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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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Es ist ein ziemlich großes Grundstück,
     nicht wahr?«
    »Mehrere
     Quadratkilometer groß.«
    »Und alles Wälder
     und Hügel?«
    »Sicher.«
    »Und dort sucht man nun
     nach Priscilla Pynne?«
    »Erraten.«
    *
    Es war nicht schwer, die
     Stelle zu finden. An der Straße stand mindestens ein Dutzend Wagen,
     aber das einzige Lebendige, was ich dort vorfand, war eine Familie beim
     Picknick: zwei Erwachsene und drei Kinder zwischen acht und zwölf.
     Die Erwachsenen saßen auf Klappstühlen aus Aluminium und
     tranken aus einer riesigen Thermoskanne. Ein Kind aß Kuchen inmitten
     eines Durcheinanders von Essensresten, während die zwei anderen im
     Gras herumtobten.
    Ich wollte sie gerade stören,
     aber die Frau sah mich und gab ihrem Mann einen Rippenstoß. Er stand
     sofort auf und kam mit ausgestreckter Hand auf mich zu. »Maurie
     Mappes«, sagte er. »Angenehm.«
    »Ich wollte Sie fragen,
     wo die Leute sind.«
    »Oben in den Wäldern«,
     antwortete er.
    Seine Frau trat neben ihn.
     »Sie suchen nach einer Leiche, die zu der von vorgestern paßt.«
    »Ich weiß«,
     erwiderte ich.
    Er nickte. »Sind Sie
     von der Presse? Der Staatspolizei? Dem FBI? Oder was?«
    »Was«, sagte ich.
     »Wissen Sie, wo in den Wäldern? Und wie weit von hier?«
    »Nun, jedenfalls können
     wir sie nicht mehr hören«, erklärte die Frau. »Oder
     kannst du sie noch hören, Maurie?«
    »Nein. Sie sind seit
     mindestens einer Stunde außer Hörweite.« Er schaute auf
     seine Armbanduhr. »Ja, mindestens. Wissen Sie, die gehen das ganze
     Gelände durch.«
    »Den ganzen Wald«,
     ergänzte Mrs. Mappes.
    »Aber sie finden sie,
     das steht fest. Und dann haben sie ihn.«
    »Ja, dann haben sie ihn«,
     echote Mrs. Mappes.
    »Wen denn?«
     fragte ich.
    »Na, den Mann«,
     sagte er.
    »Den Mann der Frau, die
     sie finden werden«, erläuterte sie.
    »Sie haben ihn
     verhaftet. Ich frage mich nur, warum er ihnen nicht sagt, wo er sie
     versteckt hat, und ihnen die ganze Mühe spart«, ergänzte
     Mr. Mappes.
    »Vielleicht erinnert er
     sich nicht mehr, Maurie. Das ist doch möglich.«
    »Alles ist möglich«,
     stimmte er seiner Frau zu. »Aber denkst du im Ernst, er erinnert
     sich nicht mehr daran, wo er seine eigene Frau vergraben hat? Das ist doch
     kaum zu glauben.«

 
    13
    Ich bahnte mir einen Weg in
     die Wälder. Es gab keinen Pfad, und ich mußte vor allem auf die
     Wurzeln der größeren Bäume aufpassen, aber auch auf die
     Zweige des Unterholzes, die mir ins Gesicht peitschten.
    Erst ging es ein Stück
     von der Straße aus bergauf, dann senkte sich das Gelände, und
     der Wald wurde dichter. Hier waren die Bäume teilweise schon kahl,
     und das Laub bedeckte den Boden.
    Bald kam ich mir sehr
     verlassen vor, und nach kurzer Zeit stellte ich fest, daß ich
     geistesabwesend in einem Laubhaufen nach blühenden Veilchen
     stocherte.
    Ich mußte meine
     Gedanken wieder auf die Arbeit richten und weg von den ohnehin
     verschwommenen Gedanken über den Sinn des Lebens und die Auswirkungen
     eines sonnigen Herbstes.
    Als das Gelände felsiger
     wurde, versuchte ich, in gerader Linie weiterzugehen, im rechten Winkel
     zur Straße.
    Es dauerte noch einige
     Minuten, dann hörte ich Stimmen und fand bald danach auch den
     Suchtrupp.
    Jeanna stand da und
     betrachtete ihn mürrisch; dabei hatte sie die Hände in die Hüften
     gestemmt. Eine Kette aus etwa dreißig Männern und jungen
     Burschen bewegte sich langsam vorwärts; sie stocherten mit Stöcken
     auf dem Boden herum. Die Hälfte der Leute war zivil gekleidet, vier
     trugen die Uniform von Deputys des Sheriffs, und die übrigen waren
     Pfadfinder.
    Die Männer sprachen
     miteinander, aber Sheriff Dunlap sagte kein Wort, während sie mich näher
     kommen sah. Als ich vor ihr stand, sagte sie: »Helfen Sie mir drauf.«
    Ich nannte ihr meinen Namen.
     »Ich bin der Privatdetektiv, der sich im Juni nach Priscilla Pynne
     erkundigt hat.«
    Jetzt nickte sie. »Ich
     wußte doch, daß ich Sie kenne. Warten Sie hier.«
    Dann ging sie auf einen der
     Deputys zu, und er trat aus der Reihe, um ihren Posten als Beobachter
     einzunehmen. Danach führte mich Sheriff Dunlap ein paar Schritte
     beiseite.
    »Nun, Mr. Samson«,
     sagte sie, »und was führt Sie in unser schönes County?«
     Sie sprach fast ein wenig schleppend, so als hätte sie seit längerer
     Zeit nicht geschlafen.
    »Ich habe das über
     Boyd in der Zeitung gelesen - im Star von heute morgen.«
    »Darauf wäre ich
    

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