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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Bemerkungen
     abzutun. »Es tut mir leid«, sagte sie, »aber ich kann
     das einfach nicht begreifen.«
    Ich ließ ihr einen
     Augenblick Zeit, dann sagte ich: »Auch mir kommt es etwas
     unwahrscheinlich vor.«
    Sie zog die Stirn in Falten.
     »Wie meinen Sie das?«
    »Ich habe ein ungutes
     Gefühl, wenn ich mir überlege, was da passiert sein soll.«
    Sie verengte die Augen.
     »In welcher Hinsicht?«
    »Ich habe mir das, was
     mir am unglaubwürdigsten erscheint, auf der Fahrt hierher noch einmal
     durch den Kopf gehen lassen«, sagte ich. »Es ist die Tatsache,
     daß keiner der beiden seit zwei Monaten irgendeinen Kontakt mit
     Nashville aufgenommen zu haben scheint.«
    »Was soll daran
     unglaubwürdig sein?«
    »Nicht viel im Hinblick
     auf Ihre Freundin, die ja wenig Bindungen an Nashville zu haben scheint.
     Aber Boyd hat kein Geld von seinem Bankkonto abgehoben, und er
     hat sich auch bei der Geschäftsführerin seiner Firma nicht
     gemeldet. Er hatte vorher schon eine Menge Frauen, aber mit ihnen ist er
     nicht auf längere Zeit durchgebrannt; außerdem scheint er mir
     eher der Typ zu sein, dem allein das Ausposaunen, die Eisprinzessin doch
     noch herumgekriegt zu haben, schon die Hälfte des Spaßes
     bedeutet hätte.«
    »Die Eisprinzessin?«
    »Entschuldigen Sie -
     aber so nannte er Ihre Freundin.«
    »Wie gemein«,
     sagte sie.
    »Ja, vermutlich ist es
     gemein«, sagte ich.
    »Entschuldigung.
     Sprechen Sie weiter.« 
    »Okay. Also, inzwischen
     sind Ihre Freundin und dieser Boyd irgendwo und verbringen ein paar hübsche
     gemeinsame Wochen. Wenn das der Fall sein sollte, gut und schön. Sie
     ist endlich ihrem Mann entwischt, und Boyd braucht es nicht mehr zu
     ertragen, daß man mit Fingern auf ihn zeigt und ihn verdächtigt,
     seine Mutter umgebracht zu haben. Außerdem haben sich möglicherweise
     zwei Herzen gefunden. Aber ich frage mich, wie sich das alles liest, wenn
     die Geschichte in Wirklichkeit ein wenig anders aussieht.«
    Sie war plötzlich sehr
     interessiert. »Und was würde das bedeuten ?«
    »Kommen wir zu den
     Tatsachen zurück, die uns bekannt sind, und überlegen wir uns,
     ob man sie nicht auch ganz anders interpretieren könnte. Erstens: Die
     beiden haben die Stadt in derselben Nacht verlassenes.« 
    »Das könnte Zufall
     sein, nicht wahr?« fragte Dr. Staedtler.
    »Alles kann Zufall
     sein, aber solche Zufälle sind eher selten. Ich muß davon
     ausgehen, daß ihr Verschwinden miteinander in Zusammenhang steht.«
    Sie erwiderte nichts.
    »Jetzt werde ich
     versuchen zu erklären, warum er verschwunden ist, ohne in den zwei
     Monaten mit irgend jemandem in Nashville Kontakt aufzunehmen.«
    »Und wie wollen Sie das
     erklären?«    
    »Wenn er keinen Kontakt
     aufgenommen hat, gehe ich davon aus, daß er einen guten Grund dafür
     hat. Es hieße also, daß ein solcher Kontakt - ja sogar eine
     Geldüberweisung von seiner Bank - ihm schaden könnte.«
    Sie schwieg.
    »Wenn das der Fall ist,
     hat er vermutlich etwas zu verbergen, etwas, das ernst genug ist, sein
     Leben, wie er es in Nashville gewöhnt ist, zu bedrohen.«
    Ich merkte, daß ihre
     Aufmerksamkeit etwas nachließ.
    »Ich weiß, das
     klingt etwas ungewöhnlich, aber vielleicht können wir der Kette
     ein fehlendes Glied beifügen. Angenommen, Ihre Freundin, Mrs. Pynne,
     wußte etwas vom Tod seiner Mutter.«
    Ich wartete. Nach einer Weile
     sagte sie: »Ja, und?«
    »Es wäre sogar möglich,
     daß er ihr etwas angetan hat und daß er nicht nach Nashville
     zurückkommt, weil er dann gezwungen wäre, zu erklären, was
     mit Mrs. Pynne geschehen ist.«
    »Angetan?« fragte
     sie. »Was meinen Sie damit - daß er sie umgebracht haben könnte?«
    »Ja, durchaus«,
     sagte ich.
    Sie kniff die Augen zusammen.
    »Aber ich darf keine so
     wilden Spekulationen vom Stapel lassen, entschuldigen Sie. Ich will damit
     eigentlich nur sagen, daß mir die Situation in keiner Weise klar
     erscheint. Aber die entscheidende Frage für Sie ist ja wohl, was Sie
     nun unternehmen wollen.«
    »Unternehmen?«
     fragte sie. Ich hatte das Gefühl, sie wollte aufstehen und Weggehen.
    »Ich meine, ob Sie
     weiterhin versuchen wollen, Mrs. Pynne zu finden.«
    »Aber ja«,
     antwortete sie, und ihre Stimme klang erschöpft. Ich erinnerte mich
     daran, daß sie vermutlich einen schweren Tag hinter sich hatte.
    Und ich hatte nicht mehr viel
     zu berichten. »Wenn Sie die Suche fortführen wollen, könnte
     ich mit der Familie und den

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