Ein Grabstein fuer den Playboy
gefunden!«
Das Publikum des Pfadfinders
verdoppelte sich. Ich wurde allein gelassen und benützte die
Gelegenheit, zu meinem Wagen zurückzukehren.
Als ich gerade einsteigen
wollte, hörte ich jemanden rufen. »Jeanna! Bist du das, Jeanna?
Bitte antworte.«
Es war das Funkgerät im
Wagen des Sheriffs. Ich überlegte mir, ob ich hinübergehen
sollte, aber dann entschied ich mich doch dagegen. Schließlich war
es nicht meine Pflicht, Pfadfinder durch den Wald zu schicken, damit sie
Sheriffs zurückbrachten zu ihren Funkgeräten.
Ich fuhr wieder nach
Nashville.
Nicht, daß ich dort
irgend etwas verloren hatte.
14
In Nashville ging ich wieder
ins Büro des Sheriffs. Dort traf ich David Hogue, der mit meiner Lady
am Empfang eine etwas lebhafte Auseinandersetzung hatte.
»Ich versuche doch, sie
zu erreichen! Sie sehen doch, daß ich es versuche!« rief Peg.
Sie klang verzweifelt. »Ich wüßte nicht, was ich noch tun
sollte.«
»Sie sollten sehen, daß
der Sheriff sofort hierher kommt«, sagte Hogue mit drohendem
Unterton. »Sie sind schließlich diejenige, die für die
Übermittlung von Nachrichten an den Sheriff verantwortlich ist. Und
das hier ist eine gesetzliche Verfügung.« Er wedelte mit einem
Dokument durch die Luft, und ich nahm an, daß er das schon seit
einer Weile tat. »Wenn die mißachtet wird, ist jeder auf
dieser Polizeistation für die Folgen verantwortlich.«
Jetzt erblickte sie mich.
»Mister«, sagte sie, »ich versuche schon die ganze Zeit,
Jeanna per Funk zu erreichen, aber sie antwortet nicht. Wissen Sie, wo sie
ist? Haben Sie sie gefunden?«
Hogue wandte sich an mich,
mit funkelnden Augen. Seine Aufregung war so groß, daß er mich
offensichtlich nicht wiedererkannte.
»Sie ist bei dem
Suchtrupp«, erwiderte ich, »der den Wald durchkämmt, und
kann daher nicht über das Funkgerät in ihrem Wagen erreicht
werden.«
»Das ist ein Fall von
krasser Verantwortungslosigkeit«, zischte Hogue.
»Warum - was ist denn
los?« fragte ich ihn. Zugleich war ich mir bewußt, daß
es mich nichts anging. Aber Hogue brauchte nicht extra ermutigt zu werden,
seine Beschwerde zu wiederholen.
»Ich habe die
gerichtliche Verfügung in der Hand, daß mein Klient entweder
einer Straftat beschuldigt oder entlassen werden muß. Jeanna läßt
einen Deputy hier zurück, der zwei Stunden zum Mittagessen geht und
außerdem keine Entscheidung treffen kann. Sie ist draußen und
sucht die Nadel im Heuhaufen, und mein Klient sitzt hinter Gittern, obwohl
er längst wieder in Freiheit sein müßte.« Jetzt
wedelte er mit seinem Dokument in Richtung auf eine schwere Stahltür,
woraufhin ich annahm, daß sich dahinter die Haftzellen befinden mußten.
Peg hatte inzwischen ihre
Fassung wiedergefunden. »Ich kann auch nicht mehr tun, Dave, und es
hat keinen Sinn, wenn Sie mir deshalb Vorwürfe machen.«
»Vielleicht sollte man
nach Deputy Cohee suchen und ihn zum Sheriff schicken«, schlug ich
vor.
»Der Sheriff müßte
den Funkkontakt aufrechterhalten«, erwiderte Hogue stur.
»Aber sie ist nun eben
mal nicht per Funk zu erreichen. Also würde ich jemanden
hinausschicken, der sie sucht.«
»Ich kann sie ja selbst
suchen. Sieht so aus, als ob mir nichts anderes übrigbliebe.«
»Der Suchtrupp ist ein
ganzes Stück von der Straße entfernt«, sagte ich. »Deshalb
wäre es vielleicht besser, wenn man Cohee hinausschickt.«
»Was soll das heißen?«-
fragte mich Hogue eisig.
»Ich selbst hatte
einige Schwierigkeiten, sie zu finden«, erklärte ich. »Das
ist alles.«
»Ich werde kaum
Schwierigkeiten haben«, erklärte der Anwalt und ging. Ich
schaute Peg an. »Es liegt ja wohl auf der Hand, aber ich möchte
trotzdem fragen. Handelt es sich bei Mr. Hogues Mandanten um Frank Pynne?«
»Natürlich.«
»Glauben Sie, ich kann
mit ihm sprechen?«
Sie starrte mich überrascht
an. »Nein, Sir, das können Sie nicht… Und Sie wissen
sehr wohl, daß ich es Ihnen nicht gestatten darf.«
»Entschuldigen Sie«,
sagte ich.
Aber sie schien nicht bereit,
die Entschuldigung anzunehmen. Vermutlich hatte sie ein paar schwere Tage
hinter sich.
»Es tut mir wirklich
leid«, bekräftigte ich. »Es war sehr töricht von
mir. Wissen Sie, ich möchte erst einmal herausfinden, was hier
wirklich passiert ist - erst dann kann ich sagen, ob ich hier gebraucht
werde oder nicht.«
»Wozu sollten Sie
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