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Ein Glas voll Mord

Ein Glas voll Mord

Titel: Ein Glas voll Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Fewter?«
    »Das ist eine ziemlich dumme Frage, Herr Inspector, wenn ich das mal so sagen darf. Warum ist ’ne junge Frau wohl hinter einem Kerl mit viel Geld her, na? Weil sie die Nase gestrichen voll hatte davon, anderer Leuts Fußböden zu schrubben, darum!«
    »Aber ich dachte, es sei allgemein bekannt, dass Elmer – äh – anderweitig interessiert ist.«
    »Papperlappapp!« Jetzt, wo sie sich auf dem vertrauten Terrain des Dorfklatsches befand, sah Mrs.   Fewter fast menschlich aus. »Wenn Sie glauben, Elizabeth Druffitt erlaubt, dass Gilly einen Bain heiratet, haben Sie sich aber ordentlich geschnitten, Mister. Dot hat’s mir selbst gesagt, an unserm Küchentisch. Sie hat immer ’ne Kleinigkeit zu Hause gegessen, wenn sie von den Druffitts kam. Ich hatte immer schon was vorbereitet, was sie besonders mochte, und schon mal Tee gemacht, damit alles fertig ist, wenn sie kommt. Oh Gott, das Haus wird so leer sein ohne sie!«
    Sie wischte sich mit dem völlig durchweichten Taschentuch über die Augen. »Dot hat zu mir gesagt – war das erst gestern Nachmittag? Jesus, kommt mir vor, als wär’s hundert Jahre her! – also, was ich sagen wollte: Sie kommt also nach Hause, um mir das Kleid zu zeigen und um ihr Nachthemd zu holen und so. Nicht, dass sie nicht im Unterrock hätt schlafen können, aber sie hat gehofft, vielleicht bittet Janet sie, ’n paar Tage länger zu bleiben. Sie hat gesagt, bei Janet gibt’s immer so lecker zu essen, und Janet wär so nett und gäb ihr immer die größte Portion, als wär sie ein Gast.«
    Mrs.   Fewter schneuzte sich. »Und dann natürlich, weil Elmer doch nebenan wohnt – man kann sich auf den Namen Bain zwar nicht groß was einbilden, aber sein alter Herr hat Geld oder sollte wenigstens Geld haben, weiß Gott, und Elmer hat’s ja auch zum Vorarbeiter im Sägewerk unten gebracht. Über Elmer hab ich nie was Schlechtes gehört. Sagt halt nicht viel, aber macht das was? Und Dot wird nächstes Jahr vierunddreißig … nein. Wird sie nicht. Ich vergess es immer wieder.«
    Vielleicht war es unsensibel, die verzweifelte Mutter weiter mit Fragen zu bestürmen, aber Rhys musste es tun. »Was genau hat Ihre Tochter Ihnen über Gilly Bascom und Elmer Bain erzählt, Mrs.   Fewter?«
    »Am Küchentisch hat sie gesessen, und eine Tasse Tee hat sie getrunken und eine von diesen Zimtrollen gegessen, die hat sie besonders gemocht. ›Ich wünschte, du könntest mal Janet Wadmans Doughnuts probieren, Ma‹, sagt sie. ›Ich versuch mal, ein paar davon für dich herzuschmuggeln.‹ Und dann hat sie erzählt, wie Gilly auf Miz Druffitt losgegangen ist, weil die sich so schlecht benommen hat, Elmer gegenüber, als er aus der Kirche kam – das hab ich nicht selbst gesehen, aber Sie können drauf wetten, hinterher wurde viel drüber geredet. Sie war’n nicht da, oder?«
    »Nein, aber Janet Wadman hat mir davon erzählt. Und was hat Mrs.   Druffitt ihrer Tochter geantwortet?«
    »Dot sagt, Miz Druffitt ist schrecklich wütend geworden und hat gesagt, Gilly soll an einen wie Elmer nicht mal denken, und dass sie sich und die Familie nicht noch weiter erniedrigen soll, als sie’s ohnehin schon getan hat, als sie mit diesem Bob Bascom durchgebrannt ist. Ich schätz mal, darüber muss ich Ihnen nichts erzählen?«
    »Nein, müssen Sie nicht«, erwiderte Rhys hastig. »Bitte fahren Sie fort mit dem, was Sie eigentlich erzählen wollten.«
    »Gut, also, Miz Druffitt sagt, Elmers Vater wär ein dreckiger Dieb, der versucht hat, Gilly dieses Patent von Onkel Charles abzuschwatzen, das ein Vermögen wert wär, und wenn sie schon kein Schamgefühl besitzt, dann soll sie wenigstens ein bisschen Verstand zeigen. Und dann fängt Gilly an zu schreien und zu brüllen und sagt, es wär ihr egal, was Elmers Vater alles gemacht hat, ihre Mutter hat kein Recht, so gemein zu Elmer zu sein.«
    Jetzt war wieder ein bisschen Leben in Mrs.   Fewter gekommen. Sie hatte eine Geschichte zu erzählen und ein Publikum, das an ihren Lippen hing. Im Ausdruck seiner Kunst kann der Künstler sein privates Leid vergessen. »Und jetzt sagt ihre Mutter, in einem viel netteren Ton sagt die jetzt, dass Gilly Männer einfach nicht einschätzen könnte, was ja auch irgendwie stimmt, glaub ich, obwohl Bob Bascom ja nie eine Chance gekriegt hat bei Miz Druffitt, weil sie von Anfang an total gegen ihn war – was jetzt nicht heißen soll, dass man mit ihm groß was anfangen konnte. Aber ich würd Gilly das mit Bob nicht immer

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