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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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haben gestern zufällig
     schon um zehn Uhr morgens alle Vermißten in Indianapolis gefunden.
     Also hab’ ich ein bißchen herumtelefoniert, um mir die Zeit zu
     vertreiben. Das hat geholfen.«
    »Ist es bei einem
     dieser Anrufe zufällig um die Personalkartei der Armee gegangen?«
    »Er lebte in Venice«,
     sagte er. »Ein Vorort von Los Angeles.«
    »Adresse und
     Telefonnummer?«
    »Die dürfte
     niemandem mehr nützen, also kann ich sie Ihnen ohne weiteres geben.«
    Er hatte sie auf einen Zettel
     aufgeschrieben, den er mir jetzt reichte.
    »Und Ihre Klientin
     haben Sie immer noch nicht gefunden, wie?« fragte er dann.
    »Nicht direkt.«
    »Das wundert mich aber«,
     sagte er und gähnte.
    »Aber ich weiß
     jetzt wenigstens, wer sie ist.«
    »Und wer ist sie?«
    »Sie ist die Frau, die
     ich in ihrem Auftrag hätte suchen sollen.«
    Jetzt rechnete ich mit kübelweise
     boshaftem Spott, aber Powder beugte sich statt dessen nach vorn, legte das
     Kinn auf die Handknöchel und überlegte. »Und sie hat Sie
     engagiert, damit Sie sie finden?« fragte er.
    »Aber da sie bereits wußte,
     wo sie war«, folgerte ich nach der Logik eines Kinderbuchs, »hatte
     sie wohl was anderes von mir wissen wollen.«
    »Und was war das?«
    »Ob sie tatsächlich
     gesucht wurde.«
    »Und Sie sagten ihr, daß
     das nicht der Fall sei.«
    »Also hat sie mir den
     Laufpaß gegeben.«
    »Und jetzt suchen Sie
     wirklich nach ihr.«
    »Ja«, sagte ich.
    »Haben Sie inzwischen
     eine Spur?«
    »Noch nicht«,
     sagte ich.
    *
    Als ich in Dave Hogues Büro
     kam, stand ein Polizeiwagen vor dem Haus.
    Drinnen im Warteraum hatte
     sich ein Trooper in mittleren Jahren, dem Kopf und Hals wie ein Stiel aus
     dem birnenförmigen Körper zu wachsen schienen, vor Betty Weddle
     aufgebaut, die an ihrem Schreibtisch saß. Sie schaute höchst
     unbehaglich drein, war sogar rot geworden und sah mich mit
     offensichtlicher Erleichterung an, als ich die Tür hinter mir
     geschlossen hatte.
    »Mr. Samson - wollen
     Sie David sprechen?«
    »Stimmt. Ist er in -« 
    »Ja. Oben. Ich -«
     Sie schien zu zögern, dann stand sie auf.
    »Ich finde selbst
     hinauf«, sagte ich. »Ich will Ihre Unterhaltung nicht stören.«
    »Er kann allein gehen,
     Miss Weddle«, bestätigte ihr jetzt der Trooper.
    Sie wandte sich ihm mit
     schmerzvoller Grimasse zu, setzte sich aber wieder. Ich ging hinauf zu
     Hogue.
    Die Tür zu seinem großen
     Büro stand offen. Er starrte zum Fenster hinaus, stand aber auf,
     sobald er mich hereinkommen hörte. Ich schloß hinter mir die Tür.
    »Hallo, Samson«,
     sagte er.
    Und er sah schrecklich müde
     und erschöpft aus.
    »Sie sehen nicht gut
     aus«, sagte ich.
    »Kann sein.«
    »Unten ist ein Beamter
     der Staatspolizei, der Ihre Sekretärin verhört«, sagte
     ich.
    »Ich weiß. Es
     geht um Boyds Testament. Sie scheinen die ganze Liste durchzugehen.«
    »Weshalb? Soll das ein
     Bericht über Lust und Liebe in der Kleinstadt werden?«
    »Vermutlich ist das
     alles, was sie zustande bringen, aber der Bericht wird sicherlich
     einfalls- und gefühllos.«
    »Ihre Sekretärin
     wirkte jedenfalls wenig begeistert.«
    »Das glaube ich gern.«
     Er schaute düster drein. »Und ich fühle mich
     verantwortlich dafür«, sagte er und schaute mich kurz an, ehe
     er sich wieder abwandte.
    »Wie das?«
    Zuerst antwortete er nicht.
     Dann seufzte er und sagte: »Vielleicht hätte ich mich mehr um
     ihr Privatleben kümmern sollen.«
    Das war mir noch zu vage.
     Also fragte ich: »Das klingt so, als ob Sie früher mehr Anteil
     an ihrem Privatleben gehabt hätten. Stimmt diese Vermutung?«
    »Ich habe mich sehr um
     ihr Privatleben gekümmert, als sie von ihrem zweiten Mann geschlagen
     wurde. Aber das ist zehn Jahre her.«
    »Und - waren sie über
     das Berufliche hinaus an ihr interessiert?«
    »Sie hat sich mir oft
     anvertraut, und in einer besonders kritischen Periode habe ich ihr ein
     Dach über dem Kopf gegeben.«
    »Hat er sie ernsthaft
     verletzt?«
    »Oft. Aber sie ist eine
     loyale und sture Person.«
    »Aber dann ist sie doch
     zu Ihnen gekommen. War das, nachdem sie Prügel bekommen hatte?«
    »Es war nach einer
     Folge von Prügeln«, sagte er. »Sie fürchtete, daß
     sie die Kontrolle verlieren und ihren Mann erschießen würde.
     Und da sie das fühlte, suchte sie schließlich doch Hilfe.«
    »Solche Männer
     sind meistens obendrein furchtbar eifersüchtig. Ist er ihr gefolgt?«
    Er seufzte. »Ja, ja,
     Mr. Samson. Es gab

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