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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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begegnet. Ich nehme an, es handelt sich um eine große und
     erfolgreiche Gruppe, die sich darum bemüht, das County zu schützen
     und zu bewahren.«
    Hogue nickte. »Ja, so könnte
     man es bezeichnen«, sagte er. »Und seit Frank hier lebt, ist
     er eines unserer aktivsten neuen Mitglieder. Wir alle sind tief
     beeindruckt von seiner Liebe für dieses County, seinem Verständnis
     für die Vielfalt und die Schönheiten seiner Landschaft und
     seiner Naturdenkmäler und für das ausgewogene ökologische
     System. Es handelt sich in der Tat um ein ganz besonderes, in gewissem
     Sinne einmaliges Gebiet. Und Frank hat das begriffen und große
     Bereitschaft gezeigt, diesen Zustand zwar nicht versteinern zu lassen,
     aber darauf zu achten, daß das Land in harmonischer und sinnvoller
     Weise genutzt wird.«
    Eine ziemlich ausgeklügelte
     Rede, wie ich fand. Dabei beeindruckte mich nicht so sehr die von Hogue
     beschriebene Aktivität Frank Pynnes als die begeisterte Hingabe des
     Anwalts. Er fühlte das, was er sagte.
    »Franks besondere -
     sagen wir - Empfindlichkeit gegenüber Mr. Boyd«, fuhr er fort,
     »betrifft in diesem Zusammenhang ein Grundstück, das Boyd von
     seiner kürzlich verstorbenen Mutter geerbt hat. Ida Boyd ist selbst
     ein aktives Mitglied unserer Interessenvertretung gewesen und hatte Pläne
     mit diesem Grundstück, die sie unglücklicherweise nicht mehr
     realisieren konnte. Billys Absichten, wie er sich ausdrückte, stehen
     in krassem Gegensatz zu denen seiner Mutter, und das hat eine Menge
     Kontroversen um seine Person ausgelöst, die nichts mit den jüngsten
     Ereignissen zu tun haben.«
    »Heißt das, Boyd
     hatte bereits eigene Pläne für dieses Grundstück
     ausgearbeitet?« 
    »Nun, sie waren
     immerhin so weit gediehen, daß er mehrere Möglichkeiten in Erwägung
     gezogen hat, wie man diesen nicht unbeträchtlichen Teil unserer
     Landschaft ruinieren könnte«, sagte Hogue mit Schärfe.
    Ich überlegte einen
     Augenblick.
    »Es sieht so aus, als
     wenn Sie sich dazu äußern wollten, Mr. Samson«, sagte
     Hogue, der mich eingehend betrachtet hatte.
    »Ich möchte Sie
     unter keinen Umständen vor den Kopf stoßen«, erklärte
     ich, »aber mir kommt es so vor, als machten Sie sich in erster Linie
     Sorgen wegen des Verschwindens von Boyd und erst in zweiter Linie wegen Mrs. Pynne.«
    »Wie meinen Sie das?«
     fragte Hogue steif.
    »Boyd ist, wie ich höre,
     in letzter Zeit zu Grundbesitz und Geld gekommen.«
    »Und er hat eine Party
     gegeben, um das zu feiern«, fügte Pynne hinzu.
    »Es sieht also so aus,
     als ob er hier eine Menge zu tun hätte. Daher kann ich mir nicht erklären,
     warum er die Gegend plötzlich verlassen hätte sollen.«
    »Er ist schon einmal
     ausgerückt«, sagte Hogue leise.
    »Ja, ich weiß.«
    »Aber damals war er
     noch sehr jung und -«
    »Ach, hör schon
     auf, um die Sache herumzureden, Dave«, unterbrach ihn Frank Pynne.
     »Billy suchte schon seit einiger Zeit nach einem Vorwand, um von
     hier wegzukommen, und wenn es ihm gelang, gleichzeitig meine Frau für
     sich zu gewinnen, hatte er zwei Fliegen mit einer Klappe getroffen. Ich könnte
     mir denken, daß das dieser kleinen Ratte großen Spaß
     gemacht hat.«
    »Warum sollte er von
     hier weggewollt haben?« fragte ich.
    »Weil jeder in der
     Gegend überzeugt ist, daß er seine Mutter umgebracht hat,
     deshalb.«
    »Das müssen Sie
     mir schon genauer erklären«, sagte ich.

 
    8
    Ich verließ Hogue und
     Pynne um zwanzig nach sechs. Zeit genug, um zurückzufahren nach
     Indianapolis und meine Klientin von dort aus zur verabredeten Zeit
     anzurufen.
    Ich riskierte die
     kohlehydrathaltige Versuchung und hielt zwischen Morgantown und Samaria
     kurz an, um in einer Imbißbude neben einer Tankstelle einen Bissen
     zu mir zu nehmen. Aber es gelang mir, einen Hamburger ohne Brot zu
     bekommen und dazu einen freien Tisch in einer Ecke, wo ich mein Notizbuch
     mit den jüngsten Ergebnissen meiner Nachforschungen ergänzte.
    Auf dem Rest der Fahrt war
     ausreichend Gelegenheit, über die Begegnung dieses Nachmittags
     nachzudenken, und ich hatte genügend Futter zum geistigen Wiederkäuen.
     Zehn Minuten vor acht war ich zu Hause.
    Im Briefkasten hinter meiner
     Tür lag ein durch Boten zugestellter Brief. Er besagte, daß ich
     zu meinem eigenen Besten Albert Connah anrufen sollte - je eher, desto
     besser. Connah war der Mann, dessen Schwiegertochter in spe ich
     ausgekundschaftet hatte. Auf

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