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Ein Grausames Versprechen

Titel: Ein Grausames Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Howell
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Mann, der durch seine voluminöse Regenjacke noch kleiner wirkte, nickte, während er eine Tasse Tee von einer Angestellten der Fähre entgegennahm. »Montagabend. Gleich nach dem Abendessen.«
    Joe nahm die Kabel von Lauren und erklärte der Patientin, was er tun würde. Lauren bemühte sich, tief zu atmen und an etwas anderes als das sanfte Schaukeln unter ihren Füßen zu denken. Die tief stehende Nachmittagssonne erfüllte das Innere der Fähre mit Licht, und von der Anlegestelle spähten Leute herein, um zu sehen, was los war.
    Laurens Handy läutete. Sie zog es aus dem Gürtel und sah, dass es Ella war. »’tschuldigung«, murmelte sie zu Joe und entfernte sich ein paar Schritte. »Ja?«
    »Wie geht’s?«, sagte Ella.
    »Nichts zu sehen. Gibt es was Neues bei Ihnen?«
    »Nicht an dieser Front«, sagte Ella. »Aber man will Sie wegen der Blake-Sache noch einmal vernehmen.«
    Laurens Übelkeit wurde schlimmer.
    »Das muss nicht heißen, dass Sie angeklagt oder verurteilt werden«, sagte Ella. »Es ist nur der erste Schritt in der neuen Ermittlung gegen Werner.«
    Laurens Magen rebellierte. »Wo und wann?«
    »Arbeiten Sie morgen?«
    »Nein.«
    »Ich hole Sie um neun ab.«
    »Werden Sie auch dabei sein?«
    »Ja.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache«, sagte Ella. »Passen Sie auf sich auf und bis dann.«
    Lauren ging mit unsicheren Schritten zu Joe und ihrer Patientin zurück. Würde sie zur Toilette stürzen und sich übergeben müssen, oder konnte sie durchhalten, bis sie wieder auf dem Kai und dann im Rettungswagen waren? Vielleicht würde es ihr besser gehen, wenn sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
    Joe sah zu ihr hinauf. »Der Schmerz ist mit Sauerstoff und Aspirin verschwunden, ich glaube, wir können uns auf den Weg zum Wagen machen.«
    Sie halfen der Frau auf die Beine und führten sie über die Rampe. Das Wasser war dunkel unter ihnen. Die Frau setzte sich auf die Trage.
    »Der Schmerz ist noch immer weg?«, fragte Joe.
    Sie nickte und beobachtete, wie ihr Mann am Arm eines Fährenangestellten über den Steg balancierte.
    Joe und Lauren fuhren die Trage zur vollen Höhe aus, luden ihre Ausrüstung darauf und machten sich auf den Weg zum Rettungswagen. Lauren hielt die Griffe fest umklammert. Gleich ist es geschafft. Halt durch. Sie kamen durch das Tor, das ihnen ein Angestellter aufhielt, dann waren sie endgültig an Land.
    Es half ihr nicht. Sie bemühte sich, tief zu atmen, während sie die Trage in den Rettungswagen luden. Passanten scharten sich um sie, um zuzuschauen, und Lauren fühlte ihre Blicke auf sich. Sie würde sich nicht auf offener Straße übergeben, kam nicht infrage. Sie schlug die Hecktür zu, nachdem Joe hineingeklettert war, dann führte sie den Ehemann zum Beifahrersitz. Nachdem sie die Ausrüstung durch die Seitentür in den Wagen geworfen hatte, stieg sie selbst ein und zeigte, noch während sie die Tür zuzog, auf die Spucktüten aus Plastik. Joe schaute verwirrt, gab ihr aber eine, und sie brachte sie gerade noch rechtzeitig an den Mund.
    Die Patientin versuchte, den Kopf zu drehen. »Alles in Ordnung, meine Liebe?«
    »Sie ist okay«, sagte Joe.
    Der saure Geschmack ließ Laurens Augen tränen. Sie sank hinter dem Kopf der Patientin in den Sitz und nahm die Papierhandtücher, die ihr Joe hinhielt. »Oder?«, fragte er leise.
    Sie presste ein sauberes Papiertuch an die Augen und war zu keiner Antwort fähig.
     
 
    Ellas Computer meldete eine eingegangene E-Mail. Es war eine Nachricht von Simon Bradshaw.
    Ich habe Ihrem Freund Daniel Peres den Sonntagnachmittag verdorben und ihn dazu gebracht, mir eine Liste der möglichen Entsprechungen für den Strichcode von Quiksmart auszudrucken, den wir bei Feng Xie auf dem Boden gefunden haben. Dachte, Sie wollen vielleicht einen Blick darauf werfen. Muss mich beeilen, bin am Morgen wieder im Büro. Wir reden dann, Simon.
    Angehängt waren zehn Seiten Nummern und Adressen. Sie druckte sie gerade aus, als Murray von der Toilette zurückkam und sich die Hände an einem Papiertuch abtrocknete.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Mögliche Entsprechungen für diesen Strichcode aus der Drogenwohnung.« Sie gab ihm die Hälfte der Seiten.
    Die Strichcode-Nummern waren neunstellig. Die bei Feng Xie gefundene begann mit den Ziffern 632977, der Rest war abgetrennt worden. Der Computer von Quiksmart hatte alle damit möglichen Kombinationen ausgespuckt.
    »Du meine Güte, das sind ja Hunderte«, sagte Murray.
    »Versuch, nicht dran zu

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