Ein Grausames Versprechen
Kekse an, aber sie schüttelten nur den Kopf.
Als es vorbei war, fuhren Ella und Murray die beiden zu der Wohnung in Bondi zurück und brachten sie zur Tür. »Möchten Sie, dass wir noch mit nach oben kommen?«, fragte Ella. »Eine Weile bei Ihnen bleiben?«
»Wir kommen schon klar«, sagte Tess. »Aber vielen Dank.«
Ella gab ihnen ihre Karte. »Sie können jederzeit anrufen, egal wegen was. Morgen wird jemand kommen und sich weiter mit Ihnen unterhalten.«
Deborah Kennedys Hand zitterte, als sie den Schlüssel ins Schloss zu stecken versuchte. Sie weinte lautlos.
»Wir kriegen ihn, Mrs. Kennedy.« Ella musste es einfach sagen.
Die Kennedys gingen ins Haus und schlossen die Tür hinter sich.
»Wieso hast du das gesagt?«, bemerkte Murray, als sie wieder im Wagen saßen. »Was, wenn wir ihn nicht kriegen?«
Das Briefing war bereits eine Weile im Gang, als sie nach Paddington zurückkamen. Sie quetschten sich in den hinteren Teil des Raums, während Detective Sergeant Kirk Kuiper vorn Informationen an eine Tafel kritzelte.
»Eine Frau, die in der Ocean Avenue gerade Müll in ihre Tonne warf, sah einen Mann, in ihren Worten ›extrem schnell‹ den Gehweg entlanggehen.« Detective Marion Pilsiger war in den Zwanzigern, sie hatte mit Gel behandeltes und gebleichtes blondes Haar und runde blaue Augen. »Sie sagte, als der Mann sie sah, verlangsamte er sein Tempo, aber sie ist überzeugt, sobald er außer Sicht war, legte er wieder zu. Sie hat ihn als jung beschrieben, durchschnittliche Statur, dunkle Haare und Kleidung. Sie sagt, es war zu dunkel, um sonst etwas zu erkennen.«
»Der zeitliche Ablauf stimmt ebenfalls«, ergänzte Detective Jason Lambert. Er trug ein kurzärmliges Baumwollhemd und hatte das dünne, helle Haar seitlich über den Kopf gekratzt. »Die Anrufe nach einer Ambulanz begannen um 20.45 Uhr. Sie hat den Mann gegen zehn vor neun gesehen. Ich bin in der von ihr beschriebenen Weise vom Tatort zu ihrem Haus gegangen, und es hat rund fünf Minuten gedauert.«
»Gut«, sagte Kuiper und notierte die Zahlen.
»Ich habe einen älteren Mann in der Albert Street, der kurz danach jemanden in einen vor seinem Haus geparkten Wagen steigen sah.« Detective Graeme Strongs Stimme war tief und rau von den Zigarren, die er rauchte. »Er sah gerade aus dem Fenster und hielt nach seiner Tochter Ausschau, die immer vorbeikommt, wenn ihr Weiterbildungskurs um halb neun zu Ende ist.«
»Hat er das Nummernschild notiert?«
»Er ist zu gebrechlich, um das Haus zu verlassen«, sagte Strong. »Er sagte, es war eine dunkle Limousine, vielleicht blau oder grün, möglicherweise ein Holden oder Ford. Er wusste nicht, wie lange der Wagen dort gestanden hatte, aber nach etwa zehn Minuten kam ein Mann eilig den Gehsteig entlang, stieg ein und fuhr fort. Ziemlich forsch, sagte der alte Herr. Er konnte uns keine bessere Beschreibung geben, als dass es sich um einen Mann von durchschnittlicher Größe und Statur mit dunklem Haar gehandelt hat. Niemand von den Nachbarn hat den Mann gesehen oder den Wagen bemerkt. Wir haben die Tochter angerufen, aber ihr ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen, als sie fünf Minuten später eintraf.«
»Keine Waffe irgendwo gefunden? Blut, abseits vom Tatort?«
Allgemeines Kopfschütteln.
»Wir dehnen diese Suche heute Nacht und morgen noch aus«, sagte Kuiper. »Marconi, Shakespeare?«
»James Kennedy war als Kurierfahrer bei Quiksmart in Leichhardt tätig«, sagte Ella. »Nach Aussage seiner Frau hörte er normalerweise um 18.00 Uhr zu arbeiten auf und fuhr dann zu einer Bäckerei in den Läden an der New South Head Road, wo man ihm anscheinend jeden Tag einen bestimmten Laib Brot zur Seite legte.«
»Wurde kein Brotlaib am Tatort gefunden?« Kuiper sah sich um. »Dann fragen Sie morgen früh in der Bäckerei nach, ob er schon dort gewesen war. Und wenn ja, ob er allein war.«
»Kennedy fuhr mit seinem Motorrad und war für gewöhnlich bis sieben zu Hause, auch mit diesem Umweg«, fuhr Ella fort. »Mrs. Kennedy sagte, sie habe versucht, ihn anzurufen, aber er ging nicht an sein Handy. Sie vermutete, dass etwas nicht stimmte.«
Kuiper nickte. »Ein Handy ist auf der Liste seiner Habe und Kleidungsstücke. Wir setzen uns mit seinem Provider in Verbindung, um die jüngsten Anrufe zu überprüfen.«
»Wir müssen uns bei Quiksmart vergewissern, ob er tatsächlich um sechs gegangen ist«, sagte Murray. »Aber wenn wir vorläufig annehmen, dass es so war, bleibt eine
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