum Verlieben

Ein Geschenk zum Verlieben

Titel: Ein Geschenk zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Swan
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Studentenwohnheim zusammengewohnt. Danach auch noch?«
    Â»Ja. Wir sind anschließend in eine Ruderer-WG gezogen, in ein Haus in der Nähe vom Campus. Die Rugbyspieler hätten uns auch gern gehabt, aber wir sind doch nicht blöd.«
    Â»Wieso? Weil die mit euch ins Bett wollten?«
    Sam zuckte die Achseln, ihr Glas an sich gedrückt. »Ach, mit den meisten sind wir sowieso früher oder später dort gelandet. Außer mit dem ›Tighthead Prop‹. Akne. Der reinste Streuselkuchen.« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das Problem war, wir konnten nicht kochen. Ich meine, wir hatten echt null Ahnung . Einer von denen hat uns gezeigt, wie man Spaghetti macht. › Seht ihr diese Blasen, Mädels? Das heißt, dass das Wasser kocht. Und jetzt gebt ihr die Spaghetti dazu …‹ « Sie kicherte. »Es war ’ne taktische Entscheidung, uns gut bei Futter zu halten. Die waren so fanatisch mit ihrer Sportlernahrung und so.«
    Â»War ihnen klar, dass ihr sie bloß ausgenutzt habt?«
    Â»Die sind nicht ganz leer ausgegangen, glaub mir.« Sam warf Laura einen provokativen Blick zu und nippte an ihrem Glas.
    Laura versuchte, nicht darauf einzugehen – denn genau das wollte Sam –, trotzdem fiel es ihr schwer, diese Beschreibung von Cat mit dem Eindruck in Einklang zu bringen, den sie von ihr hatte. Und mit den Erzählungen von Kitty und Orlando. Soweit Laura es beurteilen konnte, war Cat charmant, großzügig und zurückhaltend. Sie hatte sich große Mühe gegeben, um es Laura hier mit ihnen so angenehm wie möglich zu machen, hatte ihr Komplimente gemacht, ihr Haus, ihren Kleiderschrank für sie geöffnet …
    Sam nahm einen tiefen Zug von ihrer Zigarette und begutachtete sie dann, als sei sie sich nicht ganz sicher, was ihren Geschmack betraf. »Mann, wir waren echt total nutzlos. Wenn die Jungs weg waren, haben wir kaum was gegessen … Einmal haben wir zu einer Dinnerparty Toast serviert.«
    Â»Ach, komm, das glaube ich nicht!«, protestierte Laura, sich wieder auf Sams Schilderungen konzentrierend. War es möglich, dass Sam derselben Schwäche erlag wie Kitty? Die Vergangenheit zu beschönigen? In Kittys Fall aus schwesterlicher Nostalgie. In Sams aus Sehnsucht nach den wilden alten Zeiten.
    Sam konnte ein Grinsen nicht ganz unterdrücken. »Und wir haben allen gesagt, sie müssten in Abendgarderobe erscheinen. Es war zum Schießen!«
    Â»Was habt ihr denn studiert?«
    Â»Cat Wirtschaft, ich Deutsch und Französisch.«
    Â»Dann hattet ihr gar keine gemeinsamen Vorlesungen?«
    Â»Himmel, nein! Das waren die einzigen Stunden, in denen ich mal ein bisschen Schlaf gekriegt hab.«
    Laura lachte leise. Sie mochte Sam zwar nicht, musste aber zugeben, dass sie einen gewissen Humor hatte.
    Â»Muss man nicht Auslandsaufenthalte nachweisen, wenn man Fremdsprachen studiert?«
    Â»Ja, im zweiten Jahr. Je ein halbes Jahr in jedem Land.«
    Â»Muss schwer für euch gewesen sein, euch so lange zu trennen, wo ihr doch so eng befreundet wart.«
    Â»Ach, wir haben uns zwischendurch immer wieder getroffen. In meinem Frankreichblock zum Beispiel, ich war in Meribel von Herbst bis Ostern, ist Cat in den Ferien zu mir gekommen, und wir haben uns zusammen als Haushaltshilfen etwas dazuverdient.«
    Â»Aber muss man dafür nicht kochen können?« Laura beobachtete, wie Sam Zigarette und Glas von einer Hand in die andere wechselte und einen Schluck trank.
    Â»Theoretisch schon. Unsere Jungs hatten uns vor der Abfahrt sechs Gerichte beigebracht – Schinkenomelette, Spaghetti Carbonara, Hähnchen-Cordon-bleu … für jeden Wochentag eine andere Mahlzeit. Und zum Frühstück haben wir einfach Joghurt, Cornflakes, Müsli und Croissants vom Bäcker aufgedeckt. Keiner hat gemerkt, dass wir nicht mal so was wie Kartoffelpüree zubereiten konnten.«
    Â»Und nach der Uni? Habt ihr euch weiterhin so häufig gesehen?«
    Sam inhalierte tief den Zigarettenrauch. Die Augen schließend, stieß sie ihn genüsslich wieder aus. Es war ihr letzter Zug, und sie ließ den Stummel in ein Wasserglas neben dem Bett fallen – in dem bereits vier Stummel schwammen. Ihr Arm sank schwer aufs Bett. »Wir sind nach London gezogen und haben uns dort zusammen eine Wohnung genommen. Drei Jahre haben wir zusammengelebt – bis Rob aufgetaucht ist.«
    Â»Wo habt ihr

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