Ein Grabstein fuer den Playboy
denn die ganze Zeit? Warum kommst du nicht zurück? Die Leute
fordern deinen Kopf, im Ernst.«
»Es hat einen Unfall
gegeben, Peg. Gerade als ich dort vorbeikam. Also mußte ich
eingreifen.«
In diesem Augenblick krächzte
die Stimme von Jeanna Dunlap aus dem Lautsprecher des Funkgeräts.
»Peggy? Peggy? Hier ist Jeanna. Bitte kommen.«
»Ich höre, Jeanna.«
»Ich bin in ein paar
Minuten bei euch. Hat Andy schon einen vorläufigen Bericht gebracht?
Ende.«
»Ja, vor ein paar
Minuten. He, Jeanna, hast du Dave Hogue gesprochen?«
»Nein. Was will er denn
von mir?«
»Er hat hier rumgetobt
wie ein Verrückter und verlangt, daß du Frank Pynne entweder
anklagst oder freiläßt.«
»Verdammt, wir haben
ihn doch gerade erst einen Tag bei uns. Und wir werden ihn noch eine ganze
Weile behalten müssen.
Ende.«
»Immerhin - Dave ist
unterwegs zu dir. Er muß jeden Augenblick dort eintreffen.«
»Dann warte ich
solange. Sonst noch was?«
»Nein.«
»Also dann, zehn-vier.«
»Bye-bye.«
»Wau, Peg«, sagte
Deputy Cohee, »Wenn Dave Hogue so wütend ist, bin ich bloß
froh, daß ich hier bin und nicht dort draußen.«
Jetzt fragte ich: »Wie
stehen denn die Chancen - glauben Sie, Hogue kann Frank Pynne rausholen?«
Cohee wandte sich lächelnd
an mich, aber als er merkte, daß er mich gar nicht kannte,
verschwand das Lächeln rasch aus seinem Gesicht. »Wer sind Sie
denn, Mister? Wer ist er, Peg?«
»Ich nehme an, er
wartet auf Jeanna. Er sagt, er ist möglicherweise ein Zeuge.«
»Ein Zeuge?«
Cohee wurde wieder freundlicher, aber das Lächeln sparte er sich vorläufig.
»Haben Sie Frank in der bewußten Nacht gesehen?«
Jetzt hatte man mich in die
Ecke gedrängt, und das Gefühl wurde nicht dadurch gemildert, daß
ich selbst mich in diese Klemme hineinmanövriert hatte. »Nein,-
nichts von der Art.«
»Was denn dann? Oder
soll ich vielleicht raten, Mister?«
»Es ist nicht ganz so
einfach.«
»Glauben Sie nicht, daß
es einfach sein muß - ich kann auch schwierigere Situationen
begreifen«, sagte Cohee. »Ich hab’ schließlich
mein Diplom und bin nicht auf den Kopf gefallen.«
»Das habe ich damit
nicht behaupten wollen. Aber wenn Frank Pynne wirklich diesen Mord
begangen hat, dann stimmt nichts von dem, was ich in der Sache ermittelt
habe. Wenn er es dagegen nicht war, könnte ich möglicherweise zu
Ihrer Untersuchung beitragen.«
»Morde?«
wiederholte Cohee. »Morde? Wer spricht denn davon, daß es mehr
als einen gibt? Man hat doch nicht etwa einen zweiten Leichnam gefunden,
oder, Peg?«
»Nein«, erwiderte
sie, »aber -«
»Also, dann muß
ich doch sehr bitten«, sagte Cohee. »Warum sprechen Sie von
mehr als einem Mord? Und wieso kommen Sie darauf, daß jemand anders,
nicht Frank, diese Morde begangen haben könnte? Was wissen Sie über
die Sache? Sagen Sie mir, was Sie wissen!«
Ich wandte mich an Peg. sich
gehe jetzt erst mal rüber in das Restaurant, um einen Bissen zu
essen. Vielleicht könnten Sie inzwischen diesem Gentleman in ein paar
Worten erklären, wie sich die Sache verhält, und Sheriff Dunlap
bestellen, daß ich später noch mal vorbeikomme?«
Ich gab ihr keine Chance zu
antworten und war auch schon an der Tür.
Aber es gelang mir nicht, sie
zu öffnen. Jedenfalls nicht, nachdem mich Cohee gegen die Wand drückte
und mir süße Geheimnisse ins Ohr flüsterte wie: »Sie
gehen nirgends hin, Sie Clown. Sie legen jetzt erst mal die Hände an
die Wand, damit ich Sie auf Waffenbesitz untersuchen kann - oder ich reiß’
Ihnen Ihre Rübe ab.«
15
Cohees Haltung war weder
flexibel noch konstruktiv. Er drohte mir damit, mich einzulochen, falls
ich seine Fragen nicht beantwortete.
Und ich erklärte ihm, daß
ich nicht bereit sei, ihm irgend etwas zu sagen, solange er sich nicht bei
mir entschuldigte, wie es sich gehörte.
Das machte ihn offensichtlich
erst recht wütend.
Er führte mich zu den
Zellen, schubste mich in eine, die gerade frei war, und verriegelte die
Gittertür von außen. Damit bewies er mir immerhin, daß er
ein Mann war, der sein Wort hielt.
Aber ich hatte auch Wort
gehalten. Ich sagte keinen Ton, fragte nicht einmal nach der
Beschuldigung, die er gegen mich erheben wollte, oder was Jeanna wohl dazu
sagen würde, wenn sie dahinterkam, daß er das alles ohne ihre
Erlaubnis und ohne die üblichen Formalitäten getan hatte.
Nicht,
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