Ein Grausames Versprechen
aufgegeben.«
»Also auch keine Zeugen«, sagte Lauren.
»Es könnte Fingerabdrücke geben«, wiederholte er.
Da werden keine sein.
»Wir geben Detective Marconi Bescheid«, sagte die Polizistin. »Sind Sie alle so weit in Ordnung?«
»Nein«, entgegnete Kristi.
»Doch«, sagte Lauren. »Ich meine, wir sind nervös und durcheinander, aber es gibt nichts, was Sie jetzt noch tun könnten.«
Die Beamten tauschten einen Blick. »Wenn Sie meinen.«
»Danke.« Lauren brachte sie nach unten, sah ihnen nach, bis sie in den Wagen gestiegen waren, und schloss dann die Tür ab.
»Wir hätten sie eine Weile hierbehalten können.« Kristi umklammerte das Treppengeländer, sie klang leidend. »Was ist, wenn er vorbeikommt, um zu sehen, ob uns sein Geschenk gefallen hat?«
»Genau aus diesem Grund wird das Haus ja überwacht.«
»Aber woher wissen wir, ob sie immer noch da draußen sind? Hast du sie gesehen? Ich nämlich nicht.«
Lauren ging die Treppe hinauf. »Wir können nicht einmal mit Sicherheit sagen, dass er es war.«
»Bist du verrückt? Wer sonst würde uns so etwas schicken?«
Lauren wollte nicht mehr darüber reden. Bei dem Gedanken, dass er immer noch da war, wurde ihr übel. Hoffentlich findet ihn die Polizei, über den Typ mit der Schulter, die undichte Stelle oder sonst irgendwie. Sonst konnte niemand wissen, was er noch alles tun würde.
26
Ella legte den Hörer beiseite. »Es war ein Stofftier mit abgerissenem Kopf.«
»Entzückend«, sagte Murray.
»Sie prüfen auf Fingerabdrücke.« Ella sah stirnrunzelnd auf ihren Computerschirm. Das bohrende Gefühl wegen der Telefonnummer war immer noch da.
»Na, dann viel Glück«, sagte Murray. »Hey, hast du diesen Typ zurückgerufen?«
»Welchen Typ?«
»Da war vorhin ein Zettel auf deinem Schreibtisch.« Er schob Papiere auf ihrem Tisch zur Seite und suchte danach. »Muss irgendwo hier sein. Es war dieser Sal. Auf dem Zettel stand, er hat gestern Abend, wie gebeten, zurückgerufen. Hast du ihn vorhin nicht gesehen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Meinst du, wir sollen noch mal rausfahren?«
»Nein, wir haben genug zu tun. Ruf ihn einfach an, dann fahren wir zu Simon und reden mit dem.«
Ella suchte das Blatt und griff zum Telefon. Während es läutete, dachte sie über Thomas Werners Drohungen nach. Zumindest wissen wir damit, dass er noch hier ist.
»Hallo?« Die männliche Stimme war barsch, älter.
»Ich möchte bitte Sal Rios sprechen. Hier ist Detective Marconi.«
Das Telefon wurde auf eine harte Oberfläche fallen gelassen. Sie hörte Schritte, die sich entfernten, dann bellte jemand: »Sal!«
Sie wartete. Sie wünschte, sie käme dahinter, was es mit diesem bohrenden Gefühl wegen der Telefonnummer auf sich hatte. Sie hasste es, wenn eine Antwort zum Greifen nahe schien.
»Sal hier.«
»Hier spricht Detective Marconi«, sagte Ella. »Danke für Ihren Rückruf. Wir untersuchen einen Anruf, der am Mittwoch, dem 4., von Rosie’s Club aus gemacht wurde. Paul Davids hat uns erzählt, Sie seien an diesem Abend dort gewesen.«
»Ich arbeite dort«, sagte er. »Meine Familie ist Miteigentümer. Ich habe ein Auge auf alles.«
»Haben Sie an diesem Abend von der Bar aus telefoniert?«
»Wissen Sie, wie laut es dort zugeht? Es wundert mich, dass überhaupt jemand von dort telefoniert.«
»Es war vor Einlass«, sagte Ella. »Davids zufolge waren nur etwa sieben Leute anwesend. Wir wissen, der Anruf kam von dort - und wir müssen herausfinden, wer ihn gemacht hat.«
»Ich nicht«, sagte er. »Wer wurde denn angerufen?«
»Darüber darf ich nicht sprechen. Haben Sie jemanden das Telefon benutzen sehen? Oder sich auch nur in seiner Nähe aufhalten?«
»Nö. Heutzutage hat doch jeder ein Handy. Ich sage immer, wir sollten dieses Telefon abschaffen und uns die Anschlussgebühr sparen.«
»Okay. Danke für Ihre Zeit.« Sie legte auf.
»Und?«, sagte Murray.
»Nichts.« Ella dachte angestrengt nach. Sie war sich sicher, dass sie Fengs Nummer woanders als auf Kennedys Liste gesehen hatte.
»Fertig für den Besuch bei Simon?«
»Lass mir noch einen Augenblick Zeit.«
Es ließ ihre keine Ruhe. Sie nahm den Ordner zur Hand und begann, die Telefonlisten durchzublättern. Murray blies die Backen auf.
»Einen Augenblick?« Sie hatten Kennedys Verbindungen bereits durchgesehen. Jetzt ließ sie den Finger über Laurens wandern. »Du lieber Himmel.«
»Was?«
»Werners Anruf bei Lauren, in dem er drohte, das Haus niederzubrennen - der wurde von
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