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Ein Grabstein fuer den Playboy

Ein Grabstein fuer den Playboy

Titel: Ein Grabstein fuer den Playboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Lewin
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ich.
    »Aber es ist wahr.«
    »Sie sind eine kaltblütige
     Mörderin. Sie lieben es, Menschen zu töten. Und es wird Ihnen
     auch Spaß machen, mich umzulegen.«
    »Nein.«
    »Genau wie es Ihnen Spaß
     gemacht hat, Billy zu erdrosseln.«
    Sie ließ ein paar
     Sekunden verstreichen, ehe sie sagte: »Es hat mir keinen Spaß
     gemacht. Aber Billy mußte sterben.«
    »Damals gab es
     vermutlich auch keinen anderen Weg.«
    »Das stimmt«,
     sagte sie plötzlich sehr laut und böse. Und im nächsten
     Moment fuhr sie hoch.
    Ich dachte schon, jetzt ist
     alles vorbei. Fast wäre ich an dem Schock gestorben.
    Aber sie wollte nur etwas
     holen. Sie ging zum Sims der Kamin-Attrappe. Nahm den Deckel von einer
     Keramikvase, die wie eine Urne aussah, und zog ein paar gefaltete Blätter
     heraus.
    Während sie sich
     bewegte, zielte sie mit der Pistole dennoch ständig auf mich. Ich
     glaubte ihr, daß sie damit umgehen konnte.
    Jetzt stand sie am Kamin.
    »Es gab keinen anderen
     Weg, auch nicht bei Billy«, sagte sie. »Keinen.«
    In ihrer Stimme hörte
     ich eine ungekannte Energie, ein geheimnisvolles Leuchten.
    »Und ich kann Ihnen
     sagen, warum.«
    Sie faltete die Zettel mit
     der einen Hand auf, glättete sie an ihrer Brust und begann dann zu
     lesen.
    »Erstens: Idas Wünsche
     in Hinsicht auf den Grundbesitz waren zweideutig. Billy ist entschlossen,
     sie zu ignorieren. Zweitens: Es ist unwahrscheinlich, daß Billy
     nichts mit dem Tod seiner Mütter zu tun hatte. Drittens: Mein eigenes
     Leben wird empfindlich beeinträchtigt, wenn Idas Wald abgeholzt wird.
     Viertens: Es kommt die Zeit, wo man sich erheben und die Rechnung machen
     muß. Ist es noch wert, an etwas zu glauben? Und ist das Leben noch
     lebenswert ohne diesen Glauben? Fünftens: Ich -«
    Es klopfte an der Tür.
    Betty Weddles Stimme
     verstummte dramatisch, als sie das Geräusch hörte. Sie sagte
     noch: »- habe wenig zu verlieren.«
    Danach schwiegen wir beide
     einen Augenblick.
    Das Klopfen war erneut zu hören.
    Die Weddle ließ sich
     auf das rechte Knie sinken und zielte auf meinen Kopf.
    »Wenn Sie einen Laut
     von sich geben, ist es Ihr letzter.«
    Ich starrte auf die Pistole
     und dachte: Wenn sie sie abfeuert, bringt der Knall denjenigen, der da
     draußen klopft, mit Sicherheit ins Haus. Diese Person wird nachsehen
     wollen, was hier vor sich geht, und dann muß die Weddle zwei Leute töten.
     Damit dürfte ihr klar sein, daß sie erwischt wird. Es hätte
     also keinen Sinn, wenn sie jetzt noch auf mich schießen würde.
     Und ich entschloß mich, ihr meinen Gedankengang zu erläutern.
    Er hörte sich an wie ein
     Hilfeschrei. Und dann hechtete ich auf die Weddle zu.
    Wieder hörte ich das
     unangenehme Dröhnen einer Waffe, die auf mich zielte und abgedrückt
     wurde.

 
    37
    Als ich den Boden erreicht
     hatte, kroch ich ein Stück weiter und fand ein wenig Trost im
     Ungemach neben dem Ledersessel. Vom Aufprall tat mir der Schädel weh,
     aber ansonsten war ich heil und bei Bewußtsein.
    Ich hatte ihn nicht
     hereinkommen sehen, aber jetzt stand Dave Hogue mitten im Raum. Und Betty
     Weddle stand da und starrte ihn an.
    »Was, um alles in der
     Welt, geht hier vor, Betty?«
    »Warum sind Sie
     hergekommen, David?«
    Die beiden stellten ihre
     Fragen gleichzeitig.
    Und dann schauten sie
     gleichzeitig zu mir herunter.
     
    Ich robbte auf die Rückenlehne
     des Sessels zu, fühlte mich nicht sicher genug, obwohl mein Herz noch
     schlug, besonders heftig sogar, und wollte jede Gelegenheit wahrnehmen,
     mich so wenig sichtbar wie möglich zu machen. Ein, den Umständen
     entsprechend, verständnisvoller Wunsch.
    »Sie hätten nicht
     herkommen sollen«, sagte die Weddle. »Sonst kommen Sie nie
     hierher.«
    »Aber Ihre Stimme am
     Telefon hat so aufgeregt geklungen«, erwiderte der Anwalt.
    »Ich habe nur gesagt,
     daß ich nach Hause gehe, und habe Ihnen Notizen über sämtliche
     Anrufe hingelegt.«
    »Dennoch - Ihre Stimme
     klang sonderbar«, sagte er und machte zugleich deutlich, daß
     sie nicht halb so sonderbar geklungen hatte, wie es jetzt hier aussah.
    Hogue schaute sich um. Und
     die Augen der Weddle folgten den seinen; jetzt wurde ich mir immer mehr
     meiner Situation bewußt. Kein übermäßig angenehmes
     Gefühl.
    »Was machen Sie denn,
     Betty?« fragte er. 
    Sie antwortete nicht gleich,
     aber dann fielen seine Augen auf die Blätter, die sie mir vorgelesen
     hatte.
    »Ich töte ihn«,
     sagte Betty Weddle. Und ich sah, wie

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