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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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erzählt, dass Bert Wadman mit den Owls im Trauerzug marschieren würde und dass er selbst dem Bestattungsunternehmer zur Hand gehen würde. Möchten Sie diese Tatsachen irgendwie kommentieren?«
    Nein, das wollte Bain nicht.
    »Sehr gut. Ich darf Ihr Schweigen wohl als Zustimmung werten. Also – weil Ihr Sohn ein Auto hat und die Damen, bei denen er zurzeit wohnt, nicht, konnte man vernünftigerweise annehmen, dass er sie runter in die Stadt fahren und an der Beerdigung teilnehmen würde, damit er sie danach wieder zurückfahren könnte. Tatsächlich hat Elmer Gilly, ihren Sohn und Marion in die Stadt gefahren und ist dann zurückgekommen, um Janet Wadman und Dot Fewter zu holen. Wenn Sie wirklich eine wichtige private Sache mit ihm zu besprechen gehabt hätten, hätten Sie ihn ohne weiteres anrufen und bitten können, zurück zum Herrenhaus zu kommen, während die anderen weg waren. Das ist doch eine Telefonleitung da oben, oder?«
    Bain antwortete nicht.
    »Folglich müssen wir annehmen, dass Sie mitnichten eine Unterredung mit Ihrem Sohn planten, sondern Ihnen das widerrechtliche Betreten des Herrenhauses vorschwebte. Ihr Sohn kam früher nach Hause, weil sich einer seiner Fahrgäste nicht wohl fühlte, und hat Sie auf frischer Tat ertappt. Die friedliche Unterhaltung, die Sie erwähnten, war in Wirklichkeit ein lautstarker Streit. Haben wir das jetzt richtiggestellt?«
    Anscheinend hatten sie das. Unter seinen wild wuchernden grauen Stoppeln bekam Bains Gesicht die Farbe eines alten Backsteins. »Dieser undankbare Bastard! Ist auf seinen eigenen Vater losgegangen wie ’ne Wildsau.«
    »Worüber haben Sie sich gestritten – abgesehen davon, dass er Sie an einem Ort erwischt hat, an dem Sie nicht hätten sein dürfen?«
    »Ach, das hat Ihr toller Augenzeuge also nicht weitergetratscht?«, höhnte der Bösewicht.
    »Ich möchte, dass Sie es mir selbst sagen. Es sieht besser für Sie aus, wenn Sie kooperieren. Sie verstehen schon.«
    Bain schluckte. »Also gut, wie Sie wollen. Es gibt nichts, wofür ich mich schämen muss. Ich hab nach einem Patent gesucht, das mein eigener, rechtmäßiger Besitz ist.«
    »Warum ist es Ihr rechtmäßiger Besitz?«
    »Weil ich und Charles Treadway ein Geschäft gemacht hatten, und ich kann’s beweisen. Wir hatten ausgemacht, dass seine Frau das Patent behält, solange sie lebt. Seit sie tot ist, gehört’s mir, und ich hab versucht, es mir zu holen. Marion Emery hat mich hingehalten und behauptet, sie könnt’s nicht finden. Ich bin sauer geworden und hab beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, das ist alles. Sie könn’ einem Mann nicht vorwerfen, dass er sich holt, was ihm zusteht.«
    »Aber Sie haben das Patent nicht mitgenommen?«
    »Nein, hab ich nicht.«
    »Hätten Sie das denn, wenn Elmer Ihre Suche nicht unterbrochen hätte?«
    »Sie können mich nicht für Sachen verantwortlich machen, die ich vielleicht getan   hätte ! Ich hätt Sie herbestellen können, damit Marion es rausrückt. Sie sind doch zuständig für Recht und Ordnung, oder?«
    »Richtig, Mr.   Bain. Sie haben einen ziemlichen Wirbel um dieses Patent gemacht, nicht wahr?«
    »Ein Mann hat das Recht auf sein Eigentum!«
    »Ihre Vehemenz überrascht mich – angesichts der liberalen Ansichten, die Sie an den Tag legen, wenn es um das widerrechtliche Betreten   fremden   Eigentums geht. Wann haben Sie erfahren, dass das Patent gefunden wurde?«
    Ein verschlagenes Grinsen huschte über seine unschönen Züge. »Ich weiß es ja immer noch nicht, genau genommen.«
    »Was meinen Sie mit ›genau genommen‹?«
    »Wenn irgendwer denkt, man könnte mich über’n Tisch ziehen …«
    »Spielen Sie auf Marion Emery an oder auf Elizabeth Druffitt?«
    Bain zog die Schultern hoch und schwieg.
    »Welche der beiden Frauen«, fragte Rhys sanft, »glaubten Sie, gestern Nacht getötet zu haben?«
    Das war offensichtlich eine Frage, mit der Bain nicht gerechnet hatte. »Warten Sie mal«, stammelte er. »Moment mal! Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Als ich hier ankam, habe ich Ihnen gesagt, dass Dot Fewter ermordet worden ist«, erinnerte ihn der Mountie. »Sie haben mich weder gefragt, wann sie umgebracht worden ist, noch wie, noch wo. Ich nehme an, Sie haben mich nicht gefragt, weil Sie all das bereits wissen.«
    »Sie haben doch gesagt, ich soll keine Fragen stellen! Ich … warum sollte ich das fragen? Schließlich geht’s mich nichts an!«
    »Das ist eine reichlich distanzierte Haltung für einen Mann in

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