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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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habe.«
    Nach ihrer Reaktion hatte ich
     das eigentlich angenommen, fragte dann aber doch: »Und warum, Ma’am?«
    »Weil die Mutter sich
     immer mit dieser Heirat brüstet, seit Cilla den Soldaten geheiratet
     hat. Welch tiefer Fall!«
    »Darf ich annehmen, daß
     Mrs. Pitman zur Zeit nicht daheim ist?«
    »Ja. Sie arbeitet und
     geht immer schon vor acht aus dem Haus.«
    »Wissen Sie, wo sie
     arbeitet?«
    »Im Supermarkt, an der
     Kasse. An der Hauptstraße, ungefähr eine Meile von hier.«
    »Haben Sie das Mädchen
     gekannt?«
    »Missy Prissy? Klar,
     hab’ ich sie gekannt. Zu fein für Leute wie mich und die
     Nachbarn. Wir waren nicht schlau genug für sie, sind ja nur gewöhnliche
     Leute. Aber dann hab’ ich gesehen, wie man sie von New York
     hergebracht hat - wir alle haben es gesehen. Da konnte man nicht mehr
     sagen, wer oben war und wer unten - sie oder wir, meine ich. Und dann hat
     sie sich diesen armen Soldaten geangelt. Der hat sich hier nie blicken
     lassen, aber ich hab’ sein Foto in der Zeitung gesehen.«
    »War Priscilla in
     letzter Zeit hier?«
    »Nee.«
    »Wissen Sie, ob sie
     ihrer Mutter geschrieben oder sonstwie den Kontakt aufrechterhalten hat?«
    »Ich weiß nicht.
     Die Pitman würde uns ja nie sagen, daß ihr reizendes kleines Mädchen
     ihrem Kerl ausgerückt ist. Die sind sich sogar zu gut, ihren Nachbarn
     ein paar Kröten zu leihen; da reden sie doch nicht mit uns über
     solche Sachen.«
    *
    Das Apartmenthaus stand an
     der Ecke Croxley Boulevard und Arbor Avenue, und die Arbor war die
     Hauptstraße. Ich ging zu Fuß durch die Arbor und fand auch
     bald den Supermarkt.
    Dort ging ich ins Büro
     des Geschäftsführers, das erhöht in einem Glaskäfig
     untergebracht war, damit man von dort aus die Ladenfläche überblicken
     konnte. Ich fragte, ob ich ein paar Worte mit Mrs. Pitman sprechen könnte,
     wobei ich nicht darauf einging, was das für Worte sein würden.
    Der Geschäftsführer,
     ein Glatzkopf, der sich den Magen höchst ungesund mit einem viel zu
     engen Gürtel abgeschnürt hatte, stellte zum Glück auch
     keine Fragen. Ich nahm an, es war schon öfters vorgekommen, daß
     sich korrekt gekleidete Männer mit Mrs. Pitman unterhalten wollten
     und daß diese Männer gekommen und gegangen waren, während
     Mrs. Pitman und ihre Schulden blieben. 
    Der Geschäftsführer
     führte mich zu den Kassen und zu einer grauhaarigen Frau, die gerade die
     Siebensachen für eine Mutter mit Kind in die Kasse tippte.
    »Ein Mann, der dich
     sprechen möchte, Majory«, sagte er.
    Mrs. Pitman warf mir über
     die Schulter einen Blick zu, dann rutschte sie ohne zu zögern von
     ihrem Hocker. Und der Geschäftsführer tippte dort weiter, wo sie
     aufgehört hatte.
    Ich ging mit ihr außer
     Hörweite der Leute im Supermarkt.
    »Was hat er denn jetzt
     wieder angestellt?« fragte sie. Ein sorgfältiges Make-up
     verbarg unzählige Falten. Sie war um die Fünfzig und hatte einen
     ebenso feinknochigen und gutgestalteten Körper wie ihre Tochter - auf
     dem Foto, das ich besaß.
    »Ich bin kein
     Polizeibeamter«, sagte ich. »Und es geht nicht um Ihren Mann.«
    Die Erklärung brachte
     ihr keine Erleichterung. Sie ahnte, daß ich nichts Erfreuliches zu
     berichten hatte.
    »Worum dann?«
    Ich erklärte ihr meine Tätigkeit
     so ähnlich wie ihrer Nachbarin.
    »Sie hat ihn verlassen?«
     fragte sie danach. »Warum?«
    »Das weiß ich
     nicht. Sie ist in einer Nacht einfach weggegangen, und er hat seitdem
     nichts mehr von ihr gehört. Ich dachte, sie hat sich vielleicht mit
     Ihnen in Verbindung gesetzt.«
    »Hätte ja sein können«,
     erwiderte sie bitter. »Ich bekam zwei Briefe von ihr - aus Chicago.
     Den letzten am siebzehnten Februar siebenundsiebzig; sie schreibt darin,
     daß Frank irgendeinen Job in einem Kaff in Indiana angenommen hat.«
    »Stimmt. In
     Bloomington.«
    »Da wissen Sie mehr als
     ich.«
    »Und in den letzten
     sechs Monaten haben Sie nichts von ihr gehört?«
    »Das hab’ ich
     doch grade gesagt.«
    Hatte sie. Und ich glaubte es
     ihr auch.
    »Sechs Monate?«
     fragte sie jetzt. »Ja, ist sie denn schon vor sechs Monaten
     abgehauen?«
    »Etwas mehr als sechs
     Monate.«
    Jetzt schaute sie mich argwöhnisch
     von der Seite an. »Woher kommen Sie, Mister?«
    »Aus Indianapolis.«
    »Sie sind den ganzen
     Weg von Indianapolis hierhergefahren?«
    »Ja.«
    »Dann sagen Sie mir höchstens
     die Hälfte von dem, was dahintersteckt. Sie kämen doch nicht von
    

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