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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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bin schließlich Elizabeths legitime Kusine und nicht ihre Weiß-der-Himmel-was. Mir hätte Elizabeths Kostüm zugestanden, nicht dieser Fewter-Schlampe … Himmel, was red ich da? Ein Glück, dass Dot es bekommen hat!«
    Rhys kratzte seinen Schnurrbart. »Hast du mit Gilly gesprochen, bevor sie und Elmer gestern Abend ausgegangen sind?«
    »Klar. Wir haben zusammen zu Abend gegessen. Sie hat mich gefragt, ob ich bei Bobby bleiben könnte, weil Elmer sie ins Kino eingeladen hätte. Ich hab ja gesagt. Warum auch nicht? Ich hab ja sowieso nie was vor.«
    »Hast du ihr gesagt, was ich dir und ihrer Mutter gestern erzählt habe?«
    »Dass Henry und Tante Aggie umgebracht worden sind? Ja, habe ich. Warum hätte ich das nicht tun sollen? Es geht sie genauso was an wie mich.«
    »Natürlich, und es gibt auch keinen Grund, warum du es ihr nicht hättest erzählen sollen. Wie hat sie diese Neuigkeiten aufgenommen?«
    »Wie nimmt sie schon etwas auf? Hat dagesessen und mich angestarrt wie ein erschrockenes Kaninchen.«
    »Hat sie irgendwas dazu gesagt?«
    »Sie hat nur ein paar Mal geschluckt und gesagt: ›Danke, dass du’s mir erzählt hast, Marion.‹ Keine Ahnung, was man davon halten soll.« Marion schüttelte den Kopf, als schmerze er, und wahrscheinlich tat er das auch. »Ich hatte gerade angefangen, Gilly zu mögen.«
    »Wir dürfen jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen«, ermahnte Rhys sie sanft. »Es gibt noch keinen Grund, sie nicht mehr zu mögen. War Elmer dabei, als du ihr davon erzählt hast?«
    »Nein. Ich hab gewartet, bis er und Bobby rausgegangen waren, um die Hunde zu füttern. A propos: Ich sollte ihnen besser mal was zu fressen geben, bevor sie sich gegenseitig ihre dämlichen Köpfe abbeißen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Gilly abhaut und ihre geliebten kleinen Hündchen zurücklässt. Ich hab immer gedacht, so was würde sie nie tun.«
    »Glaubst du, es wäre möglich, dass Elmer sie gegen ihren Willen mitgenommen hat?«
    »Hör mal zu, Freundchen: Was diesen Kerl betrifft, ist sie völlig willenlos.«
    »Freundchen« war wohl kaum die adäquate Anrede für ein Mitglied der   RCMP ; aber Rhys hatte schon lange eingesehen, dass es sinnlos war, auf seine Würde zu pochen. »Hast du gestern Nacht noch irgendetwas Ungewöhnliches gehört oder gesehen?«, erkundigte er sich.
    Marion setzte ein dämliches Grinsen auf. »Du meinst, nachdem es mich aus den Socken gehauen hat? Das solltest du dir allerdings selbst beantworten können. Das Zeug ist Dynamit. Hast du’s etwa nicht gemerkt?«
    »Ich habe ziemlich tief geschlafen«, gab Rhys zu. »Marion, sei ehrlich: Hast du mir den Weinbrand deshalb angeboten? Hatte Gilly das vorgeschlagen, um mich außer Gefecht zu setzen?«
    Sie starrte ihn ehrlich erstaunt an. »Himmel, nein, ich wollte nur unsere kleine Party gestern ein bisschen auflockern. Um ehrlich zu sein, ich war völlig am Boden – die Nachricht, dass Tante Aggie umgebracht worden ist, und der Gedanke, dass auch ich verdächtig bin, und dann geht Gilly auch noch mit einem gut aussehenden Mann aus, während ich … ach, zum Teufel. Nächste Woche habe ich Geburtstag. Ich werde siebenundvierzig, wenn du’s genau wissen willst.«
    »Siebenundvierzig zu werden ist unter Umständen besser, als nicht siebenundvierzig zu werden«, sagte Rhys sanft.
    »Ja, ich nehme an, das kannst du laut sagen.« Marion warf einen ängstlichen Blick aus dem Fenster. »Was ein furchtbares Ende für die arme alte Dot!«
    »Ich glaube nicht, dass der Mörder sie mit dir verwechselt hat«, sagte der Mountie. »Wahrscheinlicher ist, dass er sie für deine Kusine Elizabeth gehalten hat. Es kann aber auch sein, dass Dot von jemandem ermordet wurde, der sehr genau wusste, wen er ermordete. Wo, glaubst du, kann ich Sam Neddick finden?«
    Marions Gesicht hellte sich auf. »Mein Gott, an Sam hab ich noch gar nicht gedacht! Ich hab eine ziemlich lange Leitung heute. Keine Ahnung, wo er jetzt sein könnte, wenn er das hier getan hat. Wenn er’s nicht war, müsste er bei den Wadmans sein, Kühe melken, falls er nicht verschlafen hat. Besser, du siehst zuerst auf dem Heuboden nach. Da wohnt er, wenn er mal wo wohnt. Tante Aggie hat ihm das angeboten, dafür hat er ihr die Arbeiten im Haus erledigt. Was ist denn los? Du siehst so komisch aus.«
    »Das hat man mir schon öfters gesagt«, antwortete Rhys. »Würde es dir was ausmachen, Dot zuzudecken? Besser, wir lassen sie dort liegen, bis Olson da ist.«
    Marion ging und

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