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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Ihrer Lage, nicht wahr? Na gut, obwohl Sie mich immer noch nicht gefragt haben … ich erzähle es Ihnen. Miss Fewter wurde kurz nach Mitternacht vor dem Haus der Treadways ermordet. Sie wurde mit einem Stein erschlagen. Sie trug ein Kleid, das bis gestern Nachmittag noch Elizabeth Druffitt gehört hatte. Weil Mrs.   Druffitt in dem Ruf stand, niemals etwas zu verschenken und weil Miss Fewter eine frappierende Ähnlichkeit mit Mrs.   Druffitt und mit Miss Emery hatte, wird vermutet, dass der Mörder sie wegen des Kleides für eine der beiden gehalten und Miss Fewter irrtümlich erschlagen hat. Aufgrund der Tatsache, dass Sie schon einmal beim unbefugten Betreten des Herrenhauses ertappt worden sind und Sie eine ungeheuer grimmige Entschlossenheit an den Tag legen, wenn es um Ihr Patent geht, müsste Ihnen eigentlich klar sein, in welche Lage Sie das bringt.«
    »Nein, das ist mir verdammt noch mal überhaupt nicht klar«, knurrte Bain.
    »Dann lassen Sie uns die Situation noch ein wenig genauer betrachten. Sie sind seit Dr.   Druffitts Tod mindestens zweimal im Haus der Druffitts gewesen. Ist das korrekt?«
    »Nur zweimal«, murmelte Bain.
    »Danke. Beide Male war Marion Emery anwesend, wie natürlich auch Elizabeth Druffitt. Als Sie nach Ihrem zweiten Besuch dort das Haus verließen, sahen Sie aus – so beschrieb es ein Zeuge – wie eine Katze, die gerade den Kanarienvogel verspeist hat. Gerade eben haben Sie angedeutet, dass jemand versuchen könnte, Sie über den Tisch zu ziehen, und Sie sagten das im Zusammenhang mit dem Patent, deswegen dürfen wir annehmen, dass die Person, auf die Sie sich beziehen, entweder Marion Emery oder Mrs.   Druffitt ist – oder beide, falls sie zusammenarbeiten. Können Sie mir so weit folgen?«
    Der Adamsapfel in Bains dürrer Kehle hüpfte ein paar Mal auf und ab.
    »Gut«, sagte Rhys, »Sie sehen ja, wie hübsch alles zusammenpasst. Ein Staatsanwalt könnte nun den Schluss ziehen, dass Sie nach Ihrem erfolglosen Einbruch in das Herrenhaus und in der Überzeugung, dass Sie jemand über den Tisch ziehen will, im Schutz der Dunkelheit einen zweiten Einbruch versuchen wollten. Vielleicht wussten Sie, dass Ihr Sohn Gilly Bascom an diesem Abend ausführen wollte.«
    »Nie im Leben!«
    »Wie auch immer, ein vernünftiger Mann wie Sie würde warten, bis alle entweder ausgegangen oder im Bett wären. Deswegen wären Sie sehr erschrocken gewesen, wenn Sie auf dem Rasen eine Frau gesehen hätten, die genauso aussah wie eine von den beiden, die sich gegen Sie verschworen haben. Sie wären wütend geworden, wie Sie bei Ihrem letzten Besuch wütend geworden waren. Vielleicht hätten Sie gefürchtet, erneut bei einem Einbruch ertappt zu werden. In jedem Fall wäre es zwar bösartig, aber nicht unnatürlich gewesen, die Frau mit der erstbesten Waffe niederzustrecken. Der Stein hat sie am Kopf getroffen. Sie war eine große Frau, aber Sie sind größer. Würden Sie wohl so gut sein, uns eine Menge Unannehmlichkeiten zu ersparen und ein Geständnis abzulegen?«
    »Nein! Niemals! Sie haben überhaupt nichts gegen mich in der Hand. Das ist alles Spekulation! Ich war genau hier, in meinem eigenen Bett.«
    »Können Sie das beweisen?«
    Eine in die Enge getriebene Ratte versucht stets zu kämpfen. Bains Augen wurden so gelb wie seine Zähne. »Wenn Sie hergekommen sind, um mir was anzuhängen, warum haben Sie dann erst nach Elmer gefragt?«
    »Weil Elmer nirgends zu finden ist, und es ist möglich, dass er verschwunden ist, um dem Zeugenstand zu entgehen. Obwohl Sie beide sich wirklich überworfen und sich nicht nur zur Unterhaltung der Nachbarschaft angebrüllt haben, möchte er vielleicht trotzdem nicht in einem Mordprozess gegen seinen eigenen Vater aussagen. Ich muss sagen, ich habe Elmer als einen guten Kerl kennen gelernt, im Großen und Ganzen.«
    »Ein Scheiß ist der«, schnaubte Bain. Danach sagte er für eine ganze Weile nichts mehr. Rhys wartete wie eine Katze vor dem Mauseloch. Am Ende machte sich die Ratte davon, und die Maus kam zum Vorschein. »Sie meinen, ich hätte die Frau getötet, um an das Patent ranzukommen, oder?«
    »Ich habe aufgrund der Beweislage eine Hypothese angeboten.«
    »Dann nimm deine verdammte Hypothese und steck sie dir sonstwohin, Mountie! Deine Beweislage ist einen Dreck wert, denn das Patent ist genauso einen Dreck wert!«
    Bain dachte, er hätte eine Bombe platzen lassen, aber sie entpuppte sich als Blindgänger. Rhys nickte nur.
    »Das ist mir bekannt.

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