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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Ich habe Kontakt zu dem Patentbüro aufgenommen. Die Rechte an dem Patent sind vor ein paar Jahren ausgelaufen, und es war sowieso eine lächerliche Erfindung. Miss Emery hat sie mir gezeigt. Mir fällt nur eine Sache ein, die man mit diesem Patent machen kann: ein gewieftes Ablenkungsmanöver veranstalten.«
    »Häh?«
    »Oh ja, Mr.   Bain. Sie sind hinter diesen Papieren her gewesen, weil Sie ein vorausschauender Mann sind. Als Elmer Sie im Herrenhaus erwischt hat, haben Sie gar nicht nach dem Patent gesucht. Sie haben es vielmehr dort   hingebracht , und zwar an einen Platz, wo man es auf jeden Fall finden musste, nicht wahr?   Precious Bane   – ich wusste gar nicht, dass Sie Sinn für Humor haben. Aber da waren Sie ein bisschen zu schlau. Es hat eine volle Stunde gedauert, bis es jemand gefunden hat.«
    Sosehr er sich auch bemühte – Bain konnte das hämische Grinsen nicht verbergen, das über seine Lippen zuckte und so gut wie ein Geständnis war. Rhys war sich sicher, dass Bain in der Falle saß, und fuhr fort.
    »All Ihre Drohungen und Beschimpfungen haben ihren Zweck erfüllt. Sie haben es geschafft, Marion Emery und Elizabeth Druffitt davon zu überzeugen, dass das Patent äußerst wertvoll sein muss. Ihr Plan war, sich Stück für Stück vorzuarbeiten, bis die beiden Sie dazu zwingen würden, sie auszuzahlen. Nach viel Geschrei und Protest würden Sie sich schließlich von einer beträchtlichen Summe trennen. Miss Emery würde Ihnen ihre Rechte an dem Patent überschreiben, und Mrs.   Druffitt würde ihre Tochter zwingen, es ihr gleichzutun – wobei man Gilly gar nicht groß zwingen müsste. Die Damen würden sich in Sicherheit wiegen – bis Sie ihnen mit einer gerichtlichen Verfügung zu Leibe rücken und die Eigentumsurkunde einfordern würden. Dann käme heraus, dass sie nicht nur die Rechte an dem Patent, sondern auch ihre Anteile am Grundstück von Mrs.   Treadway verkauft hätten.«
    »Das ist totaler Blödsinn!«
    »Nein, ist es nicht, Mr.   Bain. Sie wussten, dass Mrs.   Druffitt und Miss Emery – wie auch alle anderen –   Treadway Enterprises Ltd.   für einen Witz halten; dabei ist es in Wirklichkeit laut den amtlichen Unterlagen ein rechtlich noch existentes Unternehmen. Meines Wissens waren Sie und Charles Treadway Partner. Sie haben fünfhundert Dollar investiert – die Sie sich bestimmt irgendwo wieder geholt haben, da bin ich sicher – und Treadway, der viel Enthusiasmus hatte, aber zu dem Zeitpunkt bereits wenig Geld, brachte als Kapital sein Haus und Land ein. Das ist korrekt, oder?«
    Bain konnte schlecht das Gegenteil behaupten, also schwieg er.
    »Ihr Partner wollte diesen Einsatz ohne Zweifel wieder auslösen, sobald sein Traum von Reichtum wahr geworden wäre, aber er starb – und zwar durch einen, wie wir aus Mangel an Beweisen annehmen müssen, sehr ungewöhnlichen Unfall. Was sagen Sie dazu, dass seine Frau auf genau die gleiche Art und Weise starb?«
    »Gar nichts sag ich dazu!«, spuckte Bain.
    »Sie haben ihr diese Partnerschaft nie erklärt, nicht wahr? Als Treadway starb, ging sein Anteil an dem Unternehmen an seine Frau über, aber ihr schien nicht klar gewesen zu sein, was das bedeutete. Mir wurde erzählt, dass sie einmal mit einem Bauunternehmer verhandelt hat, weil sie einen Teil ihres Landes verkaufen wollte. Sie hätte gar nicht verkaufen können, ohne Sie in das Geschäft einzubeziehen – und ich wette, Sie konnten es kaum abwarten, ihr gegenüber damit aufzutrumpfen. Wie auch immer, der Handel ist geplatzt, also mussten Sie sich einen anderen ausdenken. Wie viel haben Sie für das Patent gezahlt?«
    »Nichts.«
    »Ich verstehe. Sie hatten Ihren Fisch am Haken und dachten, Sie könnten die Angel noch etwas im Wasser baumeln lassen. Zu dumm. Ich würde niemanden lieber wegen Betrugs hochnehmen als Sie. Was hatten Sie mit dem Grundstück vor, Mr.   Bain? Sie wissen ja, es eignet sich weder für Bebauung noch für Landwirtschaft.«
    Bain sagte nichts.
    »Macht nichts«, sagte Rhys. »Lassen Sie mich raten. Sie haben bestimmt an Tourismus gedacht. Mit dieser neuen Straße und der derzeitigen Nachfrage nach Campingplätzen hätte es durchaus als solcher dienen können – abgesehen davon, dass die Urlauber über Bert Wadmans Grundstück gehen müssten, um zu Ihrem See zu kommen, was Bert niemals erlaubt hätte.«
    Bains Vorliebe für juristische Spitzfindigkeiten war stärker als seine Vorsicht. »Er hätte mich nicht aufhalten können! Es gibt ein

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